Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
würde.
    Langsam schritt er hinüber zu Nicole und schloß sie in die Arme.
    Er fühlte einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Zum ersten Mal in seinem Leben war er besiegt worden.
    Bald darauf kehrten die drei Zeitspringer zurück. Sie sahen müde und erschöpft aus.
    »Wir kommen nicht durch«, berichtete Erlik abgehackt. »Er hat sich irgendwie abgeschirmt und die Spuren verwischt. Himmel, wenn ich nur wüßte, was er vorhat! Warum er dieses ganze, verfluchte Spiel eingeleitet hat!«
    »Daß Asmodis dahinter steckt, konnte niemand ahnen«, murmelte Wilhelm bitter. »Es sprach doch alles dagegen! Oh, wenn ich ihn nur in die Finger bekommen hätte…«
    Aber Rain war tot. Er war ausgelöscht worden durch jenes Element, das allein ihm hatte schaden können: durch das Feuer aus Zamorras Waffe.
    Denn mischt man Feuer und… Wasser, erhält man Dampf…
    Rain war Wasser gewesen. Verdichtetes, verhärtetes Wasser. Ein künstliches Wesen, von Asmodis erdacht und ausgesandt, auf Sklavenjagd zu gehen. Asmodis hatte sich der damaligen Ereignisse entsonnen und sich an die Dämonen tötenden Fähigkeiten der Kleinen Riesen erinnert.
    Er brauchte solche Wesen für einen bestimmten Zweck. Denn immer mächtiger wurden Feinde, die nicht nur die Menschen, sondern auch die Dämonen bedrohten: einerseits die Meeghs, jene Schattenwesen aus einer anderen Dimension, andererseits Amun-Re, der Mächtige aus tiefster Vergangenheit, der wieder erwacht war. Gegen ihn hatte Asmodis sogar einen einseitigen Pakt mit Zamorra geschlossen…
    Und gegen jene Gegner, die auch den Fürsten der Finsternis bedrohten, die ihn einfach hinwegfegen konnten, wenn sie seiner habhaft wurden -gegen sie wollte er sich durch die Kleinen Riesen schützen.
    Das hatte niemand ahnen können…
    Weder die anderen Helleber, noch Zamorra und seine Gefährtin Nicole. Sie rätselten immer noch.
    Und zu diesem Rätsel kam ein neues Phänomen hinzu.
    ***
    Fürst Wilhelm veränderte sich.
    Zamorra sah es als erster. Ungläubig starrte er den Fürsten an, der plötzlich schmal wurde, immer schmaler, bis er seine normale Gestalt zurückerhalten hatte.
    »Was ist denn das?« keuchte er überrascht.
    Erlik von Twerne pfiff durch die Zähne. »Wie habt Ihr das gemacht, Fürst?«
    Wilhelm von Helleb sah an sich herunter.
    »Ich habe mir gewünscht, wieder normal zu sein…«, brachte er überrascht hervor. »Versucht es doch auch, Herr von Twerne!«
    Sekunden später veränderte sich auch dieser. Erik von Chasalla folgte seinem Beispiel.
    Dafür wurde der Fürst wieder breit.
    »Ich habe es«, sagte er trimphierend. »Wir können unsere Veränderung jetzt bewußt kontrollieren, können sie selbst durchführen, ohne vom Wohl oder Wehe eines Dämons abhängig zu sein. Na, wenigstens etwas Gutes hat die Aktion doch gebracht…«
    Nicht lange darauf kehrten sie nach Helleb zurück. Den toten Anselm nahmen sie mit.
    An seinem Grab sprach Wilhelm seinen Schwur aus.
    »Mag er sich noch so gut abschirmen - wir werden einen Weg zu ihm finden«, sagte er. »Wir werden Thali und Thor aus Asmodis’ Klauen befreien. Und dann mögen die Götter ihm gnädig sein!«
    Zamorra erschauerte unwillkürlich. Er wußte, daß die Helleber, die Kleinen Riesen, diesen Schwur erfüllen würden - selbst wenn die Welt darüber unterging. Noch mochte der Weg zu Asmodis für sie versperrt sein, doch eines Tages würden sie eine Möglichkeit finden, zu ihm zu gelangen. Und dann wollte Zamorra nicht in Asmodis’ Haut stecken…
    Doch nun blieb ihm in Helleb nichts mehr zu tun.
    »Ihr werdet in Eurer Welt gebraucht«, sagte Wilhelm. »Ihr und Nicole. Wenn es soweit ist, daß wir den Weg zu Asmodis kennen, werden wir Euch wieder um Eure Hilfe bitten. Doch nun bringen wir Euch zurück. Es wäre schön, wenn dies unter besseren Umständen hätte geschehen können.«
    »Vielleicht sehen wir uns schon sehr bald wieder, um einen Sieg zu feiern«, sagte Erlik von Twerne.
    Zamorra nickte. Er kannte die unglaubliche Schnelligkeit der Helleber. Die Zeit war ihr großer Vorteil.
    Doch nun ging es zurück ins Château Montagne.
    Hoffentlich hatte sich Raffael nicht schon Sorgen gemacht…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 153 »Die kleinen Riesen«

Weitere Kostenlose Bücher