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0214a - Alibis und weiße Westen

0214a - Alibis und weiße Westen

Titel: 0214a - Alibis und weiße Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alibis und weiße Westen
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vor dem Kamin.
    »Na, Sie beide? Auf den Glockenschlag genau. Hoffentlich mit guten Ergebnissen.«
    »Sie werden sich wundern, Chef, das gibt ein paar handfeste Überraschungen. Darf ich die Herren bitten?«
    Der Chef und Neville kamen zuerst herein. Neville würde das Protokoll führen und wurde an den Schreibtisch gesetzt. Der Chef rückte sich einen Sessel in die äußerste Ecke.
    Bis auf die Stehlampe, die den Raum genügend erhellte, wurde das Licht gelöscht.
    Je zwei G-men führten John Crockby und Jim Alderdale herein. Sie wurden so gesetzt, dass sie vor dem Schreibtisch mit Blickrichtung auf den Schrank aushalten mussten, das war für unser Experiment wichtig.
    Mister High trat in die Mitte des Zimmers.
    »Wir sind hier zusammengekommen, um den Schlussstrich unter ein schweres Verbrechen zu setzen. Ich ermahne Sie, Mister Crockby, und auch Sie, Mister Alderdale, sich bei allem, was Sie gefragt werden, an die Wahrheit zu halten. Es wird uns dann nicht schwerfallen, den wirklichen Täter herauszufinden. Ich gebe zu, dass die Mittel etwas ungewöhnlich sind, aber ebenso ungewöhnlich ist auch der Fall, den wir zu klären haben. Ich bitte also schon jetzt um Ihr Verständnis, wenn unvorhergesehene Vorfälle eintreten sollten. Ich möchte nun Agent Cotton bitten, die Leitung der Verhandlung zu übernehmen.«
    Der Chef zog sich in seine Ecke zurück und überließ mir seinen Platz. Ich wanderte auf und ab, während ich unsere Theorie entwickelte: »Als mein Kollege Phil Decker und ich mit der Untersuchung eines Mordfalles betraut wurden, ahnten wir nicht, welchem Durcheinander wir begegnen sollten. Wir glaubten, dieser Fall könne mit dem gleichen Mitteln aufgeklärt werden wie viele andere, die wir vorher bearbeiten mussten. Ich möchte eingangs die Situation beschreiben, der wir uns gegenüber sahen. Ein Mord war geschehen. In seinem alten Herrenhaus, im Arbeitszimmer, in dem wir uns hier befinden, lag der Großindustrielle James Crockby erstochen am Boden. Die Mordwaffe, ein stilettartiger Brieföffner, wurde neben ihm gefunden. Über den Mann war nichts Nachteiliges bekannt, auch unsere Erhebungen bestätigen das.«
    »Hören Sie auf, ein Loblied auf den alten Schurken zu singen!«, unterbrach John Crockby meine Rede. »Nichts Nachteiliges, dass ich nicht lache. Er war ein Teufel.«
    Mister High griff ein: »Ich muss Sie bitten, sich zu mäßigen. Sie erhalten Gelegenheit, sich zu Agent Cottons Worten ausführlich zu äußern, .aber unterbrechen Sie ihn nicht.«
    »Verzeihen Sie, ich habe mich hinreißen lassen.«
    »Bitte, Jerry!«
    »Ich wiederhole, dass zu dem Zeitpunkt nichts Nachteiliges über James Crockby bekannt war. Er hatte sich ein großes Vermögen erarbeitet, war Besitzer bedeutender Werke und Fabriken. Großzügig unterstützte er die Mitglieder seiner Familie. Bevor Sie sich jetzt wieder einschalten, Mister Crockby, möchte ich betonen, dass ich 4000 Dollar im Jahr für eine gute' Summe halte, wenn sie mir ohne jede Gegenleistung geschenkt wird.«
    »Er war ja dazu verpflichtet.«
    »Aber, wie Sie uns selbst sagten, konnte er die Höhe festlegen. Auf der Waffe fand die Polizei die Fingerabdrücke des Bruders, also Ihre. Sie wurden auch vom Butler gesehen, als Sie die Villa verließen. Was lag also näher, als Sie festzunehmen. Erst sehr viel später kamen Sie darauf, Sie hätten den Brieföffner aufgehoben, um festzustellen, ob die von Ihnen gesehenen Flecken Blut waren. Dann haben Sie ihn fallen gelassen. Das Nächstliegende wäre natürlich gewesen, Sie hätten sofort die Polizei gerufen. Sie haben das mit Ihrem Nervenzustand entschuldigt. Zum Teil verständlich. Ich möchte aber annehmen, dass heutzutage jeder Bürger weiß, wie er sich in derartigen Situationen zu verhalten hat. - Sie, Mister Alderdale, bastelten sich für den Abend ein Alibi zusammen. Mein Kollege hat den-Versuch unternommen, es zu widerlegen. Das ist ihm gelungen. Es war sehr wohl möglich, in der Theaterpause mit dem Auto in die Villa zu fahren und den Mord zu begehen.«
    »Das glaube ich Ihnen gern, wenn ich einen Wagen gehabt hätte. Gerade an diesem Abend war meine alte Schaukel nämlich zur Reparatur in der Werkstatt. Ich musste zu Fuß in die Vorstellung. Sie werden doch wohl nicht annehmen, ich sei wie ein Irrsinniger durch die Straßen gerast, um meinen Onkel zu erstechen!«
    »Vielleicht haben Sie sich ein Fahrzeug geliehen.«
    »Das beweisen Sie mir mal.«
    »Wie heißt die Werkstatt?«
    »Levy & Marks in der

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