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0213 - Colette und ihr Fallbeil

0213 - Colette und ihr Fallbeil

Titel: 0213 - Colette und ihr Fallbeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reichte sie Bill rüber. Dankbar nickend nahm er sie entgegen.
    Überall waren die Gesichter. 200 Augen beobachteten uns. Ganz in der Nähe sah ich auch das Gesicht des zuletzt Geköpften. Der Mund schien zu einem Lachen eingefroren zu sein, denn er stand weit offen.
    Stumm deutete Bill nach vorn, wobei er mit der Pistolenmündung in die Richtung zielte.
    Auch ich sah es.
    Aus dem Nichts erschien ein scheußliches Tötungsinstrument.
    Die Guillotine!
    Sie schien eine magische Reise hinter sich zu haben, denn sie kristallisierte sich in ihren Umrissen aus dem Nichts hervor und nahm eine feste Existenz an.
    Aber sie kam nicht allein.
    Eine Frau erschien mit ihr zur gleichen Zeit. Wir kannten sie, hatten sie erst vor kurzem gesehen, und sie war auch im eigentlichen Sinne keine Frau, sondern noch ein junges, sehr anmutiges Mädchen.
    Neben der Guillotine stand Colette Dumas!
    ***
    Suko ging auf Nummer sicher. Er hatte diesen Mann erlebt, und wenn Ofre aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte, sollte er nicht wieder angreifen können.
    Deshalb verpaßte ihm der Chinese Handschellen. Die Tür hatte er hinter John und Bill geschlossen. Er glaubte nicht daran, daß die beiden lange wegbleiben würden, und er machte sich nur auf eine kurze Wartezeit gefaßt. Suko trat ans Fenster, blieb dort stehen und schaute nach draußen. Der Wirt hatte das Lokal verlassen. Er hielt sich in der Sonne auf, warf einen Blick nach rechts und links, als wollte er Gäste herbeilocken, die leider nicht kamen. Er hob die Schultern und ging ins Haus.
    Wäre das Blut auf der weißen Decke nicht gewesen, so hätte Suko den ganzen Fall in das Reich der Fabel abgetan. Es war ein so prächtiger Tag, da konnte man überhaupt nicht an etwas Schlimmes denken. Und doch hatte das Grauen Einzug gehalten. Schlimmer und makabrer wie man es sich kaum vorstellen konnte.
    Mit diesem Haus stimmte etwas nicht. Es verbarg ein schauriges Geheimnis, das Suko unbedingt mit Hilfe seiner Freunde lüften wollte.
    Dazu zählte auch der Mann auf dem Bett, obwohl man ihn nicht gerade als einen Freund bezeichnen konnte.
    Als der Chinese an ihn dachte, drehte er sich um und schaute sich den Mann an.
    Ofre rührte sich nicht. Aber er bewegte bereits seine Augendeckel. Für Suko ein Zeichen, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis er wieder aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte.
    Deshalb verließ der Chinese seinen Platz am Fenster und näherte sich dem Mann.
    Der hatte jetzt die Augen geöffnet und schaute Suko ins Gesicht. Im ersten Augenblick war in seinem Blick keine Reaktion zu erkennen, dann runzelte er die Stirn, und Suko konnte förmlich erkennen, wie es dahinter arbeitete. Allmählich schälte sich das Begreifen hervor, und dann wußte er Bescheid.
    Raul Ofre wollte hochfahren. Suko schüttelte nur den Kopf und sagte leise: »Laß es. Du bist gefesselt.«
    Das merkte Ofre auch. Er hob nur, da er auf dem Rücken lag, den Kopf ein wenig an und schielte auf seine gefesselten Hände. Die stählernen Reifen blitzten. Ziemlich hart umspannten sie die Hände des Mannes.
    »Alles klar?« fragte Suko.
    »Ja, verflucht.«
    »Du erinnerst dich an den Kopf, der dort gelegen hat?« erkundigte sich der Chinese, wobei er auf die kleine Konsole deutete, wo noch immer die blutige Decke als Andenken lag.
    Ofre drehte den Kopf und verdrehte die Augen. »Er…er ist weg!« keuchte er.
    »Ja, er ist verschwunden«, bestätigte Suko. »Der Kopf hat sich einfach aufgelöst.«
    »Das gibt es nicht.«
    »Wir haben es gesehen, und das muß dir genügen. Aber ich will von dir wissen, wie so etwas möglich war. Das sollst du mir berichten.«
    »Keine Ahnung.«
    »Tu nicht so. Es war doch der Kopf deines Chefs, der dort lag. Warum? Weshalb hat man dem Mann den Schädel abgeschlagen?«
    »Keine Ahnung!« brüllte Ofre und sprühte Suko fast seinen Speichel ins Gesicht.
    Der Chinese blieb ruhig. »Und weshalb seid ihr hergekommen?«
    »Weil wir für heute abend Geschäftspartner erwarten.«
    »Um was geht es denn?«
    »Das binde ich dir nicht unter die Nase, du Chink. Dich hat wohl die Konkurrenz geschickt, wie?«
    »Mit der Konkurrenz ist es nichts mehr«, erwiderte Suko kalt. »Dein Boß ist tot, vergiß das nicht. Und ich will wissen, wer ihn auf dem Gewissen hat. Warum ist er gestorben?«
    »Verdammt, ich weiß es doch nicht«, stöhnte Ofre. »Wir haben uns dieses Gasthaus zufällig ausgesucht, weil wir bei unseren Verhandlungen nicht gestört werden wollten.«
    »Geht es um

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