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0212 - Herr der roten Hölle

0212 - Herr der roten Hölle

Titel: 0212 - Herr der roten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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behalten, die dir so wichtig ist.«
    »Aber dir ist der Stab noch wichtiger.«
    »Das stimmt, ich brauche ihn.«
    »Für wen?«
    »Nur für mich.«
    Myxin glaubte dem Dämon kein Wort. Zudem kannte er sich bei seinen ehemaligen Artgenossen gut aus. Sie hatten noch nie ehrlich gespielt, sondern immer falsch. Deshalb traute der kleine Magier seinem Gegner auch nicht über den Weg.
    Trotzdem lenkte er ein. »Der Vorschlag hört sich wirklich gut an, Nyrana.«
    »Das ist er auch.«
    »Dann gib mir die Peitsche.«
    Aus der Blutwolke, wo der andere stand, erscholl ein Krächzen.
    »Nein, so leicht will ich es dir nicht machen, Myxin. Du legst den Stab zu Boden und ich die Peitsche. Wir sind schließlich von dem gleichen schwarzen Blut. Warum sollen wir uns streiten?«
    »Ja, warum?« Myxin nickte. Er hatte allerdings eine Bedingung.
    »Ich möchte, daß du weiter vorkommst, Nyrana. Weg aus dieser wallenden Blutwolke.«
    »Traust du mir nicht, Myxin?«
    »Du mir etwa?«
    Eine Antwort bekam der kleine Magier nicht, aber der andere kam. Den rechten Arm hatte et erhoben und die Peitsche hielt er schlagbereit in der Hand.
    Sein Gesicht war verzerrt. Die wie Leder wirkende Haut spannte sich stark.
    Myxin wußte, daß der Dämon mit falschen Karten spielte, denn nach dem zweiten Schritt warf sich Nyrana plötzlich vor. Sein Arm mit der Peitsche fuhr nach unten.
    Damit hatte Myxin jedoch gerechnet. Bevor der andere sich versah, warf der kleine Magier den Speer und hechtete gleichzeitig zur Seite, wobei er zu Boden fiel, sich überschlug und erst das schreckliche Röcheln seines Gegners ihn herumriß.
    Myxin sah genau, was mit dem Dämon geschah. Der Stab war für Nyrana eine tödliche Waffe. Myxin hatte gut gezielt. In der Körpermitte war die seltsame Lanze in den Dämon hineingefahren und schaute an der anderen Seite hervor. Und sie hatte sich verändert. Sie zeigte eine feuerrote Farbe, das geheimnisvolle Material war dabei durchsichtig geworden, denn das in der Lanze wirbelnde Feuer hatte den Stab verlassen und breitete sich im Körper des Dämons aus.
    Plötzlich schmolz die Haut weg. Darunter kam etwas zum Vorschein, das an rotes Glas erinnerte und sogar durchsichtig war. In langen Bächen rann die Haut am Körper entlang und sammelte sich auf dem Boden zu einer schmierigen Masse.
    Noch stand der Dämon, wobei die Lanze ihn durchbohrt hatte. Myxin nahm die Chance wahr, sprang vor und riß Nyrana die Dämonenpeitsche aus den Fingern.
    Im gleichen Moment war die Berghöhle von einem gewaltigen Singen und Kreischen erfüllt. Zahlreiche geisterhafte Stimmen vereinigten sich zu einem wahren Tornado. Es wurde der Sterbegesang für einen uralten Dämon, dessen Rache sich nicht mehr erfüllt hatte.
    Bewegungslos stand Myxin vor ihm. Der kleine Magier genoß das Gefühl des Sieges und des Triumphs.
    Er schaute zu, wie sein Gegner von der eigenen Waffe vernichtet wurde. Mit List und Tücke hatte Myxin ihn geschlagen. Was ihm vor über 10.000 Jahren nicht gelungen war, hatte er nun geschafft.
    Der Herr der roten Hölle verging.
    Längst hatte sich seine Haut aufgelöst. Nur noch der rötliche, an Glas erinnernde Körper war übriggeblieben, und er sah in diesen Augenblicken aus wie eine nackte Schaufensterpuppe aus durchsichtigem Kunststoff, der allerding keinen Widerstand mehr bot, denn in seinem Innern schlugen Flammen hoch und zerschmolzen ihn endgültig.
    Dabei entstand ein schauriges Bild. Die Gesichtszüge wurden weich, sie zerliefen, wobei das heiß gewordene Material in dicken Tropfen zu Boden klatschte und sich mit der dort schon liegenden braunen Masse vereinigte. Es schmolzen auch die Füße weg. Nur der lanzenähnliche Stab blieb. Er hatte wieder seine alte Farbe angenommen, nachdem seine Kräfte abgegeben worden waren.
    Nyrana besaß nur noch die Hälfte seiner eigentlichen Größe. Auch die Füße bestanden aus gläsernen Klumpen, die sich wie zäher Sirup weiter ausbreiteten und auf dem Boden verteilten.
    Noch einmal schwoll der Gesang an. Er wurde zu einem gewaltigen Sturm, der bis gegen die Decke der Höhle brandete und als schauriges Echo zurückgeschmettert die Ohren des Magiers erfüllte.
    Dann brach der Gesang ab, und die Gesichter verschwanden.
    Genau in dem Augenblick, als Nyrana endgültig starb.
    Myxin drehte sich um. Er sah eine Frau und zwei Männer. Das waren Kara, Suko und ich.
    ***
    Der kleine Magier war der Größte. Er hatte einen gewaltigen Sieg errungen, das gaben wir neidlos zu. Jeder freute sich mit

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