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021 - Blutorgie in der Leichengrube

021 - Blutorgie in der Leichengrube

Titel: 021 - Blutorgie in der Leichengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Kraft hatte, das Gemetzel fortzusetzen.
    Coco taumelte. Sie wäre gefallen, wenn ich sie nicht aufgefangen und gestützt hätte.
    Cohen kam näher, irgendwie müde, völlig ausgelaugt. War er verletzt worden? Er hielt sich nur mit sichtlicher Anstrengung auf den Beinen. »Das wäre erledigt«, sagte er. Aus seiner Stimme sprach nur Resignation, kein Triumph.

    Wir fuhren zum Friedhof. Coco saß stumm neben mir. Sie machte Cohen keinen Vorwurf. Sie wußte, daß sie selbst ähnlich gehandelt hätte, wenn es nicht Sheldon gewesen wäre, um den es ging.
    Unterwegs berichtete Marvin, daß er Kiwibin bei den Männern zurückgelassen hatte. Kiwibin hatte versprochen, sich mit dem Wagen langsam dem Friedhof zu nähern.
    Danach schwiegen wir. Es gab nicht mehr viel zu sagen; es kam mehr denn je darauf an, Wendell zu stellen. Erst mit seinem Ende würde wieder Ruhe in Cruelymoe einziehen, eine Ruhe freilich, die auf Jahrzehnte hinaus von der Erinnerung an diese Blutnacht überschattet bleiben würde.
    Wir erreichten den Friedhof. Wildes Kreischen, schauriges Gelächter und gellende Rufe tönten uns entgegen, als hätte der Teufel hier einen Rummelplatz errichtet.
    Selbstverständlich hatten Coco und ich uns unterwegs mit Waffen versehen, ohne deren Besitz unser Besuch einen geradezu selbstmörderischen Charakter gehabt hätte, aber das schloß nicht aus, daß es unseren sich in der Übermacht befindenden Feinden trotzdem gelingen würde, uns zu überwältigen.
    Es fällt mir schwer, die Szenen zu beschreiben, die sich an der geöffneten Leichengrube abspielten. Die Verfluchten hatten sich in einen Blutrausch hineingesteigert und stillten ihren Durst an den Opfern, die man hier zusammengetrieben hatte. Cohen, Coco und ich hatten angesichts dieser Scheußlichkeiten den verständlichen, geradezu unbändigen Drang, dem Grauen ein rasches Ende zu bereiten und alles zu vernichten. Doch plötzlich sah ich den Mann, den ich suchte.
    Er hockte auf einem Grabstein, mit funkelnden Augen und berauschte sich an den abartigen Gelüsten, die seine Werkzeuge für ihn vollbrachten. Wendell hatte gleichsam einen Logenplatz in der Arena des Grauens bezogen. Er war so vertieft in das abstoßende Schauspiel, daß er weder das Kommen unseres Wagens bemerkt hatte, noch unseren Plan durchschaute, nämlich ihn zu umzingeln, damit er uns nicht noch einmal entkommen konnte.
    Die Rechte, in der ich das Pfahlkreuz hielt, war schweißnaß. Mein Herz klopfte hoch oben im Hals, und ich spürte plötzlich etwas von der Mordlust, die meine Gegner auszeichnete.
    Ich näherte mich Wendell von hinten. Wendell sprang plötzlich von dem Grabstein und wandte sich mir zu.
    Seltsam, er sah nicht wie ein Dämon aus. Seine Sklaven hatten teuflische Züge angenommen, während er sich in der Maske eines Menschen gefiel. Nur in seinen rötlich leuchtenden Augen flackerte etwas von der Grausamkeit, die ihn und sein Handeln charakterisierte.
    »Hallo, Mr. Wendell!« sagte ich.
    Plötzlich herrschte Stille auf dem Friedhof. Man hörte nur noch das sanfte Rauschen des Nachtwindes in den Trauerweiden.
    Cohen und Coco waren stehengeblieben, als wüßten sie, daß dieser letzte Akt mir vorbehalten bleiben würde – mir und meinem zu allem entschlossenen Gegner.
    »Kennen wir uns?« fragte er.
    »O ja, wir kennen uns. Ich bin Dorian Hunter.«
    »Ihr Name sagt mir nichts.«
    »Ich bin ihr Henker«, sagte ich und wunderte mich, wie ruhig ich plötzlich sein konnte. Ich war am Ziel. Mich trennten nur noch Sekunden von der Erfüllung meiner Mission – oder von einem schrecklichen Ende.
    Er lachte, ganz kurz, dann schüttelte er mit traurigem Gesicht den Kopf. »Solche Scherze sollten Sie mit einem alten Kriegsveteranen nicht treiben«, beklagte er sich. »Ist es nicht schon schlimm genug, daß der ganze Ort vom Teufel besessen ist? Ich bin hierher geflohen, weil ich meinte, daß der Friedhof eine Oase der Ruhe sei, aber zu meinem Entsetzen muß ich konstatieren, daß sich ausgerechnet hier das Zentrum des Schreckens befindet.«
    »Es scheint Ihnen nichts auszumachen«, stellte ich fest und trat einen Schritt vor.
    Er wich nicht zurück, aber ich merkte, wie er sich anspannte und auf den Kampf vorbereitete. Das Aussehen des alten Mannes, das er angenommen hatte, war nur eine Maske.
    »Es macht mir eine ganze Menge aus«, erklärte er blinzelnd. »Mir fehlen nämlich in dieser Schau noch die Höhepunkte, die eigentlichen Stars.«
    Er sprang auf mich zu. Ich hatte die Attacke erwartet,

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