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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Spielzeug.
    Von oben kam lautes Schreien und Krachen zerstörten Metalls. Nicoles Kopf flog herum. Sie sah den Funkmast, der wie ein Bündel Strohhalme durch die Luft gewirbelt wurde, klatschend ein paar Dutzend Meter vom Schiff entfernt ins Wasser flog und blitzschnell versank. Damit war die Möglichkeit, einen Notruf abzustrahlen, dahin.
    Woher weiß der Krake, daß Schiffe funken können?, fragte sich Nicole in Gedanken. Dann schleuderte ein nächster Ruck sie gegen den Aufbau, auf dem sich die Kommandobrücke erhob, und sie hatte vorerst keine Sorgen mehr.
    ***
    Nur die leicht, kaum merklich bebenden Nasenflügel und die etwas erweiterten Pupillen der schlanken Frau deuteten die Erregung an, die sie erfaßt hatte.
    Leicht vorgebeugt stützte sie sich mit flachen Händen auf das Paneel und starrte in den Schirm.
    »Zielobjekt erfaßt!«
    Der Unheimliche in der Kutte hinter ihr schwieg. Aber seine rechte Hand lag plötzlich auf der Schulter der Frau, ohne dabei aber Druck auszuüben. Die Spannung hatte auch auf das unbegreifliche Wesen von jenseits der Alpträume übergegriffen.
    Daß die Hand sieben Finger besaß, störte die Frau mit den schwarzen Augen nicht.
    Der Schirm zeigte ihr, daß alles wie geplant lief. Ooro, der Krake, hatte die Yacht gepackt, um sie nicht wieder aus seinem fürchterlichen Griff zu entlassen.
    Der Unheimliche brach sein Schweigen.
    »Bist du des Monsters sicher?«
    Sie lachte, und mit dem Lachen zuckten ihre Schultern und ließen die siebenfingrige Hand abgleiten.
    Ihr Lachen war die Antwort.
    Ooro, das Ungeheuer, war unter ihrer Kontrolle wie auch die anderen, die ihr dienten. In Ooro arbeitete ein Kristall und steuerte das Wesen, das keine Gehirnmasse mehr besaß.
    »Ooro bringt die Yacht heran!«
    Und wie schnell er sie brachte! Seine ganze furchtbare Titanenkraft setzte er ein, verstärkt noch durch den Kommandokristall. Der Schirm verriet, wie hoch die Geschwindigkeit war.
    Da fuhr die Frau mit dem silbrigen Haar herum. Sie schenkte dem Unheimlichen keine Beachtung, als ihre PSI-Befehle kristallische Kunstgehirne erreichten.
    Wesen, die nichts Menschliches mehr an sich hatten, reagierten widerspruchslos, gaben ihre abwartende Haltung auf und machten sich auf den Weg zu der Stelle, wo ihre Arbeit auf sie wartete.
    Sobald die Yacht eintraf, begann diese Arbeit.
    Die Frau lächelte und sah den Fremden an. Seine siebenfingrige Hand war wieder in den Falten der Kutte verschwunden und gab ihr keine Gelegenheit mehr, sie zu studieren. Aber das war auch uninteressant. Sie befolgte nur den Alten Plan, der jenseits der Großen Grenze erartet worden war. Und dieser Plan war schon ein paar Jahrhunderte alt.
    ***
    Ein paar Jahrhunderte alt fühlte sich auch Zamorra, als er es endlich fertigbrachte, die Augen wieder zu öffnen. In seinem Kopf hämmerten zehntausend kleine Teufelchen. Seekrankheit breitete sich auch in ihm aus, die er nie zuvor kennengelernt hatte.
    Er rollte, ohne es zu wollen, von einer Gangwand zur anderen, schaffte es, auf Ellenbogen und Knie zu kommen und schlug wieder mit dem Kopf gegen die Wand, daß es ihm in den Ohren dröhnte.
    Himmel, dachte er, diese verdammte Yacht schwankt ja immer noch!
    Sie stellte sich hochkant. Zamorra konnte sich gerade noch abfangen. Er konnte höchstens eine Minute geistig abwesend gewesen sein, denn länger konnte doch eine Springflut nicht andauern.
    Springflut?
    Die hatte es im Mittelmeer zuletzt gegeben, als Santorin unterging, die Insel, die irrtümlich von vielen Experten für Platons Atlantis gehalten wurde. Zamorra wußte es besser als diese Eierköpfe, wo Atlantis wirklich liegen mußte und noch ein paar andere vor Jahrtausenden von der Erdoberfläche verschwundene Inselreiche.
    Daß gerade jetzt wieder mal ein Erdteil unterging, war mehr als unwahrscheinlich, denn die vorausgehenden Beben hätten bemerkt werden müssen und die Regenbogenpresse zu seitenfüllenden Schlagzeilen veranlaßt. Was aber war dann in der Lage, mit einem Dreißig-Meter-Riesen wie mit einem Fußball zu spielen?
    Die Übelkeit in Zamorra wurde immer größer. Er mußte so schnell wie möglich wieder nach oben, wenn er nicht hier unter Deck Neptun opfern und beim nächsten Ruck in seinen eigenen Ergüssen untertauchen wollte.
    Mit aller Kraft, die er noch besaß, warf er sich herum. Da flog neben ihm eine Kabinentür auf, direkt gegen seine Schulter mit dem Sonnenbrand. Zamorras Schrei machte den Gesängen der heulenden Derwische von Bagdad arge Konkurrenz.
    Ein

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