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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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Hölleneiern selbst in die Luft sprengen«, sagte Phil fröhlich, trat an die Schmalseite des Möbels, rückte es ein wenig von der Wand ab, klemmte sich in den entstandenen Zwischenraum und kippte den Schrank kurzerhand um.
    Mit einem polternden Getöse krachte der Schrank mit den Türen nach unten auf den Boden.
    Wirklich, Phil war einfach unbezahlbar. Jetzt steckte er sogar für Momente die Pistole in die Tasche und klopfte lässig den Staub von den Händen. Dabei verzog er sein Gesicht zu einem breiten Lachen.
    »Ich denke, die beiden Gangster sind nun gut aufgehoben!«
    Trotz der ernsten Situation musste ich laut auflachen, denn ich stellte mir die Überraschung der beiden schwer bewaffneten Banditen beim Umkippen ihres Verstecks vor.
    Diese Runde war eindeutig an uns gegangen!
    Ich sah auf die Uhr.
    22 Uhr 30. In einer Viertelstunde würden unsere Leute anrücken. Bis dahin hatten wir nichts anderes zu tun, als dafür zu sorgen, dass die beiden Gangster im Nebenzimmer nicht aus dem Fenster klettern konnten.
    Jetzt erst wurde mir bewusst, dass der Reporter fehlte. Ich fragte: »Wo ist Master eigentlich geblieben? Er ist wohl rechtzeitig getürmt, der Held?«
    »Ach so«, antwortete Phil leichthin. »Als er sah, dass die Sache etwas mulmig zu werden drohte, hat er sich davongemacht, um die Polizei zu holen.«
    »Ich vermute eher, dass er sich unter diesem Vorwand aus dem Staub gemacht hat«, erwiderte ich ernst. »Nun, wir werden es ja sehen.«
    »Hast du übrigens O’Breen irgendwo gesehen?«, fragte Phil. »Ist es einer von den beiden da drin?« Er deutete auf die zertrümmerte Tür, hütete sich aber wohlweislich, hinüberzuschauen.
    »Nein, er liegt da drüben.« Ich zeigte auf die Wand rechts von mir. »Um ihn brauchen wir uns vorerst nicht zu kümmern. Die Gangster haben ihn schon fertig gemacht!«
    »Warum denn das?«, Phil war nicht wenig erstaunt.
    »Ganz einfach: damit er uns nichts mehr verraten konnte!«
    »Aber das gibt doch gar keinen Sinn. Uns stehen doch sogar drei lebende Gangster als Auskunftsbüro zur Verfügung.«
    »Jetzt ist der Mord an O’Breen allerdings sinnlos geworden«, meinte ich nachdenklich. »Ich vermute nämlich, dass die Planung der Mord-Gang völlig über den Haufen geworfen wurde, als ich über die Feuerleiter ankam. Wahrscheinlich wollten die Gangster uns ursprünglich nur den toten O’Breen zeigen und erst dann eingreifen, wenn wir zu viel entdeckt hätten. Die Räumlichkeiten sind für eine Falle zwar wie geschaffen, aber man kann hier keinen Schuss abgeben, ohne dass er in den angrenzenden Wohnungen gehört wird. Das ist wohl auch der Grund, weshalb die beiden ›Freunde‹ nebenan noch nicht um sich geballert haben.«
    »Aber halt«, korrigierte ich mich selbst, »das gibt auch keinen Sinn. Wie ich aus dem Gespräch der drei Gangster in diesem Raum entnommen habe, war von vornherein geplant, uns auf jeden Fäll zu beseitigen. Ach, verstehe ein normaler Mensch, was die Gangster in ihren Spatzengehirnen für Unsinn ausdenken.«
    Phil hatte sich in einen Sessel geworfen - der Raum war recht vornehm eingerichtet, sozusagen mit allem Komfort -, und rauchte mit Genuss eine Zigarette.
    »Mir wird’s tatsächlich langweilig«, maulte Phil. »Ich kann alles vertragen, nur nicht untätig rumzusitzen. Aber wozu haben wir hier einen so wunderschönen Fernsehapparat stehen. Will mal einschalten.«
    Da Phil die-Tür zum Nebenraum gut allein bewachen konnte, setzte ich mich bequemer auf die Fensterbank, und zwar so, dass ich nur noch die Hauswand mit den Fenstern und der Feuerleiter im Auge hatte.
    Plötzlich fuhr ich wie elektrisiert zusammen. Geflüsterte Worte drangen an mein Ohr.
    »Ich habe die Bullen jetzt genau im Visier! Gleich ziehe ich durch, dann werden sie purzeln. Die Bleiladung, die ihnen meine MP in den Magen spuckt, werden sie in Ewigkeit nicht verdauen!«
    Diese Stimme kannte ich doch! Es war eindeutig die des Chicagoer Gangsters!
    Sekundenbruchteile später, noch ehe ich aus der mutmaßlichen Visierlinie rutschen konnte, ratterte die Maschinenpistole los.
    Instinktiv kauerte ich mich zusammen. Merkwürdig, wie man sich in solchen Augenblicken fühlt.
    Aber nichts geschah, obwohl die Waffe immer neue Feuerstöße ausspuckte.
    »He, Jerry, was ist denn bei dir los?«, rief Phil unvermittelt. »Hast du Bauchschmerzen, dass du dich so komisch krümmst?«
    Ich habe wohl noch nie ein dümmeres Gesicht gemacht. Mit einem Schlag - es war, als wenn ein Blitz die Finsternis

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