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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er hörte Belchman aufstöhnen.
    „Verstehen Sie jetzt, was ich meine?" erkundigte sich Aybron.
    „Wir können mit großer Sicherheit annehmen, daß die von Red- horse gesteuerte Maschine hinter den Bergen abgestürzt ist", sag- te Perry Rhodan. „Das bedeutet, daß der gesamte Talkessel von einem der Gipfel aus kontrolliert wird. Die Aussendung eines wei- teren Oldtimers ist im Augenblick zu gefährlich."
    „Vielleicht konnten sich die Männer durch Absprung retten", ver- mutete Oberst Rudo. „Wenn es auch bisher noch nicht gelungen ist, Funkkontakt zu ihnen herzustellen, dürfen wir sie nicht aufge- ben. Wenn sie noch am Leben sind, wird es einige Zeit dauern, bis sie wieder auf dieser Seite des Gebirges sind. Dann erst wird mit unseren jetzigen Möglichkeiten wieder ein Funkverkehr hergestellt werden können."
    Ausgerechnet hier mußten sie auf Überlebende des Krieges sto- ßen. Rhodan bezweifelte, daß es auf der Oberfläche Horrors noch viele Nachkommen der Überlebenden jenes verheerenden Krieges gab, der irgendwann einmal zwischen den Oberflächenwesen und den Denkern aus der dritten Etage der Hohlwelt stattgefunden hat- 15 te.
    Atlan stellte die nächstliegende Frage: „Was sollen wir jetzt tun?
    Darauf warten, daß das Nachschubschiff eintrifft? Wie soll man uns hier finden?"
    „Im Augenblick wäre es sinnlos, einen zweiten Testflug durchfüh- ren zu lassen. Wir müssen warten, bis wir erfahren haben, wer auf den Oldtimer geschossen hat." Rhodan machte eine Handbewe- gung. „Irgendwo dort oben wartet man offenbar nur darauf, daß sich hier im Tal etwas bewegt. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich ebenfalls um verkleinerte Wesen handelt, die den Kessel beherr- schen."
    „Die Besatzung wird immer unruhiger", sagte Mory. „Drei Männer sind bereits mit schweren Depressionen in Behandlung."
    „Ihre Zahl wird sich noch erhöhen", prophezeite Melbar Kasom.
    „Das Bewußtsein, nur noch knapp zwei Millimeter groß zu sein, kann auf die Dauer von keinem menschlichen Gehirn ertragen werden. Wir müssen froh sein, daß es im Augenblick keine Ver- gleichsmöglichkeiten gibt. Sobald jedoch Überwesen hier auftau- chen, die in Wirklichkeit nichts als normale Menschen sind, wird sich die Lage zuspitzen."
    Rhodan wußte, daß der Ertruser recht hatte. Er erinnerte sich noch gut an seine Verzweiflung, als Atlan, Tolot und Shenon wie Ungeheuer über die Berge gekommen waren. Welches Chaos mußte in den Gedanken der einzelnen Männer herrschen. Gewiß, sie waren es gewohnt, dem Unglaublichen ständig gegenüberzu- stehen, aber für alles gab es eine Grenze.
    Dann war da noch die bohrende Ungewißheit, ob die Verkleine- rung endgültig aufgehört hatte. War es nicht möglich, daß der Ein- fluß der Südpolstation die Gegenstände und Lebewesen noch klei- ner werden ließ?
    Wo, so fragten sich die terranischen Raumfahrer, gab es in ei- nem unendlichen Universum überhaupt ein Ende?
    Konnte sich ein Mensch verkleinern, bis er nur noch ein Nichts war?
    Und war die Bezeichnung Nichts für ein Wesen zutreffend, das denken und fühlen konnte?
    Perry Rhodan spürte, wie das Entsetzen mit kalten Krallen in sein Inneres griff. Er blickte auf und sah die mächtige Gestalt Icho Tolots vor sich stehen.
    Die Ruhe des Haluters war etwas, woran man sich festklammern konnte.
    Und seit langer, langer Zeit fühlte Rhodan, daß auch er nur ein Mensch war, der ab und zu einen Halt benötigte.
    Die Veränderung im Verhalten der Roboter trat unmittelbar nach ihren ersten Bewegungen ein, mit der sie sich aus der Starre lös- ten, die sie nach dem Unfall jählings überfallen hatte.
    Während Redhorse noch wie betäubt auf die Gehirnmasse blick- te, die aus dem aufgeplatzten Robotschädel quoll, sprangen die Roboter vom Wagen.
    „Achtung!" schrie Belchman mit sich überschlagender Stimme.
    Redhorse fuhr herum, er fühlte, wie die Verwirrung in seinem In- nern gespannter Aufmerksamkeit wich. Die Waffen der Roboter schwenkten herum, fast wie im Zeitlupentempo, aber mit unabän- derlicher Präzision. Sanchon stieß ein tiefes Grollen aus, wie ein in die Enge getriebenes Tier - und dann entlud sich Lope Losars Pis- tole in einem rollenden Donnern. Redhorse sah die Hand des Waf- fenmeisters vom Rückschlag hochfliegen. Dann warf er sich mit ei- nem mächtigen Sprung hinter den Elektrowagen. Etwas zischte über ihn hinweg und schlug jaulend in die Wand der nächsten Hal- le.
    Zwischen den Rädern sah Redhorse die Roboter; ihre Körper 16

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