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0213 - Colette und ihr Fallbeil

0213 - Colette und ihr Fallbeil

Titel: 0213 - Colette und ihr Fallbeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, was uns innerhalb des Hauses erwartete.
    Das sagte ich dem Reporter auch.
    Der schüttelte den Kopf. »Was soll’s, John? Du hast deine Beretta und das Kreuz.«
    Ich grinste schief. »Wenn du meinst?«
    Bill stand vor der Tür. Er legte seine Hand auf die Klinke. Nach unten drücken konnte er sie nicht, sie befand sich schon in der tiefsten Lage.
    Deshalb zog er an der Klinke und wollte die Tür aufreißen.
    Sie klemmte!
    Zwar löste sich ihr oberer Rand ein wenig, mehr geschah nicht. Ich unterstützte meinen Freund, schob meine Hand in den Spalt und riß ebenfalls daran.
    Zu zweit schafften wir es.
    Mit einem Krach sprang die Tür auf. Dabei schleifte sie über den Boden, und es gab ein kratzendes Geräusch.
    Wir schauten in ein düsteres Haus.
    Es roch muffig. Zudem faul und feucht. Als ich mich über die Schwelle schob, spürte ich die leichten Berührungen im Gesicht, verursacht durch Spinnweben, die lang und zu Netzen geflochten von der Decke hingen, wobei sie meine Haut streichelten. Sie zitterten dicht vor meinen Augen, und ich bewegte mich vorsichtig weiter, während mir der Reporter folgte.
    Es mußte das alte Gasthaus oder die alte Gaststube gewesen sein, die wir betraten.
    Sie nahm die gesamte Fläche des Raumes ein, und es sah noch so aus wie vor langer Zeit.
    Da standen die alten Holzbänke, es gab noch den Tresen, und zwei verschimmelte Weinfässer fristeten auf ihm ein trauriges Dasein. Die Hocker lagen auf dem Boden, waren zum Teil zerbrochen oder umgekippt. Weißgrüner Schimmel bedeckte die Wände, und die Decke hing leicht durch, obwohl sie von dicken Deckenträgern gestützt wurde.
    Insgesamt erlebten wir eine Atmosphäre der Vergänglichkeit. Schmutz bedeckte den Holzboden. Der Staub quoll hoch, als unsere Füße Abdrücke auf dem Boden hinterließen.
    »Hier finden wir nichts«, murmelte der Reporter in meinem Rücken.
    »Abwarten.« So schnell gab ich nicht auf. Ich wußte, daß es in diesen alten Schänken oft Zugänge zu den Weinkellern gab. Und so einen Zugang suchte ich.
    Deshalb ließ ich die übrigen Dinge außer acht und bewegte mich geradewegs auf die Theke zu, hinter der ich den Zugang vermutete, wie es meist der Fall war.
    Ich täuschte mich nicht. Wo der Wirt früher gestanden und gezapft hatte, da sah ich auch die Umrisse der Falltür oder der quadratischen Klappe, die den Zugang markierte.
    Bill stand noch auf der anderen Seite des Tresens. Durch Kopfnicken machte ich ihn auf meine Entdeckung aufmerksam.
    Er kam zu mir.
    Wir hatten die Tür nicht geschlossen. Der nach innen fallende Lichtstreifen war so lang und breit, daß er bis an die Theke reichte und wir auch ohne eine Taschenlampe auskamen, was sich im Keller ändern würde.
    »Da ist es doch schon«, sagte Bill. »Und was hoffst du zu finden?«
    Der Reporter hob die Schultern. »Keine Ahnung, aber solche Keller verbergen immer ein Geheimnis.«
    Ich grinste schief. »Wenn du das sagst, wird es wohl stimmen.« Mit dem Fuß hatte ich soviel Staub zur Seite geschoben, daß ein Teil der Klappe freilag und ich auch den Ring sehen konnte, der in das Holz eingelassen war. Er lag in einer kleinen Vertiefung, damit niemand darüber stolperte.
    Bill Conolly nickte mir zu. Ich bückte mich, bekam den Ring zu fassen und stellte ihn senkrecht. Dann holte ich noch einmal tief Luft, bevor ich meine Kraft einsetzte und zog.
    Die Klappe war schwer. Zudem hatte sie sich im Laufe der Zeit verzogen und klemmte. Ich mußte wirklich alles einsetzen, um sie in die Höhe zu wuchten.
    Das Holz ächzte und knarrte. Es schien sich zu beschweren, daß es aus seiner jahre alten Ruhe gerissen wurde. An den Rändern quoll der Staub hoch, ich spannte meine Muskeln noch mehr an und schaffte es, die Klappe in die Höhe zu wuchten.
    Vor unseren Fußspitzen lag ein quadratisches Loch.
    Der Blick in die Tiefe war uns verwehrt. Die Dunkelheit lag dicht wie schwarze Watte. Auch das aus der Tür fallende Licht reicht nicht bis hinter die Theke.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Bleistiftleuchte hervorzuholen und zu leuchten. Die kleine Lampe hatte mir schon so oft gute Dienste erwiesen, auch hier ließ sie uns nicht im Stich.
    Da war sogar eine Leiter. Und sie bot uns wirklich eine Überraschung, denn wir hatten damit gerechnet, faule und brüchige Sprossen vorzufinden. Das war nicht der Fall. Die Leiter bestand aus normalem gesundem Kiefernholz und schimmerte hell. Es bewies uns, daß sie des öfteren benutzt wurde.
    Jemand ging also in den

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