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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole. »Du hast das Amulett nicht mehr. Wir können nicht mehr in eine andere Zeitebene oder eine andere Dimension wechseln…«
    »Vielleicht doch«, stieß Zamorra hervor. Die Feuerwalze kam dem Chrysler immer näher.
    »Der Wagen«, sagte er. »Erinnerst du dich daran, daß wir feststellten, daß Skelette darin gesessen haben müssen? Zwei Skelette!«
    »Ja… aber vor Jahrhunderten!«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Daran kann ich plötzlich nicht mehr glauben. Zeitverschiebungen sind im Spiel. Unsere beiden verblichenen Knochenfreunde haben den Wagen ins Dorf gelenkt. Es gibt eine magische Verbindung. Irgend etwas muß an dem Wagen sein, das eine Zeitreise möglich macht. Los, Nici! Schaffst du den Sprung durch die Flammen?«
    Nicole sah ihn aus großen Augen an. Plötzlich begriff sie.
    »Ja«, stieß sie hervor.
    »Dann komm!«
    Und im nächsten Moment begannen sie zu laufen, trotz ihrer Erschöpfung. Sie liefen so schnell wie noch nie in ihrem Leben auf das Feuer zu, um den jenseitig stehenden von den Flammen gefährdeten Wagen zu erreichen, bevor er verbrannte…
    ***
    Der Sprung durch das Feuer sah schlimmer aus, als er war. Zamorra und Nicole waren schneller als die Flammen. Denn rannten sie auf den Wagen zu.
    Das Feuer noch drei Meter entfernt…
    Nicole war schneller drin als Zamorra, der der Einfachheit halber mit der Rückbank vorlieb nah, weil er dann nicht erst um den Wagen herumlaufen mußte.
    »Wie wird denn der in Gang gesetzt ah, ja!« Nicole hatte sich des Anlasserknopfs erinnert, der das Starten amerikanischer Oldtimer so liebenswert macht.
    Der große Achtzylinder-Motor kam sofort, das Automatikgetriebe sprach butterweich an. Weniger weich war das erste Schlagloch, das Nicole mit Vollgas nahm.
    Krampfhaft hielt sie sich am Lenkrad fest und glich die Stöße halb stehend, den linken Fuß gegen das Bodenblech gerammt, aus. Zamorra auf der Rückbank konnte nur noch schreien.
    »Bist - du - ver - rückt - ge - wor -den? Au…«
    Nicole schaffte es bei der Holperei sogar noch, zu lachen, als der Wagen schon fünfzehn Meter von der Feuerfront entfernt war. »Du sprichst schon fast so dämlich wie die Skelette…«
    »Das zahle ich dir heim!« brüllte Zamorra verzweifelt. »Heute nacht schläfst du allein…«
    »Rede keinen Unsinn!« fuhr sie ihn an. »Denk dir lieber was aus, wie wir jetzt den berühmten Zeitrutsch vornehmen!«
    »Wie soll ich das wissen?« gab er zurück und stöhnte wieder auf, weil er gegen das Wagendach geprallt war. »Fahr doch mal langsamer!«
    Nicole dachte nicht daran. Auch wenn das Feuer jetzt schon zwanzig Meter zurück lag, wollte sie das Risiko nicht eingehen, wieder eingeholt zu werden.
    In diesem Moment begann die Umgebung undeutlich zu werden.
    Es war, als würden Schleier vor die Wagenfenster gezogen, immer dichter und undurchdringlicher. Und dann kam schließlich die undurchdringliche Schwärze.
    Nicht einmal mehr die Innenbeleuchtung des Wagens funktionierte noch.
    Der Rutsch in die andere Zeitebene war möglicherweise durch eine dem Fahrzeug anhaftende Magie von selbst ausgelöst worden…
    ***
    Bryont Saris lenkte den Chevy-Geländewagen in die gleiche Richtung, in der Zamorra und Nicole die Spur des Chrysler rückwärts verfolgt hatten, und bog an der Wegkreuzung ab.
    Er fuhr langsam und aufmerksam, versuchte die Reifenspuren, die sich nur schwach in den Boden geprägt hatten, nicht aus den Augen zu verlieren. Aber dann rissen diese Spuren plötzlich ab, wie er es vermutet hatte.
    An dieser Stelle war der Wagen materialisiert, um sich auf seinen Rädern der Expedition zu nähern.
    Aber von Zamorra und Nicole Duval war auch hier nichts zu sehen.
    Saris stieg aus. Im gleichen Moment spürte er das heftige Prickeln, das sich blitzschnell zu schmerzhaftem Stechen steigerte, und warf sich ins Fahrzeuginnere zurück.
    Der Wind war wieder da!
    Saris schmetterte die Wagentür zu und sah seine Hände an. Sie waren stark gerötet. Sein Gesicht sah im Rückspiegel nicht anders aus. Er hatte es gerade noch geschafft, dem Tod zu entgehen.
    Wenn Zamorra und seine Gefährtin sich irgendwo in der Nähe aufhielten, mußten sie sich in einem der Häuser befinden. Saris glaubte nicht daran. Er nahm eher an, daß sie sich in einer anderen Dimension befanden, von dem Dämon verschleppt. Daß es genau anders herum gewesen war, konnte er nicht ahnen…
    Dennoch wollte er auf sich aufmerksam machen, falls sie zwischen den Mauern steckten, und drückte auf die Hupe. Laut und

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