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0217 - Das Gespensterschiff

0217 - Das Gespensterschiff

Titel: 0217 - Das Gespensterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sie überhaupt hier herein? Mr. Snooper - fahren Sie ein wenig Zickzack nach eigenem Ermessen mit wechselnden Geschwindigkeiten. Wir müssen aus diesem verdammten Laser herauskommen!«
    »Wir waren draußen«, sagte Zamorra und setzte sich auf die Lehne eines Sessels. »Wir bekamen den Überfall aus erster Hand mit. Der Strahl ist schwach, das heißt, er muß noch weitab sein. Aber ich denke, daß das Gespensterschiff mit hoher Fahrt herankommt. Es greift an, aber auf andere Weise als bei der GIOVANNI.«
    »Ihr Gespensterschiff können Sie sich an die Wand malen«, beharrte Goohan. »Hoffentlich ist der Funk-Ersatz bald klar.«
    Der Lautsprecher röchelte wieder. »Sir, Werferstellungen drei und vier feuerklar. Zielrichtung erfaßt. Uns fehlen Distanzangaben! Wo bleiben die Meldungen vom Radar?«
    »Das möchte ich auch gern wissen«, knurrte Goohan zurück. »Fragen Sie mal die abgeschmolzenen Antennen!«
    »Sir…«
    »Sobald Ziel erkannt ist, Feuer frei, ohne Rückfrage«, schnarrte der Commander. Er ließ sich in den Sessel fallen, auf dessen Lehne Zamorra saß.
    »Hoffentlich löst das keinen Krieg aus«, murmelte er. »Aber wir können uns schließlich auch nicht abschießen lassen.«
    Zamorra verzog das Gesicht. Er hatte so seine eigenen Ansichten über den Einsatz von Waffen.
    James Ringoe turnte wieder in die Zentrale.
    »In zehn Minuten steht die Funkbrücke nach Fort Lauderdale«, sagte er. »Die Männer errichten einen provisorischen Mast und schließen eines der Transportgeräte mit dreifachem Batteriesatz an.«
    »Warum hängen sie den neuen Mast nicht direkt an die Funk-Z?«
    Ringoe lehnte sich an die Wand.
    »Weil da alles kaputt ist«, sagte er. »Nicht ein einziges Gerät funktioniert mehr. Und die Besatzung wird gerade ins Bordlazarett gebracht.«
    Goohan fuhr auf. »Was bedeutet das?«
    »Wahrscheinlich hat so eine Art Kugelblitz da unten getobt. Anders kann ich es mir nicht erklären. Die Männer sind in schockähnlicher Starre und reagieren auf nichts. Ansonsten keine Verletzungen. Alles, was irgendwie mit Technick zu tun hat, ist zerstört. Deshalb kam auch vorhin keine Antwort.«
    Zamorra griff sich langsam an die Brust, wo sich unter dem dünnen Hemd eine handtellergroße Scheibe abzeichnete.
    »Das Gespensterschiff kommt«, sagte er leise. »Gleich ist es da.«
    ***
    Mac Scune fühlte, wie das Böse wieder nach ihm griff und die Oberhand gewann. Er wollte sich dagegen zur Wehr setzen, aber er konnte nichts tun. Das Böse war stärker.
    Es bezwang ihn.
    So, wie es alle anderen längst bezwungen hatte. Jene, die ihn haßten, die ihn für ihr grausiges Schicksal verantwortlich machten und doch nichts tun konnten, es zu ändern. Auch er konnte nichts ändern. Der Fluch war stärker.
    Dann hatte ihn das Böse unter Kontrolle, und Mac Scune verlor alle Empfindungen.
    Die Nacht, die Dunkelheit, störte ihn nicht. Er sah wie am hellen Tag, und er sah auf weite Entfernungen.
    Das neue Ziel! befahl das Unheimliche in ihm. Angreifen mit allen Waffen! Mit vollen Segeln voraus! Das feindliche Schiff soll brennen!
    Er schrie den Befehl hinaus in die Nacht. Und das mächtige Schiff jagte vorwärts, dem anderen entgegen. Die Strahler begannen zu arbeiten, erfaßten ihr Ziel.
    In Mac Scune gab es keinen Kampf mehr, keinen Zwiespalt und keine Furcht. Es gab nur noch das Ziel, dieses andere Schiff mit allem, was sich darauf befand, zu vernichten.
    Und er griff an - mit allen Waffen, und die verfluchten Seelen seiner Mannschaft halfen ihm dabei. Sein Schlachtschiff flog über die Wellen.
    ***
    Zamorra trat bis an die Wand zurück. Er fühlte das Nahen des Fremden, des Unheimlichen. Sein Amulett erwärmte sich kaum merklich und teilte ihm die Nähe des Geisterschiffs mit.
    Die silberne Scheibe, das magische Vermächtnis Leonardo de Montagnes mit den gigantischen Kräften, die zum überwiegenden Teil noch unerforscht waren… es sprach auf dämonische, schwarzmagische Kräfte an. Und es war Schutz und Angriffswaffe zugleich, wenn man es richtig einzusetzen vermochte.
    Tausendmal hatte es Zamorra schon gute Dienste geleistet, hatte es ihn gerettet. Tausendmal hatte er Dämonen damit zugesetzt, hatte sie vernichtet oder in die Flucht geschlagen.
    Die Reaktion der silbernen Scheibe war der letzte Beweis, daß es sich bei dem Angreifer nicht um ein normales Schiff handelte. Magische Kraft war im Spiel.
    Commander Goohan beachtete die Handbewegung Zamorras nicht. Der Meister des Übersinnlichen dachte auch nicht

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