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0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

Titel: 0209 - Ein Souvenir aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bewachen, wo er liegt.«
    »Bewachen Sie ihn«, knurrte Nurm. »Und wehe, es fehlt auch nur ein einziges Knöchelchen! Himmel, wie ist das bloß möglich, ein Skelett in einen Diamanten umzuwandeln?«
    »Noch dazu in einen, der gar keiner ist!« sagte der Dienstälteste der beiden übriggebliebenen Polizisten. »Festes Wasser, das dabei nicht gefroren ist -wenn ich mir das vorzustellen versuche, streikt mein Verstand! Das sind doch Dinge, von denen selbst Doktor Faustus nur träumen konnte!«
    »Der war zwar ein Alchimist, aber ich kann mich nicht entsinnen, daß er jemals. Skelette oder Schneebälle in Diamanten verwandeln wollte«, fauchte Nurm verärgert und war im nächsten Moment noch ärgerlicher auf sich selbst. Daß er schlechte Laune hatte, war nicht zu ändern, aber daß er sie auf seine Untergebenen abwälzte, wollte ihm jetzt selbst nicht gefallen. »Sorry, aber ich fange langsam an durchzudrehen!«
    »Schon gut, Chef«, meinte der Beamte. »Sie sollten Feierabend machen und ein wenig Abstand gewinnen…«
    Nurm nickte und wollte die Tür öffnen, um auf den Gang hinaus zu treten.
    Er konnte sie nicht mehr öffnen.
    Bevor er die Klinke berühren konnte, sank vor ihm eine Staubwolke zu Boden und trieb ihn aufwallend zurück. Von einer Sekunde zur anderen war die massive Holztür zerfallen!
    Ben Nurm hustete, weil ihm Staub in Nase und Lunge gedrungen war. Er sah, wie das metallene Schloß mit der Zunge noch im Rahmen hing und dann hinter dem Staub her zu Boden polterte.
    »Nein!« schrie Ben Nurm. »Nein. Ich sehe weiße Mäuse. Das gibt’s alles gar nicht, und jetzt gehe ich in den nächsten Pub und lasse mich vollaufen wie eine Talsperre! Kommt einer der Herren mit?«
    »Wir sind im Dienst, Sir…«
    »Ja«, murmelte Nurm, schon wieder halb ernüchtert, »da kann man dann nichts machen… aber ich besauf’ mich jetzt trotzdem, bevor ich wirklich verrückt werde.«
    Sprach’s, verließ die Technische Hochschule und goß sich einen auf die Lampe, daß die Bedienung im Lokal sich wunderte, was so ein kleinwüchsiger Mann mit Glatze alles vertragen konnte, ehe er auf allen vieren in wilden Schlangenlinien nach Hause kroch.
    ***
    Pluton, der Dämon, tobte. Wiederum hatte es nicht funktioniert. Diesmal war der Diamant zu träge gewesen! Es hatte zu lange gedauert, bis er reagierte und den Tod aussandte.
    Nur eine Minute weniger, und Zamorra wäre tot gewesen…
    Aber es hatte zu lange gedauert. Als der Diamant seine tödliche Energie aussandte, war bereits die Tür zwischen ihm und Zamorra gewesen. Nur die Richtung hatte gestimmt. Selbst bei offener Tür hätte Zamorra noch getroffen werden müssen.
    Aber so war die Tür getroffen worden.
    »Wenn ich das Asmodis berichte«, heulte Pluton in schäumender Wut. »Die Hölle wird zerbersten vor Gelächter! Plutons Mordwerkzeug ermordet eine Tür!«
    Es dauerte lange, bis er sich wieder beruhigte und den Entschluß faßte, daß er noch einmal eingreifen mußte.
    Der Diamant mußte noch einmal etwas umgepolt werden.
    Zamorra mußte sterben!
    ***
    Sie hatten abgestimmt und sich für die Hotelbar des Wentworth entschieden. »Weil die besser ausgestattet ist als die Theke in meiner Absteige«, hatte Steve Perkins behauptet. »Und ihr braucht dann nicht hinterher euch im besoffenen Kopf von einem Taxifahrer übers Ohr hauen zu lassen, weil er -zig Umwege fährt.«
    »Und du?« fragte Zamorra, als sie auf die breiten Glastüren zugingen.
    Perkins schmunzelte. »Ich wohne zwar seit fünf Jahren nicht mehr hier, aber ich bin in Sidney groß geworden. Mich veräppelt kein Taximensch, auch dann nicht, wenn ich bis Oberkante Unterlippe abgefüllt bin!«
    »Na dann«, brummte Zamorra und dachte an den Diamanten, den Perkins lässig-locker in der Jackentasche trug. Perkins öffnete die Glastür, ehe der Hotelboy sich dazu befleißigen konnte. »Mademoiselle…«
    »Danke, Butler«, seufzte Nicole und trat ein.
    Eine müde Gestalt schraubte sich im Foyer aus einem Sessel in die Höhe. »Da sind Sie ja endlich. Ich dachte, es würde nichts mehr«, rief Jos Pereira. Im gleichen Moment erkannte er Steve Perkins.
    »Nanu… Ihr Bild kommt mir bekannt vor. Sind Sie nicht der Diamantenfinder?«
    »Wie?« fragte Perkins zurück. »Haben Sie denn einen verloren?«
    Jos grinste etwas unglücklich. »Ich dachte, Sie seien Steve Perkins.«
    Perkins sah den ihm unbekannten Mann prüfend an und schüttelte langsam den Kopf. »Wie kommen Sie darauf? Ich bin Jonas Fitzpatrick.« Dann lachte

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