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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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dagegen haben. So wie ich ihn kenne, plagt ihn sowieso die Langeweile.«
    »Ach«, tat ich erstaunt, »du hast noch einen dringenden Krankenbesuch vor? Da wollen wir natürlich nicht stören.«
    »Mac kann man nicht stören. Ihr kommt selbstverständlich mit mir. Anschließend kehren wir hierher zurück und begießen unser unverhofftes Wiedersehen ausgiebig.«
    In diesem Augenblick trat Kellner Nr. 1 zu dem Geschäftsführer, verbeugte sich und sagte: »Mister Nox, da wird ein gewisser Harry Down am Telefon von einer Dame verlangt. Kennen Sie vielleicht den Mann?«
    Ich schaltete sofort: Der Anruf konnte nur vom Headquarter kommen, denn Harry Down war ja der Deckname, unter dem Phil die Geheimnummer des FBI anrufen wollte. Sicherlich war der Chef schon nervös geworden. Ich konnte das Gespräch natürlich genauso gut führen wie Phil, und so sagte ich, während Nox noch verneinend den Kopf schüttelte: »Harry Down, das bin ich. Wo ist der Apparat?«
    »Dort hinten neben der Theke«, antwortete der Kellner. »Sie können es von hieraus sehen.«
    Zweierlei erschien mir reichlich merkwürdig. Erstens, dass ein so vornehmer Betrieb wie der ›Schwarze Uhu‹ keine geschlossenen Telefonzellen haben sollte, und zweitens, dass ich das Telefon nicht hatte klingeln hören.
    Offensichtlich war das Gespräch von einem ganz anderen Apparat angekommen und zu dem an der Theke durchgeschaltet worden, um ohne Schwierigkeiten mithören zu können. Meinetwegen.
    Ich würde mich schon unverfänglich genug ausdrücken können.
    Ich angelte den Hörer, der schon abgehoben an der Schnur baumelte, und sagte scheinbar verstimmt: »Hier ist Harry. Bist du’s Darling? Na, was gibt’s denn so Wichtiges?«
    »Ich wollte mich nur erkundigen, ob du dich gut im ›Schwarzen Uhu‹ amüsierst. Ich möchte gern zu dir kommen. Soll ich?« Es war tatsächlich eine weibliche Stimme. Weiß der Himmel, wen Neville für dieses Gespräch engagiert hatte.
    »Ach, nicht viel los hier, Liebling«, antwortete ich möglichst gleichmütig. »Du würdest dich nur langweilen. Ich habe zufällig einen Kollegen aus der alten New Yorker Zeit getroffen, den John Master von den News. Nun feiern wir ein bisschen Wiedersehen. Du hast übrigens mächtig Glück gehabt, dass du mich noch erreicht hast. Wir sind nämlich gerade im Begriff, in die Prince Street Nr. 125 aufzubrechen. Master will da noch einen kranken Freund besuchen, und wir begleiten ihn.«
    »Bleibt ihr lange dort?«, tönte es aus dem Hörer. Meine Gesprächspartnerin hatte genau erfasst, um was es ging.
    »Nein, ich glaube nicht. Vielleicht zwanzig Minuten.«
    »Gut, dann hole ich dich ab. Sagen wir um halb elf.«
    »Wie bitte? Du willst mich abholen? Aber das ist doch nicht nötig.«
    »Ich komme auf jeden Fall. Sonst versumpfst du mir noch, und ich sehe dich heute Nacht nicht mehr.«
    »Na schön, wenn du unbedingt willst. Bring aber den Wagen mit! Ich habe meinen beim Hotel gelassen. Bis spätestens viertel vor elf bin ich wieder im ›Uhu‹. Am besten, du rufst vorher hier an, ehe du dich auf den Weg machst. Also bis gleich, Darling! Und tausend Küsschen!«
    Ich hängte ein.
    Na, was sagen Sie zu meinem absolut unverfänglichen ›Liebes‹-Gespräch mit dem FBI? Das Headquarter wusste nun genau Bescheid.
    Wenn ich nicht bis 22 Uhr 45 von dem ›Krankenbesuch‹ zurück war, würde ein Aufgebot von G-men wie ein Ungewitter sowohl über den ›Schwarzen Uhu‹ als auch die Prince Street Nr. 125 herfallen.
    ***
    Wir, also Phil, Master und ich, brachen nun ungesäumt auf, gingen ein Stück die Mott Street entlang, bogen in eine der dunklen Seitengassen ein und stießen bald darauf auf die Prince Street.
    Vielleicht war die Bezeichnung ›Prinzenstraße‹ ehedem gerechtfertigt; heute aber mutete sie recht überheblich an. In der trüben Beleuchtung der wenigen Straßenlampen wirkten die Häuser -ohnehin meist nur als dunkle Umrisse erkennbar - recht schmutzig und heruntergekommen.
    Ihre Glanzzeit war längst vorbei. Vermutlich waren sie nicht viel jünger als die nahe gelegene St. Patrick’s Old Cathedral, die um 1800 herum erbaut wurde.
    »Geht’s nach links oder nach rechts zur Nummer 125?«, fragte Phil unschlüssig.
    »Ich sehe mal nach!«, rief Master und eilte auch schon zum rechten Eckhaus, um nach der Nummer zu sehen.
    »Hier geht’s lang!«, meldete er. »Dieser Eingang trägt die Nummer 119.« Er ging ein paar Schritte weiter. »Das ist Haus Nummer 121. Das übernächste Gebäude muss

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