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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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    D iane zwängte sich bäuchlings durch den Spalt im Felsen, wobei sie ihren Rucksack an einer Leine hinter sich herzog. Er war nicht mehr als ein schmaler Schlitz, als ob einer die Höhlenwand mit einer riesigen spitzen Messerklinge durchstoßen hätte. Die Passage war nur etwa sechs Meter lang und kaum breiter als ihre Schultern. Die Decke war an ihrem höchsten Punkt knapp 60 Zentimeter und an ihrem niedrigsten etwas mehr als 40 Zentimeter hoch, so dass sie gerade so hindurchpasste. Lose Steinchen arbeiteten sich langsam durch ihre Kleidung von der Brust zum Bauch und ihren ganzen Rücken entlang – und doch konnte sie sich keinen schöneren Ort als diesen hier vorstellen: die geheimnisvolle Dunkelheit einer Höhle.
    Trotz der Kühle war ihr Hemd schweißnass und klebte an ihrer Haut. Ihr Mund war von all dem Staub ganz trocken und sie sehnte sich nach einem kühlen Schluck Wasser aus der Feldflasche, die an ihrem Rucksack festgemacht war. Ihre Fingerspitzen berührten bereits die Kanten der Öffnung am Ende des engen Ganges. Diane drückte und presste, bis sie mit dem Kopf in einen größeren Höhlentunnel vorstieß, der offensichtlich scharf nach rechts abbog. Schließlich glitt sie wie ein Höhlentier aus der Spalte heraus, wobei ihr eine kleine Kaskade von Staub und Geröll folgte, und rutschte eine sanfte Schräge hinunter, bis sie sich auf Hände und Knie aufrichten konnte.
    Die Doppellampe auf ihrem Helm beleuchtete die Wände und veranstaltete dabei auf dem rotbraunen Fels ein wackeres Licht- und Schattenspiel. Weiter vorne gewann der Tunnel an Höhe. An seinem Ende klaffte etwa einen Meter über dem Boden eine unregelmäßige Öffnung, die einem Haifischmaul glich.
    Diane setzte sich auf, zog ihren Rucksack zu sich heran und gönnte sich einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche. Ihr Blick wanderte die Seiten des Tunnels entlang, wobei sie nach markanten Punkten Ausschau hielt, von denen aus sie die Richtungsänderungen und Entfernungen vermessen konnte. Beim jetzigen Besuch würde sie diese Punkte nur mit kleinen Markierungszeichen versehen. Sie ließ sich bei der Kartierung einer Höhle gerne ein wenig Zeit. Bei der Erstbegehung nahm sie nur eine Grundvermessung vor und versuchte vor allem, ein Gefühl für die jeweilige Höhle zu bekommen.
    Höhlen erschlossen sich einem nicht so leicht. Wenn sie einen bestimmten Abschnitt fertig vermessen hatte, wurde er ihr zu einer Art sicherem Ort, an dem sie sich auskannte, der nichtsdestotrotz noch Überraschungen bergen konnte. Ihre zwei Lieblingszeiten in einer Höhle waren der erste Besuch, wenn alles ganz neu für sie war, und der Moment, wenn sie nach einer vollständigen Kartierung den Rückweg antrat.
    Es konnte allerdings Jahre dauern, eine große Höhle wie diese zu kartieren. Die Landbesitzer hatten ihr erzählt, dass noch nie jemand die gesamte Höhle durchquert habe. Soweit sie wusste, war sie die Erste, die jemals in diesem Abschnitt gewesen war.
    Diane nahm noch einen weiteren Schluck. Dann lauschte sie, ob sie etwas von Mike, ihrem Begleiter bei dieser Höhlenbegehung, hörte, der direkt hinter ihr hätte sein müssen, allerdings ohne Erfolg. Sie schaltete ihr Walkie-Talkie ein: »Der Gang, durch den ich gerade gekommen bin, ist sehr eng.«
    Nach einem kurzen Rauschen konnte sie seine Stimme hören: »Schätze, ich hätte heute Morgen diese Pizza nicht essen sollen.«
    Der Höhlenabschnitt voller Zickzacktunnel, den sie gerade erforscht hatte, wies zwar keine besonderen Merkmale auf, besaß aber aufgrund der Farbe und der Textur seines Gesteins doch eine Art subtiler Schönheit.
    Ihr Blick wanderte wieder zum Loch am Ende des Tunnels. In einer anderen Höhle war sie einmal durch eine sehr ähnliche Öffnung gekrochen, und sie hatte in eine wahre Kathedrale geführt. Sintervorhänge bedeckten dort eine ganze Wand, Stalagmiten wuchsen wie riesige Mammutbäume bis zur Decke empor, während Stalaktiten wie riesige Glockenspiele von dieser herabhingen. Diane war begierig, zu der Öffnung am Gangende zu gelangen.
    Sie holte aus einer Rucksacktasche den hellgelben Ultraschall-Entfernungsmesser heraus. Dieses elektronische Gerät war weit praktischer als ein Maßband, obwohl sie auch ein solches ständig bei sich hatte. Es gab immer wieder Stellen, die sich nur auf die traditionelle Weise vermessen ließen.
    Der Boden des Tunnels war mit Gesteinsbrocken übersät, die von der Decke herabgefallen waren. Keiner von ihnen war allerdings so hoch, dass er

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