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1003 - Die Templer-Säule

1003 - Die Templer-Säule

Titel: 1003 - Die Templer-Säule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko war überrascht. Für einen Moment schwankte sein Weltbild, er traute der Peitsche nicht mehr, und er sah auch, wie Augen herumturnten, mal hochglitten, wieder nach unten fielen, kaum zur Ruhe kamen, aber dennoch stehenblieben, wenn auch zitternd.
    Der Arm des Inspektors sank nach unten. Er hatte sicherheitshalber noch einmal zuschlagen wollen. Das Vorhaben stellte er zurück, um sich das Unglaubliche anschauen zu können, denn die drei Schattenteile wuchsen wieder zusammen, um erneut diesen menschlichen Umriß zu bilden. Diesmal anders, und es strömte Suko auch ein furchtbarer Geruch entgegen. So alt, so modrig.
    Suko nahm dies hin, nur wußte er nicht, was er denken sollte, als sich die drei Teile verdichteten. Sie manifestierten sich. Plötzlich war es kein Schatten mehr, der sich vor dem Inspektor aufhielt, sondern ein Mensch!
    »Das darf doch nicht wahr sein«, flüsterte er und schüttelte den Kopf. »So etwas gibt es nicht.« Er wollte den dunklen Umriß nicht als einen Menschen ansehen. Für ihn war das so etwas wie ein Ding.
    Ja, ein Ding, das zufällig eine menschliche Form hatte.
    Aber die Augen waren vorhanden. Sie befanden sich noch in derselben Höhe und hatten ihren kalten Blick behalten. Als hätten diese Rundungen das Mondlicht mit all seiner Kälte eingefangen.
    Seine eigenen Gefühle waren schwer zu beschreiben. Suko wußte nicht, ob er fasziniert war oder sich abgestoßen fühlte. Durch den widerlichen Geruch tendierte er mehr zur zweiten Möglichkeit hin, aber die Rückbildung des Schattens in eine Gestalt war für ihn neu und entbehrte nicht einer gewissen Faszination.
    Überhaupt stimmte in diesem Fall so einiges nicht. Vieles lief auseinander und nicht zueinander. Suko konnte sich auch kaum vorstellen, daß die Eltern seines Freundes John Sinclair nicht mehr lebten und er sich in deren Haus befand.
    Mary und Horace F. Sinclair hatte er in der Polizeistation gesehen, wo die beiden Leichen aufgebahrt worden waren. Er war von dort in das leere Haus der Sinclairs gegangen, und im Arbeitszimmer war es zu dieser Begegnung gekommen. [1]
    Suko hatte sich verteidigen müssen, denn der Schatten hatte ihn mit einer messerähnlichen Waffe attackiert. Dabei hatte er sich wieder daran erinnert, wie die beiden Sinclairs getötet worden waren.
    Ebenfalls durch Stiche, wahrscheinlich von einer derartigen Waffe, die wie ein Messer mit breiter Klinge wirkte.
    Er war dieser Waffe entwischt und hatte mit der Peitsche zuschlagen können.
    Das war nun vorbei.
    Keine Auflösung. Der Schatten hatte sich aus den drei Teilen wieder zusammengesetzt und eine feste Form angenommen. Es war nicht besonders hell im Arbeitszimmer des toten Horace F. Sinclair, und auch die Gestalt nutzte dies aus, denn sie hatte sich in eine düstere Ecke zurückgezogen und wartete dort ab.
    Suko wollte ihn genau sehen. Deshalb holte er seine kleine Leuchte hervor und strahlte die Gestalt an. Sie bewegte sich nicht. Die unförmige Figur war wieder zu einem Menschen geworden. Wie vor der Zeit, als Schattengestalt?
    Haut?
    Nein, die gab es nicht. Das schienen Ringe zu sein, die durch das Wasser glitzerten. Vom Kopf bis zu den klumpigen Füßen hatte sich die Nässe gleichmäßig verteilt, in Rinnen, Furchen und Runzeln.
    Wahrscheinlich sonderte sie auch den widerlichen Gestank ab, der noch immer blieb.
    Warum ist das geschehen? fragte sich Suko. Wie war es möglich, daß sich aus drei Schattenteilen wieder eine feste Gestalt bildete? Er fand auf diese Frage keine Antwort, und er wünschte sich deshalb, daß er auf irgendeine Art und Weise Kontakt mit dem Schatten aufnehmen konnte, um etwas zu erfahren. Unmöglich erschien ihm nichts mehr zu sein, nicht in diesem Fall, der sich zu einem mörderi schen Horror-Gebilde entwickelt hatte.
    Suko hatte sich bewußt Zeit genommen, um die Verwandlung abzuwarten. Er holte auch einige Male Luft, bevor er es geschafft hatte, seine Frage zumindest im Kopf zu formulieren, obwohl sie denkbar simpel war. Aber diese unheimliche Begegnung stellte selbst ihn vor eine verdammt harte Probe.
    »Kannst du mich hören?« fragte er.
    Dabei ließ er die Gestalt nicht aus den Augen, denn er hoffte zumindest auf eine Reaktion.
    Keine Antwort.
    Aber in den beiden Augenkreisen strahlte nach wie vor das kalte Licht.
    »Hörst du mich?«
    Nichts.
    Suko überlegte. Er fürchtete sich zwar nicht davor, den Schatten zu berühren, aber er mußte vorsichtig sein, denn an der rechten Hand sah er das Blinken der Waffe.
    Er machte

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