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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ging zu Sir Bryont, nahm das Amulett wieder an sich und hängte es sich um.
    Überrascht stellte er fest, daß es sich leicht erwärmt hatte.
    Erwärmung oder Vibrationen waren immer das untrügliche Zeichen dafür, daß sich dämonische Aktivitäten in der Nähe entfalteten. Das Amulett wollte ihn warnen.
    Stand ein neuer Leichenwind bevor?
    Oder maß das Amulett nur die allgemeine dämonische Strahlung an, die von einem Angreifer in der Nähe ausging? Vielleicht die Aura dessen, der die Falle Ruinendorf errichtet hatte?
    »Paßt höllisch auf«, murmelte Zamorra. »Nici, kommst du mit?«
    Nicole Duval nickte und hakte sich an Zamorras linkem Arm unter. Gemeinsam versuchten sie, die Reifenspuren des schwarzen Chryslers zu verfolgen.
    Bill Fleming ließ die Schultern hänge. »Okay«, sagte er. »Aber wenn ich schon mal mit dem Analysieren anfange, dann kann ich mich auch ein wenig um das Mauerwerk und die Pflanzenwelt hier kümmern…«
    Zamorra horte es schon kaum noch.
    Er folgte mit Nicole der Spur des schwarzen Geisterwagens.
    ***
    Bill Fleming war zwar Historiker und kein Archäo- oder Geologe, aber dennoch kannte er sich mit der Altersbestimmung nach der Kohlenstoff-Methode halbwegs gut aus, um das Alter dieser Skelette bestimmen zu können. Die Halbwertszeit des Kohlenstoffisotops 14 hatte ihm dabei zu helfen.
    Die nötigen Apparaturen befanden sich in einem der beiden noch funktionsfähigen Geländewagen.
    Rumorend verschwand Bill im Fahrzeug mit dem Kastenaufbau. Im zweiten Fahrzeug befanden sich Proviant, Wasser, Medikamente und Treibstoff, und im dritten, dem mit dem Getriebeschaden, die Zeltausrüstung und ähnlicher Kleinkram.
    »Kann ich Ihnen zur Hand gehen?« wollte Callaghan wissen. Fleming wehrte ab.
    »Sie können mir höchstens im Weg herum stehen. Sehen Sie zu, daß Sie den Lord wieder auf die Beine kriegen, wenn da was zu machen ist. Mit dem ganzen technischen Kram hier habe ich schon allein Sorge, daß alles klar geht. Zu zweit… na, da wollen wir erst gar nicht dran denken!«
    Callaghan zog sich schulterzuckend zurück und brachte Sir Bryont ins Innere des Proviantwagens. Überlegend sah er zu dem dritten Fahrzeug hinüber und spielte mit dem Gedanken, den Wagen langsam wieder heranzuholen. Dann aber fiel ihm Zamorras Warnung wieder ein, und diesem leichenerzeugenden Wind wollte er doch nicht so zum Opfer fallen, wie es Bruce Seal war.
    Vom Fahrersitz aus sah er zu dem anderen Wagen. Dazwischen stand der schwarze Chrysler, Der Wagen wirkte auf Callaghan wie ein Magnet. Er stieg wieder aus und ging zu dem alten Fahrzeug hinüber, das noch aus dem Beginn der Traumwagen-Ära der USA stammte.
    Der Zündschlüssel steckte!
    Callaghan ritt der Teufel. Er wischte Staub vom Ledersitz, klemmte sich hinter das Lenkrad und streckte mit Genuß die Beine aus. Fast beiläufig drückte er auf den Startknopf.
    Der Motor sprang sofort an.
    Callaghans Blick überflog die Anzeigen der Instrumente. Die Kühlwasseranzeige verriet ihm, daß der Motor vor noch nicht langer Zeit in Betrieb gewesen sein mußte, denn die Flüssigkeit war noch warm! Die Nadel der Tankuhr wies auf Voll.
    »Das begreife, wer will«, murmelte Callaghan, der wußte, welche Mengen des kostbaren Treibstoffes diese alten Wagen soffen. Und der nächste Ort war fast außer Funkreichweite.
    Daß ein Skelett sich hingestellt und aus dem Kanister nachgetankt haben sollte, konnte Peadar Callaghan sich allerdings nicht gut vorstellen. Woher war der Wagen dann aber gekommen, daß er jetzt noch mit vollem Tank da stand?
    Er stand schon nicht mehr.
    Callaghan hatte per Lenkstockhebel den Vorwärtsgang eingelegt, und fast lautlos rollte der Wagen an.
    Der Schotte genoß das Flüstern des großen Motors und das sanfte Dahinschweben, bis ein Rad ins nächste Loch rutschte und den Wagen schwer durchsacken ließ. Mit aller Kraft mußte er am Lenkrad arbeiten, aber dann rollte der Wagen wieder weiter.
    Er holperte über die kaputte Straße.
    Callagahn wunderte sich, daß er noch nicht das metallische Krachen und Kreischen hörte, mit dem per Bodenwelle die Ölwanne abgerissen wurde. Oder lag die bei diesem Wagen extra höher?
    Er trat auf die Bremse. Zehn Meter weit war er gekommen, hielt jetzt an und sah sich um. Unverändert standen die beiden Chevrolets da.
    Als er den Kopf zurückdrehte, sah er siebzig oder achtzig Meter weiter etwas auf einer Mauerkrone blitzen und wollte sich noch gar nichts dabei denken, als er das gleiche Blitzen an einer der

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