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0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

Titel: 0209 - Ein Souvenir aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu dem Coup gehabt, und die beiden würden sich den Gewinn teilen.
    »Himmel«, murmelte Jos. »Mir wird fast schwindlig! Auf den Dreh hätte ich kommen sollen, bloß wie kommt man auf die Schnelle an einen so perfekten Doppelgänger? Dieser Zamorra muß ein Zauberer sein!«
    Daran, daß Fitzpatrick in Wirklichkeit doch Perkins sein könnte, glaubte er seit dem Moment nicht mehr, in dem dieser ihn verbessert hatte, als er ihn mit »Fitzgerald« anredete. In aller Regel hält jeder Mensch nur vom korrekten Aussprechen seines richtigen Namens so viel, daß er sofort darauf reagiert. Bei falschen Namen dauert es meist eine Denkpause lang.
    »Wartet, Freunde. Und ich kriege den Kiesel doch«, murmelte Jos Pereira und sah sich nach einem Taxi um, das ihn zu seinem Hotel bringen konnte. Er wollte seine Waffe holen, und die befand sich im Gepäck.
    Danach würde er sich die drei komischen Vögel der Reihe nach vornehmen.
    »Und der Teufel soll mich holen, wenn nicht einer von ihnen den Diamanten in der Tasche bei sich trägt…«
    Erwartungsvoll spreizte Pluton seine Klauen.
    ***
    »Wir müssen zum Südpol«, sagte Zamorra.
    Steve Perkins rauchte wieder tote Frösche. Er war mißtrauisch geblieben, und Zamorra versuchte auch nicht, ihn zu bereden. Das hätte das Mißtrauen des Ingenieurs nur verstärkt. Perkins selbst versuchte sich eben dieses selbst klar zu machen, aber er vertraute Zamorra dennoch nicht so ganz. Er war von Natur aus ein vorsichtiger Mensch, der seine Entschlüsse nicht so rasch ändert.
    »Und was wollen Sie da? Noch einen Diamanten finden? Glauben Sie, daß dieser Pluton sie dort dutzendweise ausstreut?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Nicole ergriff das Wort, zum ersten Mal seit längerer Zeit. Seit sie das Technical College verlassen hatten, war sie still im Hintergrund geblieben und hatte nur beobachtet.
    »Zamorra hat recht«, sagte sie. »Wir müssen zum Südpol. Wenn wir den Diamanten entschärfen wollen, daß er nicht weiter mordet, kann das nur dort geschehen, wo der Mordbefehl in ihn verankert worden ist. Also dort, wo der Dämon ihn erschaffen hat.«
    Perkins lachte leise und nippte am eiskgekühlten Whisky. »Was glauben Sie, wie sehr ich mich freue, die Kälte wiederzusehen, die tobenden Eisstürme…«, aber dann verstummte er, weil er an Dr. Dr. Conny Kerst denken mußte, die sich in Icebox aufhielt.
    »Also gut, setzen wir einmal voraus, daß Sie mir den Diamanten nicht stehlen und wir brav zum Südpol fliegen. Was dann?«
    »Dann suchen wir die Fundstelle auf, und ich beschäftige mich ein wenig mit dem Steinchen«, sagte Zamorra.
    »Mit dem Resultat, daß er wieder zu Ha-Zwei-O-flüssig wird«, sagte Perkins. »Und ich stehe dann da mit meinem Talent und ohne Diamant.«
    »Es ist nicht gesagt, daß er sich zurückverwandelt«, sagte Zamorra. »Wahrscheinlich werde ich den Bann lösen können, ohne daß aus dem Diamanten eine Eismurmel wird.«
    »Und was ist, wenn Ihnen weder das eine noch das andere gelingt?«
    Zamorra lächelte.
    »Sie unterschätzen mich, Mister Perkins. Wir haben es mit Pluton zu tun, und dem habe ich schon einmal gezeigt, wie Chappi in die Dose kommt. Er wird nicht verhindern können, daß ich seine Waffe stumpf werden lasse.«
    »Sei dir nicht ganz so sicher«, warnte Nicole.
    »Schön«, sagte Zamorra leichthin und trank aus. »Ich gehe das Risiko ein, daß Pluton mich am Südpol auffrißt, und Steve Perkins geht das Risiko ein, daß sein Diamant verwässert. Steve, machen Sie jetzt mit oder nicht? Soll der Diamant lustig weiter morden?«
    »Lassen Sie mich eine Nacht darüber schlafen«, erwiderte Perkins langsam. »Ich werde jetzt mein Hotel heimsuchen. Lust zum fröhlichen Feiern habe ich nicht mehr.«
    Er erhob sich und klopfte auf seine Tasche.
    »Aber mein Prachtstück bleibt vorläufig hier drin, Zamorra.«
    Der Parapsychologe lächelte. »Ich will ihn wirklich nicht haben«, sagte er.
    »Schön, dann will ich hoffen, daß ich zu dieser späten Nachtstunde noch auf Anhieb ein Taxi finde.«
    Sie verließen die Hotelbar. Im Foyer verabschiedeten sie sich. Perkins ging durch die Glastür nach draußen und winkte heftig. Prompt schwenkte ein großer Wagen mit Taxibeleuchtung auf ihn zu.
    Du zuckte Zamorra zusammen.
    Gefahr! durchpulste es ihn.
    ***
    Jos Pereira hatte sich bewaffnet und fuhr mit dem gleichen Taxi wieder in die Philip Street zurück, mit dem er gekommen war. Unweit des Wentworth Hotels ließ er anhalten, machte aber keine Anstalten,

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