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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rückbank Zamorra…
    Da wirbelte der Dämon herum, machte einen jähen Sprung zur Seite und entging im letzten Moment der zustoßenden Wagenschnauze des rasend auf und ab wippenden Wagens. In einer Staubwolke preschte der Chrysler an ihm vorbei, bremste und kam schleudernd dicht vor dem Chevrolet zum Stehen.
    Zamorra und Nicole stiegen nicht aus. Sie mußten wissen, daß draußen der Tod lauerte.
    Saris ballte die Fäuste. Er hätte viel darum gegeben, wenn beide Fahrzeuge mit Funk ausgestattet gewesen wären. So konnte er nur zusehen.
    Da kam das Verhängnis.
    Zu lange hatte er nur auf die Gewalttour des schwarzen Wagens geachtet und den Dämon mit dem Amulett vor dem Gesicht aus den Augen gelassen. Das rächte sich.
    Ein heller Blitz fuhr aus der silbernen Scheibe und traf den Geländewagen mit erschreckender Wucht.
    Es war wie der Schlag mit einem überdimensionalen Hammer.
    Metall platzte kreischend auf. Der große, hochbeinige Wagen begann zu kippen. Saris trat das Gaspedal voll durch, um durch die jähe Beschleunigung das Kippen zu verhindern, aber es war schon zu spät. Er hatte dabei in die verkehrte Richtung gelenkt.
    Krachend stürzte der Wagen auf die Seite. Glas zerbrach. Plötzlich fehlte die große Windschutzscheibe.
    Saris schrie entsetzt auf.
    Da kam der mörderische Wind in die Kabine des umgestürzten Wagens!
    ***
    »Er ist verletzbar wie jeder normale Mensch, solange ihm das Amulett vor der Stirn klebt«, stieß Nicole hervor. »Er blutet noch immer von der Schußwunde! Jetzt packen wir ihn!«
    »Wie denn? Bist du verrückt? Der Wind bringt uns um, sobald wir aussteigen!«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Wir steigen nicht aus. Ich ramme ihn. Halte dich fest, damit nicht gleich die Zähne durch die Prärie fliegen!«
    Sie ließ die Lichthupe ein paarmal aufflammen. Lord Saris im Geländewagen begriff und wich aus, während Nicole bereits Gas gab. Der große Motor flüsterte nur unwesentlich lauter, während der Wagen förmlich über die Schlaglöcher flog. Und immer noch setzte die Ölwanne nirgends auf!
    »Du bringst ihn ja um!« schrie Zamorra erschrocken auf.
    »Genau das«, erklärte Nicole hastig, »habe ich auch vor! Das ist…«
    Sie unterbrach sich, klammerte sich ans Lenkrad. Doch buchstäblich in der letzten Sekunde hörte der Dämon den heranrasenden Wagen, dachte sich seinen Teil und warf sich mit einem weiten Sprung zur Seite. Der Chrysler schoß ins Leere. Nicole machte eine Vollbremsung.
    »Das ist nämlich kein Fußgänger auf dem Zebrastreifen, sondern ein Dämon, der uns ohne Zögern umbringt, wenn wir ihm auch nur die kleinste Chance bieten! Spar dir also deine moralischen Bedenken!« fuhr sie ungerührt fort.
    Zamorra sah, wie der Dämon sich abrollte und wieder auf die Knie kam. Mit dem Amulett vor dem Gesicht sah er aus wie Polyphem, der einäugige Zyklop aus der Odyssee.
    Ein Blitz zuckte aus dem Amulett, fuhr über den Wagen hinweg und traf den Chevy. Laut krachend stürzte der Wagen um und barst.
    »Saris!« schrie Nicole entsetzt auf.
    Zamorra erbleichte. Seine Hände krallten sich um die Lehne vor ihm, drangen tief in das Leder, bis die Knöchel weiß und blutleer hervortraten. Sein Entsetzen galt nicht nur der riesengroßen Gefahr, der der Lord jetzt ausgesetzt war, sondern noch mehr der Tatsache, daß der Dämon das Amulett benutzt hatte.
    Er hatte gelernt, es zu verwenden! Es hatte sich ihm angepaßt!
    »Diese Runde geht an Pluton«, keuchte er. »Verdammt, ich… schieß auf ihn!«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Wenn ich das Fenster aufkurbele, kommt der Wind herein…«
    Sie trat das Gaspedal durch und zog die Handbremse. Der Wagen kreiselte staubwirbelnd schneller in die Kurve, als es normal gegangen wäre. Nicole spielte alle Fahr-Tricks aus, die sie sich in vielen Jahren angeeignet hatte. Der Chrysler schoß um den umgestürzten Geländewagen, kam schleudernd zum Stehen und krachte mit der Heckflosse gegen das Führerhaus des Chevy.
    Eine windgeschützte Zone entstand.
    »Schnell!« stieß sie hervor.
    Zamorra hatte begriffen, was Nicole beabsichtigte. Er stieß die Fondtür auf und duckte sich im Windschatten nieder. Saris lag im Wageninneren zusammengekrümmt. Ein eigenartiges Leuchten, in der Tageshelligkeit kaum wahrnehmbar, umgab ihn, und Funken knisterten schwach.
    Llewellyn-Magie gegen Leichenwind…
    »Komm, alter Freund!« keuchte Zamorra, packte zu und zerrte den Lord aus dem umgestürzten Wagen. Er fragte sich, warum Pluton nicht erneut zuschlug. Warum

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