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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schimmerten im Licht der drei Sonnen. Seine Hand tastete sich zum Stiefel hinab. Gleich darauf fühlte er den Kolben der Pistole zwischen den Fingern, kaltes, hartes Metall. Hinter ihm huschte je- mand vorüber - es war Belchman, der im Laufen eine Serie von Schüssen aus seiner Waffe jagte. Redhorse knurrte befriedigt, als einer der Roboter nach hinten kippte. Die plumpen Arme des Fes- tungsbewohners griffen ins Leere.
    Die Explosionen der Minirakgeschosse dröhnten in Redhorses Ohren.
    Sie machen uns für den Unfall verantwortlich, dachte er wütend.
    Ihre eigene Sicherheit mißachtend, kamen die Roboter auf den Wagen zu. Redhorse sah nur ihre Beine - und er zielte darauf, sehr sorgfältig, als hätte er alle Zeit des Universums zur Verfü- gung. Neben ihm warf sich ein keuchender Mann auf den Boden.
    Es war Sanchon, mit schweißbedecktem Gesicht und einem über- heblichen Zug um die Mundwinkel. Redhorse hätte nie gedacht, daß der Techniker sich so schnell bewegen könnte.
    Aber wo, zum Teufel, war Aybron?
    Vor Redhorse zerfetzte das rechte Vorderrad des Wagens. Ein Splitter bohrte sich über dem Captain in die Ladefläche. Es begann nach verbranntem Holz zu stinken. Die Roboter verschwanden in einer Rauchwolke.
    Redhorse schob sich rückwärts unter dem Fahrzeug hervor. Er schlug Sanchon auf die Schulter, damit dieser ihm folgte.
    Zantos Aybron lehnte an der Wand des gegenüberliegenden Ge- bäudes. Rings um ihn sah Redhorse das wirre Muster von Quer- schlägern und Splittern, die tiefe Risse in das Material gerissen hatten. Aybron konnte seine Arme nicht zum Zielen angeben. Er mußte mit hängenden Armen feuern, die schwere Pistole nach vorn gesenkt.
    Daran hätte ich denken müssen, schoß es Redhorse durch den Kopf, während er auf Aybron zurannte.
    „Hierher!" schrie Belchman, der sich inzwischen hinter die schüt- zende Abschlußmauer des Gebäudes zurückgezogen hatte. Red- horse lief durch einen Geschoßhagel. Er wunderte sich, daß er nicht getroffen wurde, doch dann fiel ihm ein, daß ein Mann, der mit weiten Sprüngen durch Rauchwolken stürmte, für diese schwerfällige Halbroboter ein schwer zu treffendes Ziel darstellte.
    Redhorse riskierte einen Blick über die Schulter. Zu seinem Ent- setzen sah er, daß Lope Losar seelenruhig hinter dem Fahrzeug der Roboter kauerte. Es war dem Captain ein Rätsel, wie der Waf- fenmeister dorthin gekommen war.
    Das nächste, was Redhorse sah, beunruhigte ihn jedoch weitaus mehr. Aus der Richtung, aus der sie mit den beiden Fahrzeugen gekommen waren, näherte sich eine starke Gruppe von Robotern.
    Redhorse machte sich nicht die Mühe, die Angreifer zu zählen.
    Er kam neben Aybron an. Mörtel und Steine regneten auf ihn herab, als er sich gegen die Wand preßte. Aybron atmete ruhig und gleichmäßig, seine Augen blickten auf die Roboter, als sei er erstaunt, daß so etwas geschehen konnte.
    „Weg hier!" rief Redhorse warnend. Sein ausgestreckter Arm wies Aybron die Richtung.
    Widerwillig verließ der Astronom seinen Platz und rannte auf Belchmans Deckung zu.
    „Losar!" schrie Redhorse, aber seine Stimme ging im Rattern ei- ner schweren Waffe unter, die von den Robotern herangebracht wurde. Der Waffenmeister jagte in weiten Sprüngen auf den vorde- ren Wagen zu. Vor seinen Beinen spritzten schwarze Fontänen hoch.
    Neben Redhorse zerbarst die Wand. Ein heißer Luftstrom fauch- te über ihn hinweg, als sich der Druck aus dem Kessel entlud, der offenbar unmittelbar hinter der Wand gestanden hatte. Redhorse 17 schaute benommen durch das Loch. Er machte einige Schritte an dem Gebäude entlang. Das rettete ihm das Leben. Einer der bei- den Wagen explodierte, die Batterie verströmte ihre Energie in ei- nem langanhaltenden Zischen, das wie der Ton einer Dampfpfeife klang.
    Als Redhorse wagte, nach Losar zu sehen, war der Waffenmeis- ter gerade in der Mitte des freien Platzes zwischen den Gebäuden angekommen. Er bot ein unwirkliches Bild, wie er in einer Hand die Waffe schwang, während er mit der anderen seine Jacke zu lö- schen versuchte, die irgendwie Feuer gefangen hatte. Von Oleg Sanchon war überhaupt nichts mehr zu sehen. Belchman und Ay- bron tauchten abwechselnd an der Ecke des Gebäudes auf und schossen auf die Verfolger.
    Die Trümmer des explodierenden Wagens brannten. Eine Flam- menkaskade schoß daraus hervor. Ein einzelnes Rad, wie durch ein Wunder unversehrt, rollte über den Boden, bis es sich zur Seite neigte und in immer flacher werdenden Kreisen

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