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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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es nötig wird, setzt euch durch. Sämtliche Telefonleitungen werden zerschnitten, die Fenster geschlossen und die Jalousien runtergelassen, wenn welche da sind. Alle Türen, die ins Freie führen, werden abgeschlossen. Die Schlüssel könnt ihr irgendwo wegwerfen, wo man sie nicht gleich findet. Das Ganze muss in höchstens einer halben Stunde erledigt sein. Jack, du bürgst dafür!«
    Der letzte Satz kam so eindringlich aus-Troogers Mund, dass jeder den Emst dieser Forderung erkannte.
    »Das war’s«, sagte Trooger. »Zischt ab! Und beeilt euch!«
    Die vier Männer verließen den Sammelpunkt.
    ***
    Ich sah hinauf zu Carter Steeby, während ich die. Geldpäckchen im Gras zusammenschob. Steebys Gesicht war ausdruckslos. Offensichtlich dachte er nicht daran, meine Frage zu beantworten.
    Phil hatte seine Pistole zurück in das Schulterhalfter geschoben, da Steeby jetzt entwaffnet war. Phil wartete ein paar Sekunden auf Steebys Antwort und sagte dann, als sie ausblieb: »Ich sehe mich mal ein bisschen in der Umgebung um.«
    Ich wusste nicht, dass er Linda Carell suchen wollte, und nickte. Phil verschwand hinter der Jagdhütte. Ich wandte mich wieder dem Mörder des Staatsanwaltes zu.
    »Los, rücken Sie schon mit der Sprache raus, Steeby«, sagte ich ruhig. »Woher stammt dieses Geld? Wir erfahren es ja doch!«
    »Dann brauchen Sie mich ja nicht zu fragen! Was wollen Sie eigentlich von mir? Habe ich Ihnen was getan?«
    »No«, sagte ich. »Sie haben O’Connors ermordet. Das ist alles.«
    »Ich habe niemanden ermordet.«
    »Natürlich nicht. Kein Verrückter ist verrückt, kein Gangster ist ein Gangster, und kein Mörder hat je einen umgebracht.«
    »Was haben Sie für ein Interesse an der ganzen Sache?«, fragte Steeby lauernd.
    »Ein dienstliches, Steeby. Ich bin G-man.«
    Seine Augen verengten sich schlagartig.
    »G-man?«, wiederholte er unsicher. »FBI?«
    »Andere G-men als die vom FBI gibt’s nicht, Steeby«, erklärte ich ihm.
    Ich spielte immer noch mit dem Geld.
    Aber man soll sich nicht mit anderen Dingen beschäftigen, wenn man im Gras sitzt, und ein Mörder vor einem steht. Ab und zu wird man in unserem Beruf tatsächlich ein bisschen leichtsinnig. Man ist zu sehr an den ständigen Umgang mit Gangstern und anderem Gelichter gewöhnt, als dass man sie dauernd als eine Gefahr ansehen könnte. Steeby nutzte meine Unvorsichtigkeit aus. Ich sah im letzten Augenblick seine Fußspitze, aber ich konnte mich nicht einmal mehr zur Seite werfen. Die Fußspitze traf mich seitlich am Hals und warf mich nach hinten ins Gras. Eine Schmerzwelle tobte von meinem Hals aus durchs Gehirn und verschleierte für Sekunden meinen Blick.
    Steeby warf sich auf mich und traktierte meinen geschundenen Hals mit t'inem Würgegriff, der mir augenblicklich rote Schleier vor die Augen zauberte und tausend glühende Nadeln in die Lungen.
    Ich warf meine Arme hoch und packte seine Schulter. Während sich meine Hände in den Stoff seines Jacketts krallten, gab ich mir mit dem linken Fuß einen Stoß und wälzte mich mit Steeby durchs Gras. Ich wolle ihn unter mich bringen, aber der Kerl hatte Glück und schaffte es, dass wir wieder so liegen blieben, dass er oben war.
    Ich bekam einen Finger seiner linken Hand zu packen, als ich seine Schulter losließ und seine Hände an meinem Hals packte. Mit einem Ruck riss ich den Finger zurück.
    Steeby stieß einen dumpfen Laut aus, nicht laut, aber heftig und schmerzerfüllt. Natürlich ließ er los. Jeder lässt los, wenn man ihm einen Finger zurückreißt. Gurgelnd rang meine Kehle nach Luft. Ich spürte den frischen Atem wie etwas unbeschreiblich Schönes in meine Lungen dringen und stand taumelnd auf.
    Leider konnte ich noch nicht klar genug sehen. Es war, als ob ein paar wogende Schleier vor meinen Augen herumtanzten und die Welt schemenhaft verhüllten. Während ich keuchend nach Luft rang, krachte mir plötzlich etwas knallhart unter die Gürtellinie in den Leib.
    Ich knickte nach vorne ein wie ein zusammengeklapptes Taschenmesser. In meinem Gehirn explodierten Raketen und erfüllten die letzte Gehirnwindung mit zuckenden Sternen und roten Blitzen. Ich fühlte, wie es in meiner Kehle würgte.
    Steeby trat mir in die Seite. Ich verlor völlig das Gleichgewicht und rutschte im Gras weg. Mit den Händen suchte ich einen Halt, aber da ich überhaupt nichts mehr sah, blieb es beim bloßen Versuch. Mein Kopf klatschte auf etwas Hartes und plötzlich war eiskaltes Wasser in meinem Gesicht. Ich

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