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0212 - Herr der roten Hölle

0212 - Herr der roten Hölle

Titel: 0212 - Herr der roten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klinge golden schimmerte.
    Es war keine geringere als Kara, die Schöne aus dem Totenreich!
    Es war Myxin nicht anzusehen, welche Empfindungen in diesen Augenblicken durch seinen Kopf schossen, sein Gesicht blieb dabei unbewegt und nicht ein Zucken seiner grünen Haut verriet, daß er überhaupt Gefühl zeigte.
    Anders der Herr der roten Hölle.
    Er wußte von Myxin. Ihm war bekannt, daß sich der kleine Magier die aus seiner Haut gefertigte Dämonenpeitsche zum erstenmal genommen hatte, und eine uralte Rache schien sich für Nyrana zu erfüllen.
    »Endlich habe ich dich!« knurrte er.
    »Wieso?« fragte Myxin.
    Da lachte der Herr der roten Hölle auf. Er deutete auf seine in die Haut eingeätzten roten Streifen. »Sieh mich an! Schau genau her, denn hier fehlt etwas. Aus meiner Haut wurde die Dämonenpeitsche hergestellt, und du warst der erste, der diese Waffe in Besitz genommen hatte. Eine Waffe; die ich nie gewollt hatte, die man mir jedoch aufgezwungen hatte. Ich mußte mich opfern, damit die Peitsche hergestellt werden konnte. Mächtige Dämonen zwangen mich dazu, aber dies ist jetzt vorbei. Ich habe mir die Peitsche zurückgeholt, und nicht nur das, ich habe auch diejenigen kennengelernt, die sich ihrer bemächtigten. Ein Chinese hatte sie als zweiter bekommen; aber du hattest sie als erster Besitzer, und ich schwor mir, all die zu töten, die sich mit meiner Peitsche abgegeben haben. Diesen Schwur werde ich halten, oder ich habe ihn schon zum Teil erfüllt, denn der zweite wird sicherlich nicht mehr am Leben sein.«
    »Du meinst den Chinesen?«
    »Ja, Myxin. Er hat tatsächlich den Weg zu mir gefunden, doch ich habe die Kräfte der Natur eingesetzt, die tief in diesem Berg schlummerten. Aus dem Erdinnern habe ich sie hervorgeholt. Die blutigen, kochendheißen Geysire, die alles Leben vernichten, auch das der Menschen. Kaum jemand ahnt, was im Innern der Erde noch lauert. Die Großen Alten haben nichts vergessen. Ihre Magie hat nach wie vor Bestand. Sie ist zwar eingeschlafen, aber sie wird nach und nach geweckt. Ich bin einer ihrer Vorboten, und werde ihnen den Weg ebnen.«
    Dämonen machen immer große Worte, das wußte Myxin genau. Schließlich hatte er einmal selbst zu ihnen gehört. Aber Nyrana brauchte keine großen Worte zu machen. Was er sagte, das stimmte. Die Großen Alten waren nicht vernichtet, sie hatten den Untergang des Kontinents Atlantis überstanden, und sie wollten zurückkehren.
    Myxin zeigte sein Erschrecken nicht, aber er dachte an Suko. Sollte der Chinese tatsächlich von den brandheißen Blutgeysiren vernichtet worden sein? Was war dann mit John Sinclair geschehen, denn Myxin war auch bekannt, daß kaum einer der Männer allein in den Kampf zog. Wo einer war, da befand sich auch der andere in der Nähe.
    »Und jetzt willst du mich töten?« fragte Myxin.
    »Ja. Und zwar durch eine besondere Art und Weise, wie ich es mir immer vorgestellt habe.« Sein Gesicht mit der dunklen, wie Leder wirkenden Haut verzog sich. »Durch die Peitsche, Myxin. Du sollst und du wirst durch die Peitsche dein Leben lassen.«
    »Dann fang an!«
    »So mutig?« höhnte der Herr der roten Hölle und kam einen Schritt vor, wobei er sich weiter von der Blutwolke entfernte. Er warf dabei einen knappen Blick auf den toten Olaf Sörskold. Schräg lag der Mann in seinem Stuhl. Er war zur rechten Seite gekippt, ihm konnte niemand mehr helfen.
    »Warum hast du ihn getötet?« erkundigte sich Myxin.
    Er wollte ein wenig Zeit gewinnen, denn vielleicht kam Kara rechtzeitig genug zurück, damit sie ebenfalls in den unvermeidlich gewordenen Kampf eingriff.
    »Warum?« schrie der Dämon. »Er war zu schlau, viel zu schlau.« Dabei ging er einen weiteren Schritt vor, und Myxin erkannte, daß sich an den Oberschenkeln des Dämons ebenfalls rote Streifen befanden, die tief in die Haut schnitten. »Dieser Tote da hat in seinem Leben sehr genau geforscht und einige Zusammenhänge entdeckt. Er war nicht dumm, kein Ignorant wie die meisten Menschen es zum Glück sind. Er sah Zusammenhänge und wußte sie auch richtig zu deuten. Doch jeder, der sich auf unsere Spur setzt, wird vernichtet. So habe ich nicht nur geschworen, sondern auch die Großen Alten.« Er streckte den Arm aus und bewegte ihn gleichzeitig, als wollte er die drei Riemen der Peitsche ausschütteln.
    »Diesmal ist es die echte«, flüsterte er. »In London war es eine Nachbildung.« Er hatte die Worte zwar an Myxin gerichtet, doch der Magier begriff sie nicht, da er

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