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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und unter den Kabel- bergen begraben wurden. Unter Hochspannung stehende Drähte kamen mit den Robotkörpern in Berührung. Das war das Ende der beiden Wesen. Aus den Metallschädeln sprühten Lichtkaskaden. Überall kam es zu Kurzschlüssen. An weiter entfernten Stellen der Halle hörten Maschinen auf zu arbeiten. Fast alle Bildschirme wur- den dunkel.
    Redhorse wich einem frei in der Luft pendelnden Kabelstrunk aus. Sanchon und Losar beschäftigten sich mit mehreren großen Schaltkasten.
    Der Captain rief Losar zu sich und übergab ihm die Waffe.
    „Sie funktioniert nicht", sagte er. „Versuchen Sie, sie wieder in Ordnung zu bringen."
    Der Waffenmeister kümmerte sich um den fremden Karabiner.
    Redhorse half Sanchon dabei, die Schaltkästen aufzubrechen und umzustürzen. Über den zerstörten Stellwänden schlugen blaue Flammen hoch. Es stank nach verschmorter Isolation.
    Da schlug unmittelbar neben Redhorse ein Explosivgeschoß ein.
    Sanchon und er lagen fast gleichzeitig auf dem Boden. Mehrere Bunkerköpfe kamen im Eiltempo zwischen den Maschinen hervor.
    Auch Losar war in Deckung gegangen. Redhorse sah, daß aus den Trümmern der Stellwände eines der Netze auf den Waffen- meister zukroch. Er rief Losar eine Warnung zu. Unschlüssig ver- hielten die Bunkerköpfe vor den Überresten ihrer Kontrollanlagen.
    Redhorse wußte, was die Zerstörung für die Fremden bedeuten mußte, doch er war nicht hier, um sich über den Fortbestand die- ser Lebensform Gedanken zu machen. Sein Ziel war es, der zwei- tausend Mann starken Besatzung der CREST II Aktionsfreiheit zu verschaffen. Die Bewohner Llalags hatten den Krieg eröffnet, als sie den Oldtimer abschossen. Es bestand kein Zweifel daran, daß 47 sie jeden weiteren Flugkörper, der in den Bereich ihrer Waffen kam, ebenfalls vernichten würden. Noch schlimmer war für Red- horse der Gedanke, daß einige Besatzungsmitglieder der CREST lebend in die Hände dieser Wesen fallen könnten. Ein solches Schicksal war schlimmer als der Tod. Diese Gefahr war für Losar, Sanchon und ihn noch nicht gebannt.
    Als die Bunkerköpfe sich wieder in Bewegung setzten, um die Überreste der Kontrollen zu umgehen, hatte Losar den Grund für das Versagen der fremden Waffe gefunden. Ununterbrochen feu- ernd, zog er sich bis neben den Captain und Sanchon zurück.
    Redhorse deutete auf die großen Bildschirme, die ringsum über den Maschinen standen. Losar nickte verstehend, schnell hinter- einander gab er eine Serie von Schüssen ab. Wütendes Feuer der Verfolger war die Antwort, doch die Geschosse wurden von der Maschine abgehalten, die die Terraner als Deckung benutzten. Die Bildschirme zerbarsten, die implodierenden Vakuumröhren vollen- deten die Zerstörung.
    „Das muß genügen", schrie Redhorse, um den Lärm zu übertö- nen. „Jetzt wird es Zeit, daß wir versuchen, hier wegzukommen."
    Lope Losar gab das Gewehr an Redhorse zurück. Ein Blick in die Gesichter der beiden Männer genügte dem Cheyenne, um festzu- stellen, daß sie sich der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit näherten.
    Wahrscheinlich waren sie schon viel länger als zehn Stunden in der Festung. Die wenigen Nahrungskonzentrate, die sie mit sich geführt hatten, reichten nicht aus, um die verbrauchten Energien zu ersetzen. Redhorse fiel es schwer, seine Gedanken in geordne- te Bahnen zu lenken.
    „Der direkte Weg zum Tor ist uns versperrt", sagte er. „Wir umge- hen die zerstörten Kontrollen."
    Jetzt erwies es sich als Vorteil, daß die Maschinenanlagen der Bunkerköpfe so dicht beieinander standen. So konnten sich die drei Raumfahrer von der CREST immer in guter Deckung halten.
    Das würde sich erst ändern, wenn sie die Halle verlassen wollten.
    Die Bunkerköpfe hatten aufgehört zu schießen und warteten of- fenbar darauf, daß sich die Flüchtlinge zeigen würden. Der Lärm der brennenden Anlagen war noch immer so stark, daß Redhorse nicht hören konnte, ob außerhalb der Halle noch geschossen wur- de.
    Redhorse führte seine Begleiter auf großen Umwegen dem Tor entgegen. Die Bunkerköpfe konnten unmöglich alle Verstecke be- obachten, die es in der Halle gab. Der Captain achtete darauf, daß sie immer in unmittelbarer Nähe der Maschinen blieben. Immer wieder klangen Schüsse auf. Die Bunkerköpfe schossen jetzt an- scheinend auf alles, was sich bewegte. Redhorse war entschlos- sen, seine Munition zu sparen, bis sie den entscheidenden Aus- bruchsversuch wagen konnten.
    Als sie noch dreißig Meter vom Eingang

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