0212 - Der Satan probt den großen Trick
Ordnung und die Magazine aufgefüllt sind.«
Das harte metallene Klicken der zuschnappenden Pistolenverschlüsse und der Magazinhalterungen war deutlich zu hören.
Es war doch außerordentlich zuvorkommend von den Gangstern, ihre schlimmen Pläne so offenherzig zu besprechen.
Und welch ein Glück, dass ich die Idee hatte, die Feuerleiter hochzusteigen!
Die Verbrecher hatten ja ein ganzes Waffenarsenal aufgeboten, um uns zu erledigen. Mit Handgranaten wollten sie notfalls gegen uns vorgehen!
Anscheinend wollte die Mord-Gang die Zeiten Al Capones wieder aufleben lassen. Nun, da ich Bescheid wusste, würde ich ihnen den Spaß gründlich verderben.
Am besten wäre es natürlich gewesen, bis 22 Uhr 45 auf die Verstärkung aus dem Headquarter zu warten.
Ich blickte auf die Armbanduhr.
22 Uhr 11. Es war zu spät.
In vier Minuten konnte ich es kaum schaffen, die Feuerleiter runter - ins Haus rein - und die Treppe hoch, um Phil noch vor der Wohnung O’Breens abzufangen.
Um 22 Uhr 15 würde er ohne Kenntnis der tatsächlichen Lage wie ausgemacht klingeln und den schwer bewaffneten Gangstern ohne meine Hilfe hoffnungslos ausgeliefert sein. Ich musste unter allen Umständen im Rücken der Verbrecher bleiben!
Die Ganoven redeten unbekümmert weiter. Ich hatte jedoch genug gehört. Ich tappte möglichst leise auf der Feuerleiter weiter zum nächsten Fenster. Das Zimmer dahinter lag in völliger Dunkelheit, und ich hoffte nur, dass es eine Verbindungstür hatte zu dem Raum, aus dem nach wie vor die Stimmen drangen, jetzt allerdings nicht mehr verständlich.
Ich drückte an die Scheibe und war angenehm überrascht. Der Fensterflügel war nur angelehnt. Unendlich langsam schob ich ihn nach innen auf, schwang ein Bein über die Brüstung und tastete mit der Fußspitze nach dem Boden, zog, als ich festen Stand hatte, das andere Bein nach und verhielt dann einige Augenblicke lauschend.
Die Gangster im Nebenraum unterhielten sich immer noch glänzend unbekümmert. Vermutlich wollten sie sich erst in die unbequemen Verstecke zwängen, wenn die Türklingel unser Kommen ankündigte.
Meine Augen hatten sich mm so weit an die Dunkelheit des Raumes gewöhnt, dass ich die Tür an dem hellen Schlüsselloch und einigen durchscheinenden Ritzen erkennen konnte.
Den Fugen nach zu urteilen, war das keine solide Tür. Sollte sie verschlossen sein, so würde ich sie mit einem kräftigen Tritt oder einem Stoß mit der rechten Schulter zertrümmern können.
Ich zog die Pistole aus der Schulterhalfter und entsicherte sie. Dann schlich ich zollweise und absolut geräuschlos auf die Tür zu und legte die Hand auf die Klinke. Ich wollte es so einrichten, dass ich gleichzeitig mit Phil den Raum betreten würde, damit wir die Gangster von Anfang an in der Zange hätten.
Noch war ich unschlüssig, ob es nicht doch besser wäre, die Tür gleich einzuschlagen. Wenn das Schloss zugeriegelt war, konnte unter Umständen das Überraschungsmoment verloren gehen.
Probehalber drückte ich die Klinke äußerst behutsam nach unten. Hoffentlich sah jetzt keiner der Ganoven auf die Tür und bemerkte die langsame Bewegung der Klinke.
In diesem Augenblick schlug die Klingel dreimal an!
***
»Das ist das Signal für Gefahr!«, sagte eine Stimme im Dunkeln hinter mir.
Ich war so verblüfft, als wäre ein Blitz neben mir in den Boden gefahren.
Meine Überraschung dauerte jedoch nur Bruchteile von Sekunden. Ich fuhr herum, trat aber gleichzeitig instinktiv einen Schritt zur Seite.
Gerade noch rechtzeitig! Irgendein harter Gegenstand - vermutlich ein Stuhl - krachte gegen die Tür und schmetterte sie aus den Angeln.
Durch den nun offenen Türrahmen fiel Licht in den Raum, und ich sah mich zwei Männern gegenüber.
Zunächst war an diesen beiden Burschen nur bemerkenswert, dass der eine einen großkalibrigen Revolver und der andere eine Maschinenpistole in der Faust hatte. Selbstverständlich zeigten die Läufe der beiden Waffen auf mich, genauer, auf meinen Bauch.
Die Lage war äußerst fatal!
Seit dem Anschlägen der Türklingel waren erst einige Sekunden vergangen. Da ich neben und mit dem Rücken zur Tür stand, konnte ich nicht sehen, was sich im Nebenraum abspielte.
Außerdem durfte ich die Gangster vor mir nicht aus den Augen lassen. Um so mehr spitzte ich die Ohren.
Die drei Ganoven redeten immer noch unbekümmert durcheinander. Es hatte gar nicht den Anschein, dass sie sich in einem Schrank verkriechen wollten.
Das fand ich ebenso
Weitere Kostenlose Bücher