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0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Oktaeder krachend auseinander!
    Splitterstücke sausten den drei Männern um die Ohren. Mit lautem Donnerschlag war das magische Instrument geplatzt, und die Eule, gerade noch tot, erwachte zu gespenstischem Leben. Wild schlug sie mit ihren Schwingen um sich, die in der grellen Gelbtönung ein furchtbares Aussehen hatten, öffnete den Schnabel und stieß einen klagenden Schrei aus.
    Dann griff sie an.
    Grell glühten ihre großen Augen - so grell wie die des fremden Zauberers oben auf dem Turm! Der mächtige Schnabel hackte nach Baron Gregor.
    Der wich blitzschnell zur Seite, ließ den gefährlichen Nachtvogel ins Leere stoßen und hechtete zu einem Regalfach, über dem an der Wand ein Morgenstern hing, Gregors bevorzugte Waffe. Ehe die Eule wieder herumschwang und zum erneuten Angriffsflug ansetzte, kreiste die gefährliche Stachelkugel bereits an der armlangen Kette und traf den Vogel mit vernichtender Wucht.
    Im gleichen Moment war der Spuk mit sonnenhellem Aufblitzen zu Ende.
    Die Mörder-Eule gab es nicht mehr. Als die Eisenkugel des Morgensterns sie erwischte, löste sie sich in dem Aufblitzen magischen Lichtes auf.
    »Teufel auch«, sagte der Baron und hing den Morgenstern wieder an seinen angestammten Platz. »Um ein Haar wäre es schiefgegangen.«
    »Was habt Ihr erkundet, Baron?« fragte der Fürst.
    Gregor nagte an seiner Unterlippe.
    »Ich sah zu wenig«, gestand er. »Der Zauberer hatte die Eule gut abgeschirmt. Er muß überaus mächtig sein. Als ich versuchte, seine Herkunft zu ergründen, verwandelte er die Eule in eine Waffe. Er stand die ganze Zeit über mit ihr in magischer Verbindung.«
    »Das heißt also, daß wir nicht mehr wissen als zuvor«, sagte Wilhelm.
    Gregor zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid, wenn ich Euch enttäuscht habe, Fürst. Aber ich bin eben kein Zauberer, und meine geringen Künste reichen nicht aus.«
    »Oh, wir werden schon eiriiges erfahren«, sagte Erlik grimmig. »Wir fangen den Burschen, spannen ihn ein wenig auf die Streckbank, und dann werden wir schon sehen.«
    Gregor tippte ihm mit der Faust vor die Brust.
    »Täuscht Euch nicht, Erlik. Ich glaube nicht, daß es so einfach sein wird, diesen Zauberer zu fangen. Wäre er nicht mächtig, hätte er sich nicht auf den Leu-Turm gewagt, um dort seine erste Kostprobe seines Könnens zu geben. Wir müssen vorsichtig ans Werk gehen.«
    »Was schlagt Ihr vor?«
    Gregor lächelte.
    »Versucht erst einmal, ob Ihr den Leu-Turm noch betreten könnt. Wenn der zauberer ihn zu seinem Hauptquartier gemacht haben sollte, dürfte es Euch schwerfallen. Aber dann wissen wir wenigstens, wo wir ihn fassen können.«
    »Könnt Ihr ihn nicht aufspüren?«
    Gregor schüttelte den Kopf. »Könnte ich es, hätte ich es längst getan, mein lieber Twerne.«
    Erlik von Twerne ballte die Faust. »Gut, sehen wir uns die Sache erst einmal an.«
    ***
    Von einem Moment zum anderen befand sich Erik von Chasalla wieder im Freien. Mit seinen unheimlich starken Zauberkräften hatte der Magier Rain ihn wieder hinaus befördert.
    Sein höhnisches, triumphierendes Lachen klang Erik noch in den Ohren, während der Regen wieder auf ihn hinab hämmerte.
    Am Himmel war immer noch schwärzeste Finsternis. Erik fragte sich, weshalb der Vollmond nicht mehr schien. Hin und wieder mußte er doch hinter den Wolken erscheinen! Aber er tat es nicht!
    Der Kleine Riese schüttelte den Kopf. Wut und Verzweiflung machte sich in ihm breit. Waren die Dämonen aus dem Zwölf-Ei damals nicht restlos vernichtet worden? Woher besaß der Zauberer Rain das unheimliche Können, Menschen zu Kleinen Riesen zu verformen?
    Wer damals diese Bezeichnung geprägt hatte, wußte Erik nicht mehr. Aber zutreffender war kein anderer Name gewesen. Mit der Körpermasse und Breite eines Riesen ausgestattet, waren sie dennoch von der Körperlänge her so klein wie normale Menschen - massige, ungestalte Ungeheuer, die wie von einem Rundspiegel verzerrt aussahen.
    Er hatte damals zu ihnen gehört, und jetzt wieder!
    »Warum?« fragte er sich matt. »Warum ich?«
    Darauf gab es keine Antwort.
    Auch nicht von Fürst Wilhelm, dem der Kleine Riese in den Weg taumelte…
    ***
    Eine Stunde später wußten sie, daß der Turm nicht mehr zu betreten war. Jedem Helleber setzte er einen undurchdringlichen Widerstand entgegen. Es war, als sichere eine unsichtbare magische Wand den Turm des Schreckens ab.
    Sein neuer Beherrscher, Rain, zeigte sich kein zweites Mal. Aber der Schrecken, der durch die

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