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0207 - Der Steinriese erwacht

0207 - Der Steinriese erwacht

Titel: 0207 - Der Steinriese erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Pulverdampf von der Mündung eines kleinen Taschenrevolvers.
    »Manchmal ist die Zimmerflak doch etwas wert!« sagte er selbstzufrieden. »Schade, daß ich nur eine scharfe Patrone hatte!«
    »Und daß der Glückstreffer gesessen hat!« bemerkte Nicole Duval. »Komm. Wir müssen Zamorra helfen.«
    In der Tat. Der Parapsychologe schien sich den Fuß verstaucht zu haben. Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelte er auf sie zu.
    »Wir müssen weg!« keuchte er. »Wenn er sich an den Schmerz gewöhnt hat… jetzt hat er Blut geleckt!«
    »Ja, er scheint mächtig wütend zu werden!« stellte Carsten Möbius fest. »Faß mal mit an, Nicole!«
    Und beide trugen Zamorra mehr als er ging den Hügel hinauf. Sie wußten, daß sie nun jeden Meter Vorsprung benötigten.
    »Der Fuß ist wahrscheinlich angeknackst!« erklärte Zamorra. »Da ist mit Akupressur nichts zu machen. Bloß weg von hier… unsere Chancen sind gleich Null!«
    »Wohin?« fragte Nicole.
    »Irgendwohin. Alles gleich!« stöhnte Zamorra. »Vielleicht finden wir irgendwo ein Fahrzeug… vielleicht können wir uns verstecken.«
    Da begann es hinter ihnen, rhythmisch zu dröhnen.
    Und sie brauchten sich nicht umzudrehen, um zu wissen, was das bedeutete.
    Der Steinriese hatte die Verfolgung aufgenommen.
    Und er würde sich selbst durch die gesamte Artillerie ihrer britischen Majestät nicht mehr in seinem Rachefeldzug stoppen lassen.
    ***
    »Da unten! Ein Bach! Vielleicht hält ihn das auf!« Nicole Duval brachte es keuchend hervor, während sie den schweren Körper des Parapsychologen mehr mit sich schleiften als trugen.
    Professor Zamorra versuchte, ihre Bemühungen zu unterstützen, indem er mit dem gesunden Bein hüpfte. Aber auf dem unebenen Boden der Wiesen war das fast unmöglich und außerdem jagten diese Erschütterungen Wellen des Schmerzes durch seinen Körper.
    Es war mehr ein Taumeln als ein Laufen. Aber es ging nun den Hügel hinunter. Keuchend erreichten sie den Bach.
    »Durch!« jappste Carsten Möbius. »So tief kann das Gewässer nicht sein.«
    Am Horizont hinter ihnen sahen sie die groteske Gestalt des Steinriesen sich als Silhouette abheben. Der Feind hatte sich nicht abschütteln lassen. Wie eine Meute Jagdhunde verfolgte er ihre Spur.
    Das Durchqueren des Baches erfrischte sie einigermaßen. Aus hohlen Händen schöpften sie Wasser, um das von der Anstrengung schweißüberströmte Gesicht zu kühlen.
    »Ich weiß nicht«, murmelte Zamorra plötzlich, »irgend etwas ist hier im Wasser, das…«
    »Was immer es sei, ich will damit nichts zu tun haben!« brach es aus Carsten Möbius hervor. »Weg hier. Was wollen wir in der Nähe der Charybdis, wenn uns schon die Scylla bedroht?«
    Und die drei Menschen schleppten sich den hinter dem Bach ansteigenden Hügel hinauf.
    Das Brüllen des Riesen wurde lauter. Er mußte jetzt den Bach erreicht haben. Zamorra riskierte es, seinen Kopf zu drehen. Was er erblicken mußte, brachte ihn aus der Fassung.
    »Da! Da, seht!« lenkte er die Aufmerksamkeit seiner Gefährten auf das Phänomen, das sich jetzt vor seinen Augen abspielte.
    Der Riese war auf einen gleichwertigen Gegner gestoßen.
    ***
    Der Puck hatte ihn betrogen. Die Frau hatte in seinem nassen Reich nicht überlebt. Und er, der Wassernöck, der sonst den Menschen freundlich gesinnt war, hatte ihren Tod verursacht.
    Das sollte der Puck büßen. Wenn er sich je in den Machtbereich des Wassermannes wagte, sollte er dessen Macht spüren.
    Der Nöck bemerkte, daß denkende Wesen seine Fluten durchschritten. Und auf unerklärliche Art stellte er fest, daß ihnen ein Verfolger auf den Fersen saß.
    Das konnte nur einer sein. Der-Puck!
    Gurgelnd tauchte der Nöck auf. Ja, er kam. War er auch in den Leib eines steinernen Monstrums eingehüllt, so bemerkte der Wassermann doch die Ausstrahlung des Kobolds. Das sollte sein Verhängnis werden.
    Der Wassernöck murmelte Zaubersprüche, die nie von eines Menschen Hand niedergeschrieben wurden.
    Schon platschten die Füße des Riesen in das Wasser des Baches. Ein Schritt nur und er war hindurch.
    Er konnte diesen Schritt nicht mehr ausführen.
    Das Wasser des Creek schien zu kochen. Es toste und blies wie Säure. Und das, was der Spruch des Nöck aus dem Wasser gemacht hatte, zerstörte das, was die Steine des Riesenkörpers zusammen hielt. Die Steine, von einer unsichtbaren aber überaus harten Substanz zusammengehalten, bröckelten auseinander, platschten in das Wasser und verdampften. Die Beine schienen dem Riesen

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