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0210 - Drei Leichen im Garten

0210 - Drei Leichen im Garten

Titel: 0210 - Drei Leichen im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chinese die Frau auf.
    »Verschwinden Sie!«
    »Nein, das werde ich nicht«, antwortete Suko und ging vor, so daß der Frau nichts anderes übrigblieb, als zur Seite zu gehen. Das tat sie auch ohne Widerstand, so daß Suko das Gefühl hatte, in eine Falle zu tappen, denn die Frau redete zwar gegen seinen Eintritt, doch sie schien nicht wirklich dagegen zu sein.
    »Was Sie sich erlauben, ist…«
    »Polizei«, erklärte der Chinese. »Sogar Scotland Yard. Wollen Sie meinen Ausweis sehen?«
    In den Augen der rothaarigen Alten blitzte es. Die Wangen zuckten, als sie sagte: »Nein, nicht nötig. Ich glaube Ihnen auch so.« Sie schloß die Tür.
    Suko sah sich schnell um. Er befand sich in einem ziemlich engen Flur.
    An dessen Ende führte links eine Treppe hoch. Geradeaus ging es zu den Wohnräumen. Die Bilder und das Mobiliar atmeten einen gewissen Mief aus, den man mit dem Wort spieß- und kleinbürgerlich umschreiben konnte. Und doch war es hier anders. Suko bezeichnete sich selbst als einen sensiblen Menschen, und er spürte die Gefahr, die innerhalb dieses Hauses lauerte.
    »Ihr Besuch wird ja einen Grund haben«, sagte die Frau. »Oder ist es nur der komische Schädel, den Sie irgendwo gefunden haben.«
    Suko lächelte. »Den habe ich nicht irgendwo gefunden, sondern in Ihrem Wagen. Als ich kam, stieg soeben ein Skelett aus dem Kofferraum. Das hier ist der Rest.«
    »Ach, wirklich? Und wo befinden sich die übrigen Teile?«
    »Sie sind zu Staub geworden.«
    »Einfach so?« höhnte die Frau.
    »Nein, nicht einfach so. Ich habe dafür gesorgt. Ich kann nämlich lebende Skelette nicht leiden«, gab Suko lächelnd zurück und hatte mit dieser Antwort ins Schwarze getroffen, denn die Frau preßte so hart die Lippen aufeinander, daß die beiden Hälften nur einen Strich bildeten.
    »Aber deswegen bin ich gar nicht gekommen«, erklärte Suko. »Es hat einen anderen Grund gegeben.«
    »Und welchen?«
    »Es geht um Mord.«
    »Damit habe ich nichts zu tun«, erwiderte die Frau sofort.
    »Wer weiß, wer weiß, Gnädigste.«
    »Und wer soll getötet worden sein?«
    »Ein Mann. Von Beruf Vertreter.«
    »Ich kenne keine Vertreter.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Sie haben den blauen Bentley auch nicht gelenkt. Es war wahrscheinlich Ihr Diener oder Sohn gewesen, kann ich mir vorstellen. Er war so freundlich, zwei Polizisten und diesen Vertreter mitzunehmen. Während mein Kollege und ich ausstiegen und ein lebendes Skelett verfolgten, blieb der Vertreter allein mit dem Fahrer zurück. Als ich die Straße erreichte, da sah ich den Vertreter wieder. Er war tot. Erschlagen lag er im Graben. Der blaue Bentley war fort und mit ihm sein Chauffeur. Irgend etwas stimmt da nicht, das werden Sie mir sicher bestätigen.«
    »Und Sie meinen, daß mein Chauffeur der Mörder ist.«
    »Er zählt zumindest zu den Verdächtigen.«
    »Das ist völlig absurd und aus der Luft gegriffen«, sagte die Frau und schüttelte ihren Kopf.
    »Kann ich trotzdem mit ihm reden?«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Danke.«
    Die Alte drehte sich um, wandte Suko ihren knochigen Rücken zu und ging einige Schritte vor. An der Treppe blieb sie stehen. Lauernd schaute sie die Stufen hoch.
    »Serge!« Ihr scharfer Ruf peitschte nach oben.
    Der Mann kam sofort. Zuerst sah Suko seinen Schatten. Der Chinese selbst war wirklich nicht klein zu nennen, aber gegen Serge kam er sich fast winzig vor.
    Zudem stand Serge auf dem Podest und höher als Suko, aus diesem Grunde wirkte er noch größer. Er trug noch die gleiche graue Uniform wie in den frühen Morgenstunden, und er ging langsam die Stufen hinab, wobei eine Hand über das Geländer strich.
    »Ach, halten Sie doch mal«, sagte Suko, drehte sich um und drückte der überraschten Lady Clarence den Totenschädel in die Finger. Kaum hatte sie ihn berührt, da veränderte er sich. Seine weißgelbe Farbe verschwand, sie bekam einen grauen Touch und auch die Festigkeit ging zurück. Auf einmal zerbröselte er zwischen den Fingern der Frau. Lady Clarence grinste dabei und drückte von beiden Seiten gegen die Reste des Schädels.
    Staub rieselte zu Boden. Eine lange, gräulich schimmernde Fahne, die vor ihren Füßen liegenblieb.
    Der Rest eines Skeletts… »Seltsam, nicht wahr?« fragte Suko. Diesmal klang seine Stimme spöttisch.
    »Ja, nicht jeder Schädel zerfällt«, erwiderte Lady Clarence, und ihre Augen nahmen einen seltsamen Glanz an. Dabei bewegte sie den Kopf.
    Suko sah es, er wußte allerdings nicht, daß die Bewegung ein

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