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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bill Fleming und Peadar Callaghan packten vorsichtig zu und zogen Zamorra von dem Lord, brachten ihn in die Seitenlage.
    »Er lebt noch, Nici…«
    Sie fühlte nicht einmal Erleichterung. Sie sah ihn nur an, kaum Bills Worte wahrnehmend.
    »He, wo ist denn der dritte Wagen?« stieß Callaghan hervor. »Ist Seal abgehauen und… verdammt, wo kommt der Oldie her?«
    Nicole erhob sich langsam wieder. Zamorra lebte, das begriff sie jetzt endlich. Und es waren noch andere Dinge geschehen.
    Nur noch zwei der Chevrolets standen hier, und zwischen ihnen parkte ein alter schwarzer Chrysler.
    Nicole sah die Straße entlang. Da hinten stand der dritte Wagen - der mit dem Getriebeschaden. Bruce Seal hatte ihn entfernt und…
    »Ist das Seal?« stieß sie hervor.
    Die Köpfe der beiden anderen Männer flogen herum.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie sahen, wer oder was da hinter dem Lenkrad saß.
    Ein Skelett grinste sie mit seiner Knochenfratze höhnisch an…
    ***
    Bill Fleming fröstelte. War das Skelett am Lenkrad des Chevy wirklich Bruce Seal? Aber war er im Wageninnern nicht geschützt gewesen?
    Der blonde Historiker sah Callaghan und Nicole an. »Bleibt hier und paßt auf«, bat er. Dann ging er um den vordersten Geländewagen herum, stieg ein und warf den Motor an.
    Er war nicht daran interessiert, die gut hundert Meter zu Fuß zurückzulegen und dabei in einen Hinterhalt zu laufen, an den er plötzlich glaubte. Die Sache roch förmlich nach einer Falle. Der schwarze Chrysler zwischen den beiden Geländewagen, das dritte Fahrzeug weitab… es konnte Zufall sein, aber darauf wollte sich Bill lieber nicht verlassen. Die Schwarzblütigen kamen zuweilen auf die ausgefallensten Ideen.
    Das ganze Dorf war eine einzige, riesige Falle!
    Bill lenkte den Wagen zum anderen Fahrzeug und stoppte neben ihm. Bei laufenden Motor rutschte er nach rechts herüber und öffnete die Beifahrertür.
    Der andere Wagen war geschlossen.
    Bill sah in die Runde. Aufmerksam betrachtete er jedes der halb verfallenen Häuser in der Nähe, jeden Baum und jeden Strauch. Aber nichts rührte sich. Nicht einmal mehr ein leises Lüftchen bewegte die Zweige. Nach dem vorangegangenen Sturm war die Windstille geradezu unnatürlich.
    Langsam ließ Bill sich ins Freie gleiten, öffnete die Tür des anderen Wagens.
    Das Skelett war Bruce Seal.
    Starr saß der Knöcherne in seiner Kleidung auf dem Sitz, die Knochenhand um eine Pistole gekrallt.
    Bill fühlte, wie seine Nackenhärchen sich aufrichteten. Er hatte keinen Zweifel daran, daß Seal durch den Wind getötet worden war. Der hatte ihm das Fleisch von den Knochen gesäbelt wie ein Piraña-Schwarm. Aber warum hatte der Wagen ihn nicht geschützt? Und was sollte die Waffe?
    Bill streckte die Hand aus und berührte den Toten.
    Im gleichen Moment zerfiel dessen Skelett raschelnd zu Staub und wehte Bill ins Gesicht, zwang ihm einen Hustenanfall auf. Als er wieder einigermaßen klar beisammen war, war alles vorbei.
    Staub rann ihm durch die Finger. Staub wie bei den anderen Skeletten in den Häusern…
    Und nur Bruce Seals Kleidung und die Waffe lagen noch da.
    Da warf Bill sich in den Wagen und preschte davon, zurück zu den anderen. Denn Bruce Seal konnte er doch nicht mehr helfen…
    ***
    Als er den anderen berichtete, ging ein schwaches Zucken durch Zamorras Körper. Ein paar Minuten später konnte der Parapsychologe sich wieder bewegen und ließ sich auf der Trittstufe eines der Geländewagen nieder.
    Er war maßlos erleichtert. Die Wirbelsäule war offenbar nicht verletzt worden. Wieder einmal hatte er mehr Glück als Verstand gehabt, und obgleich ihm noch immer alle Glieder schmerzten, war er sicher, in ein paar Stunden wieder völlig auf dem Damm zu sein.
    »Und was ist mit Saris?« erkundigte er sich besorgt.
    »Der ist immer noch bewußtlos«, hatte Callaghan zu melden. »Er sieht aus, als wäre er total erschöpft…«
    Zamorra ließ die Schultern rollen, um allmählich wieder Gefühl für die Sache zu bekommen und zu seiner alten Beweglichkeit zurückzukehren. Bei jeder Bewegung zog schwacher Schmerz durch seinen Körper, ließ sich aber ertragen.
    »Vielleicht sollten wir ihm eine Traubenzucker-Injektion geben, damit er wieder zu Kräften kommt«, schlug der Fahrer vor.
    Zamorra schüttelte energisch den Kopf.
    »Den Traubenzucker kann er pfundweise fressen, wenn er wieder wach ist und es ihn danach gelüstet, aber wir medizinischen Laien werden den Teufel tun und irgendwelche aufputschenden Spritzen

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