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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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Gewalt machen ließ. Aber wenn es nötig war, zögerte er auch keine Sekunde, nackten Terror einzusetzen, um an sein Ziel zu gelangen. Ropper würde vermutlich der beste Mann bei der ganzen Aktion sein. Trooger überlegte sich, dass es gut sein könnte, Ropper in seiner Nähe zu haben. Wenn es irgendwelche Überraschungen geben sollte, musste er einen Burschen bei sich haben, auf den er sich verlassen konnte.
    Einen Schritt weiter links lag Pfeifen-Joe im Gras. Natürlich hatte er seine kurze Stummelpfeife im Munde. Joe gehörte zu den bedächtigen Leuten, die sich alles immer erst zwanzigmal überlegen müssen. Aber wenn er mit seinen zweihundert Pfund erst einmal loswalzte, gab es so gut wie nichts, was ihn auf halten konnte..
    Neben Pf eif en-Joe hockte eine Gestalt, die sich im Künstlerviertel einer Großstadt gut gemacht hätte: Langhaar-Tom. Niemand kannte seinen Familiennamen. Er war noch nicht älter als höchstens dreiundzwanzig. Die Mähne, die er trug, hätte bei einer Frau für lang gegolten. Seine Spezialität waren Schlösser. Mit seinen langen, feingliedrigen Fingern hatte er schon manchen Safe abgetastet und die Kombination erfühlt. Es war mysteriös, wie er es machte, aber es blieb eine Tatsache, dass er mit den Fingern fühlte, wann ein Kombinationsschloss auf die richtige Einstellung eingeschnappt war. Trooger hatte schon gehört, dass es Leute gab, die das hören konnten, aber dass es jemand fühlte, das war einmalig. Wenn Langhaar-Tom ein wenig mehr Verstand gehabt hätte, wäre er sicher schon ein reicher Mann, dachte Trooger, und wandte den Blick zu Lonnigan.
    Bob Lonnigan lag auf dem Bauch und spielte mit seinem Rasiermesser. Er ließ die in der Sonne blitzende Klinge leicht über den Nagel seines Daumens schaben. Der Anblick seines Spiels erweckte in Trooger ein ungutes Gefühl. Jeder wusste, dass Lonnigan bereits mehrere Menschen mit dem Rasiermesser getötet hatte, und jeder wusste auch, dass er verdammt schnell mit dem gefährlichen Ding bei der Hand war.
    Robby, die Rothaut, saß breitbeinig im Gras und zupfte Halme aus, die er in einer Reihe vor sich hinlegte. Sein ewiges blödes Lächeln stand ihm im Gesicht. Niemand wusste, ob er tatsächlich von Rothäuten abstammte. Er war ein Durchschnittsgangster, nicht mehr, nicht weniger.
    Die beiden Burschen, die Steeby genannt hatte, waren Trooger unbekannt. Der kleinere nannte sich Herbert Boose, der größere Ricco Faddisi. Trotz des italienischen Namens war Faddisi blond und groß.
    Trooger sah auf seine Uhr.
    »In zwanzig Minuten müssen wir losschlagen«, sagte er. »Länger dürfen wir nicht warten.«
    »Warum machen wir das Ganze nicht in der Nacht?«, fragte Jack Ropper.
    »Das geht leider nicht«, erwiderte Trooger. »Mir wäre zwar die Nacht auch lieber, aber es geht nicht. Der Kerl in der Erdbebenwarte macht nur bis fünfzehn Minuten nach fünf Dienst. Also muss es sich vorher abspielen.«
    Ropper nickte. Das sah er ein. Trooger blickte sich um. Es schien niemand weitere Fragen zu haben.
    »Jack, Robby, Joe und Tom!«, sagte Trooger. »Ihr holt die Familie ab. Es darf niemand auffallen, sonst steht die ganze Aktion auf dem Spiel! Jack ist der Vormann! Jemand was dagegen?«
    Robby die Rothaut schüttelte den Kopf. Selbst dabei blieb sein blödes Grinsen im Gesicht-, als ob er gar nicht zu einer anderen Miene fähig wäre.
    Pfeifen-Joe brummte, ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen: »Okay, Slim. Dü bist der Boss, also bestimmst du auch, wer der Vormann ist.«
    Langhaar-Tom nickte schweigend.
    »Kommt her«, sagte Trooger.
    Die so aufgerufenen Männer standen auf und kamen zu ihm. Sie standen in einem Halbkreis vor ihm und waren ganz konzentrierte Aufmerksamkeit.
    »Das Haus ist leicht zu finden. Es liegt am Südhang des Berges, ganz allein. Trotzdem solltet ihr euch vorher kurz umsehen, ob nicht zufällig jemand in der Nähe ist. Vielleicht Spaziergänger oder was weiß ich.«
    »Und wenn wirklich zufällig jemand in der Nähe herumkriecht?«, fragte Jack Ropper. »Was machen wir mit dem?«
    Trooger überlegte.
    »Wenn jemand so nahe ist, dass er das Haus und damit euch gut beobachten könnte, dann überwältigt, fesselt und knebelt ihn und versteckt ihn irgendwo im Wald, wo er nicht so schnell gefunden werden kann. Klar?«
    »Klar«, nickte Jack Ropper.
    »Eure Aufgabe ist bekannt«, fuhr Trooger fort. »Ihr kassiert die Familie ein und jede Person, die sich in dem Haus aufhält. Es braucht kein Blut dabei zu fließen, aber wenn

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