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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Brightor nicht länger leben kann", sagte Losar. Seine Erbitterung klang nicht überzeugend, der mürrische Mann schien irgendein anderes Gefühl damit ver- bergen zu wollen. Mit einer Handbewegung bedeutete Redhorse dem Waffenmeister, daß er zusammen mit Sanchon hinter die Schuppenwand gehen sollte. Dann ließ sich der Captain neben Aybron nieder.
    „Worauf warten Sie noch?" knurrte Aybron.
    Redhorse legte seine Hand auf den verkrüppelten Rücken des anderen. Er spürte die Öffnung, in der der Brightor sich befunden hatte. Aybrons Rücken war kalt und hart, ein Rücken aus Silber- stahl.
    Nein, dachte Redhorse, Aybron war kein Problem.
    Der Astronom schoß auf einen Bunkerkopf, der sich hervorge- wagt hatte.
    „Gehen Sie endlich!" zischte Aybron. „Oder glauben Sie, daß Ihre Indianergötter Sie unverwundbar machen?"
    Redhorse lächelte sanft.
    „Leben Sie wohl, Häuptling", sagte er und schnellte hoch.
    Als er um die Ecke des Schuppens bog, gab Aybron wieder einen Schuß ab. Weder Losar noch Sanchon stellten eine Frage.
    Redhorse schaute zur flachen Mauer hinüber. Wenn sie sie an die- ser Stelle überkletterten, mußten sie in der Nähe der unterirdi- schen Räume herauskommen, die Redhorse bereits gesehen hat- te. Der Captain hoffte, daß die Treppe nach oben nicht von Bun- kerköpfen besetzt war.
    Aybron schoß zweimal hintereinander.
    Redhorse blickte auf seine eigene Waffe. „Wie viel Schuß kann man mit diesem Ding abgeben?" fragte er Losar.
    „Ungefähr vierzig", entgegnete der Waffenmeister. „Ich kann je- doch nicht sagen, wie oft aus Aybrons Waffe bereits geschossen wurde, bevor er sie in die Hände bekam."
    Redhorse zuckte mit den Schultern.
    „Wir versuchen über die Mauer zu kommen", ordnete er an. „Auf der anderen Seite führt eine Treppe neben der Zentrale hinauf." Er verschwieg den beiden anderen, daß sie mit großer Wahrschein- lichkeit vor einem geschlossenen Tor stehen würden.
    Zwischen Schuppen und Mauer lagen knapp zehn Meter freies Gelände. Redhorse hoffte, daß die Verfolger so mit Aybron be- schäftigt waren, daß sie diese offene Stelle nicht beobachteten.
    Gemeinsam drangen die drei Männer bis zum äußersten Ende des Schuppens vor. Die Mauer schien direkt vor ihnen zu liegen - und doch war sie unendlich weit entfernt, wenn der Captain daran dachte, was auf der kurzen Strecke alles geschehen konnte.
    „Jetzt!" befahl Redhorse. Für Lope Losar war es wegen seines verletzten Beines besonders schwierig, die gefährliche Strecke schnell zu überwinden. Trotzdem blieb er fast mit Sanchon auf gleicher Höhe. Redhorses Kopf flog herum, als er hinter dem Schuppen hervorkam. Oberhalb des Gebäudes war kein einziger Bunkerkopf zu sehen. Jetzt bellten mehrere Waffen auf einmal.
    Redhorse war schon auf der Mauer, sah, daß der Boden auf der anderen Seite fast zwei Meter tiefer war und ließ sich fallen. Elas- tisch fing er den Aufprall ab. Die Bunkerköpfe schienen zum Gene- ralangriff auf Aybron überzugehen, denn mindestens zehn Waffen schossen ununterbrochen. Sanchon erschien auf dem Mauersims, dann der Waffenmeister. Sanchon zögerte, als er erkannte, wie tief der Boden unter ihm lag. Dann sprang er. Als er aufprallte, hätte er fast das Gleichgewicht verloren. Losar schwang sich über die Mau- er und ließ sich am Sims herunterhängen, so daß er über zwei Me- ter gewann. Redhorse und der Techniker stellten sich bereit, um 45 ihn abzufangen, doch Losar landete sicher neben ihnen.
    „Die Treppe!" befahl Redhorse.
    Nebeneinander rannten sie den betonierten Hang hinauf. Die Lö- cher, die im Beton eingelassen waren, konnten unmöglich für die metallischen Füße der Roboter geschaffen worden sein. Redhorse nahm an, daß diese Treppe noch für die Zwecke einer Generation bestimmt waren, die mit den Bunkerköpfen nur die Vorfahren ge- meinsam hatten.
    Gespannt lauschte Redhorse auf das Krachen der Explosion. So- lange die Bunkerköpfe noch schossen, war Zantos Aybron am Le- ben.
    Da glitt über ihnen, am Ende der Treppe, ein leerer Elektrowagen vorbei. Redhorse schaltete blitzartig. Dieses Fahrzeug würde mit Sicherheit in die Zentrale fahren.
    „Wir müssen den Wagen einholen!" rief er atemlos. „Schnell jetzt."
    Losar fiel etwas zurück, als Redhorse und Sanchon das Tempo verschärften. Sie erreichten das Ende der Treppe. Der Wagen war bereits zwanzig Meter weiter und näherte sich dem großen Tor.
    Redhorse schaute zurück und bemerkte, wie die Bunkerköpfe hin- ter dem

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