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0217 - Das Gespensterschiff

0217 - Das Gespensterschiff

Titel: 0217 - Das Gespensterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Radarschirme grün schimmerten und der Empfang im Funk rauschte und hin und wieder Morsetöne oder Klartext von sich gab.
    Plötzlich veränderte sich das Rauschen im Empfang. Es wurde zu einem schrillen Pfeifton.
    »He, Aaron! Aus!« brüllte Grissom auf. »Willst du uns verrückt machen?«
    Aaron Brooks war zurückgezuckt wie von der Viper gebissen. Mit erhobenen Händen starrte er seinen Empfänger an. Seine Instrumente, die Einfallstärke, Frequenz, Modulation und weiß der Teufel was noch alles anzeigten, spielten verrückt.
    »Mel… das ist…«
    »Aus!« brüllte Grissom und war mit einem Sprung bei ihm. Zwischen zwei Fingern brachte er den Lautstärkeregler in Nullstellung. »Himmel, das hält ja kein Schwein aus!« brüllte er. »Was hast du da angestellt?«
    »Ich? Nichts!« fauchte Aaron Brooks zurück. »Aber diese Quasselkiste spielt plötzlich verrückt! Da! Sieh dir das an!«
    Die abgedrehten Lautsprecher änderten nichts an der Tatsache, daß die Instrumente einander widersprechende Werte anzeigten.
    »Der Funk spielt nicht von allein verrückt! Bist du auf eine Testwelle gelaufen oder einen Störstrahl…?«
    Das Wort Störstrahl elektrisierte Stevens am Radar. Er entsann sich an seinen zerfaserten Lichtfleck, aber der konnte doch auch durch eine Störung, die von außen kam, nicht in dieser Form erscheinen!
    Grissom schaltete freihändig durch. Der Empfänger durchlief sämtliche Frequenzen. Der Salat, den die Instrumente anzeigten, blieb, und auch der Pfeifton mit seinem schrillen Nervtöten. Grissom wagte es nur einmal ganz kurz, auf einer selten benutzten Frequenz, die fast immer funktot war, den Lautsprecher einzuschalten. Das schrille Pfeifen drohte den Männern in der FuM-Bude den Verstand zu rauben.
    »Das Ding ist kaputt, Mel!« behauptete Aaron. »Es muß kaputt sein, sonst könnte der Pfeifton mit seinem Wellensalat doch nicht auf allen Frequenzen Nebelhorn spielen!«
    »Durchprüfen!« befahl Grissom.
    Vier Minuten später wußten sie, daß die Funkempfangseinrichtungen der ARIES nie besser funktioniert hatten als jetzt. Der Störton mit seinem grellen Pfeifen blieb unverändert stark über allen Frequenzen verteilt. Nichts anderes kam mehr durch. Kein Statik-Rauschen und keine Funksprüche ferner Stationen auf Festland, in Schiff oder Flugzeug.
    »Da will uns einer den Funk lahmle gen!« stieß Rod Stevens am Radar hervor. Im gleichen Moment zuckte er zusammen. Auf seinem Schirm hatte er den aufgefaserten Punkt wieder entdeckt - ganz kurz nur, für eine halbe Sekunde, aber er war sich seiner Sache sicher.
    Und wie nah er jetzt schon war!
    Aaron Brooks begann hastig zu hantieren und mit einem Rechner zu arbeiten, während Stevens Grissom über seine Beobachtung informierte. Mel Grissom kratzte sich im Nacken.
    »Ich informiere den Alten«, entschied er schließlich mit sichtlichem Unbehagen. »Weiß der Himmel, was das ist - vielleicht hockt uns der Klabautermann auf den Antennen!«
    Keiner lachte. Jedem in der kleinen Funk-Zentrale lief der kalte Schauer über den Rücken.
    Grissom aktivierte durch Tastendruck die Bordsprechanlage zur Kommandobrücke. Im gleichen Moment schwang Aaron Brooks mit seinem Sessel herum.
    »Dann kannst du dem Alten auch mitteilen, daß wir von außen gestört werden!« Er schwenkte einen Notizblock, auf dem er die Resultate seiner hektischen Berechnungen und Auswertungen schriftlich festgehalten hatte. »Und zwar mit Laser!«
    Grissom fuhr herum, mit offenem Mund.
    »Da knallt uns einer einen gefächerten Laserstrahl genau auf die Antennen!« stieß Brooks hervor. »Daher das Heulen auf allen Kanälen! Mel - das ist ein Angriff auf uns!«
    ***
    Professor Zamorra, der mit seiner sportlich durchtrainierten Figur gar nicht wie ein weltfremder Gelehrter aussah und allein schon durch sein Aussehen die Erwartung des Commanders enttäuscht hatte - angenehm enttäuscht -, war noch einmal bei Pietro gewesen und auch bei Ginger Wilbursky. Bei ihr aber nur mit Verstärkung durch Nicole. Schon bei seinem ersten Besuch in ihrer Einzelkabine hatte sie ihm mit ihren Blicken deutlich zu verstehen gegeben, was sie von ihm wollte. Er aber dachte gar nicht daran, ihrer Einladung zu folgen und die Nacht bei ihr zu verbringen. Er hatte seine Nicole, und dabei sollte es bleiben, weil er nur sie liebte und keine andere Frau. Dabei war er eine Erscheinung, auf die ein bestimmter Typ Frau flog, ohne daß er es jemals ausnützte.
    Ginger Wilbursky zeigte ihre Enttäuschung deutlich,

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