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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 10 für einen Gangster
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wären auch alle Spuren verwischt.
    Während ich überlegte, befolgte ich vorläufig die Anordnungen des Kerls hinter mir. Je widerspruchsloser ich mich fügte, umso sicherer fühlte er .sich.
    Dann plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Ich gab Gas und noch mehr Gas. Gleichzeitig ließ ich die Sirene aufheulen und das Rotlicht auf dem Wagendach flackern.
    »Stell die Trompete ab, oder ich knall dich ab«, zischte der Bursche.
    »Versuche es doch«, gab ich höhnisch zurück. »Ich fahre siebzig und werde gleich auf achtzig sein. Wenn du mich umlegst, bist du genauso hinüber wie ich.«
    »Es soll doch gar nichts mit euch geschehen«, verlegte sich der Bursche aufs Verhandeln. »Wir wollen euch nur ein Stück wegbringen und dann abladen.«
    Ich gab keine Antwort. Mein Wagen schoss vorwärts wie eine Granate. Ich musste alle Aufmerksamkeit der Straße vor mir zuwenden.
    Längst hatten wir Bronx passiert und brausten jetzt durch Queens. Die Häuserzeilen wurden lichter. In spätestens zehn Minuten würden wir auf dem Highway sein. So lange aber durfte ich nicht warten.
    Mit Schrecken fiel mir ein, dass ich vergessen hatte, den Tank auffüllen zu lassen. Ich musste etwas tun.
    Wieder verging eine Minute, und dann beschloss ich einen verzweifelten Versuch zu machen. Die Straße war breit und leer. Rechts und links dehnten sich Gärten. Es war ganz genau der richtige Augenblick. Ich gab Phil einen warnenden Stoß, nahm Gas weg und trat auf die Bremse.
    Es klappte, wie ich es erhofft hatte. Der Wagen bockte, schlingerte und schoss auf den Straßengraben zu. Es gelang mir gerade noch, rechtzeitig das Steuer herumzureißen. Noch einmal trat ich auf die Bremse. Es gab einen Ruck, der mir das Steuerrad gegen die Rippen presste, so dass ich nach Luft schnappte. Aber den beiden Halunken war es schlimmer ergangen.
    Der eine war lautlos zwischen uns hindurch geflogen und mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett geknallt. Was der zweite abbekommen hatte, wusste ich nicht. Jedenfalls lag er am Boden, zwischen Vorder- und Rücksitzen und rührte sich nicht.
    Als der Wagen endlich stand, keuchten wir beide, als ob wir von einem Weltraumflug zurückgekommen seien. Trotzdem mussten wir uns zuerst um die beide Galgenvögel kümmern. Der gegen das Armaturenbrett geflogen war, blutete aus einer tiefen Kopfwunde und röchelte. Der andere gab keinen Laut von sich. Wir zerrten sie heraus, legten sie auf die Straße und sammelten zuerst einmal wieder unsere Pistolen ein.
    Dann hoben wir die beiden Waffen der Gangster auf und steckten sie ebenfalls ein. Zum Überfluss holte ich Handschellen aus dem Handschuhfach und verpasste sie den Gangstern. Anschließend packten wir sie wieder in den Fond. Ihr Puls ging regelmäßig. Sie würden sich bald erholen.
    Trotzdem stoppte ich vorsichtshalber am Rockefeller-Krankenhaus und bat einen Arzt, sie flüchtig zu untersuchen.
    »Der Bursche mit der Platzwunde am Schädel dürfte eine Gehirnerschütterung weghaben, an der er nicht sterben wird. Und der andere hat sich den rechten Arm ausgekugelt, und ist mit dem Kopf irgendwo angebumst«, meinte der Doktor.
    Beruhigt zottelten wir weiter, um sie der Einfachheit halber im Gefängnishospital der Stadtpolizei abzuliefem.
    Bevor wir gingen, untersuchten wir noch die Tasche und fanden bei dem einen Gangster einen Führerschein und beim zweiten eine Versicherungskarte der Hafenarbeitergewerkschaft. Die Namen waren uns bekannt, aber wir zweifelten nicht daran, dass sie in der Verbrecherkartei zu finden sein würden.
    Es war zwar schon vier Uhr dreißig geworden, aber wir brauchten mehr denn je einen ordentlichen Drink. In einer kleinen Bar kippten wir einen doppelten Whisky, dann machten wir uns auf den Heimweg. Bevor ich vor Phils Wohnung anhielt, hatten wir die Pistolen gezogen. Ich fuhr erst ab, als Phil mir vom Fenster aus einen Wink gegeben hatte, dass alles in Ordnung war.
    Mit ähnlicher Vorsicht ging ich bei mir zu Hause vor.
    Ich schlief wie ein Toter bis fast zehn Uhr am Morgen, und ich wäre wohl noch länger in den Federn geblieben, wenn die Dienststelle nicht angerufen hätte, um sich zu erkundigen, ob etwas passiert war. Ich rappelte mich auf und war um zehn Uhr fünfundvierzig im Office. Auch Phil war gerade erst angekommen, und wir zogen zusammen zu Mr. High, der sich die Geschichte mit ernstem Gesicht anhörte.
    »Auch ich habe eine Neuigkeit zu berichten«, sagte er dann. »Heute Nacht ist im Büro des Rechtsanwaltes Marden ein Einbruch

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