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0217 - Gefahr aus der Vergangenheit

Titel: 0217 - Gefahr aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fläche des eigentlichen Kontrollpultes.
    Als Melbar Kasom die Sachlage begriff, seilte Tolot den besinnungslos gewordenen Regierungschef des Solaren Imperiums bereits ab. Unten standen andere Männer, die dem Schallorkan nicht so direkt ausgesetzt gewesen waren. Sie konnten augenblicklich auch nichts mehr hören, aber sie hatten wenigstens nicht das Bewußtsein verloren.
    Sie nahmen Rhodan in Empfang und nach ihm Don Redhorse, der jetzt wie leblos in Tolots Seilschlinge hing.
    Kasom sah an dem klobig wirkenden Riesen hinauf. Tolots flaschengrüne Kampfkombination schimmerte im Licht der Armaturen, als wäre sie mit Smaragden besetzt.
    Das nichtmenschliche Gesicht des Haluters war so ausdruckslos wie immer. Wesen dieser Art hatten es noch nie verstanden, ihre Gefühle mimisch wiederzugeben.
    Dennoch empfand Melbar die Nervosität und die drängende Hast, die von jeder Bewegung des Fremden ausging. Es wurde Zeit, den Shift zu verlassen.
    Kasom gebrauchte eine ertrusische Verwünschung, die niemand hörte. Die Männer hatten plötzlich begriffen, was geschehen war.
    Kasom sprang die wenigen Meter bis zum Kontrollpult hinab. Da sein Mikrogravitator nicht mehr arbeitete, der ihm sonst die heimische Schwerkraft von 3,4 Gravos ersetzte, brauchte Kasom bei dem Aufprall kaum die Knie zu krümmen.
    Icho Tolot zerrte an dem massiv befestigten Flaschenzug des Hauptschalters. Das scharfe Knacken des in Aus-Stellung springenden Hebels konnte Tolot bereits wieder hören. Sein Metabolismus hatte den Schallschock überwunden.
    Die Kontrolllampen des Hypersenders erloschen. Das Gerät schwieg, nachdem es fast eine Stunde lang den vorbereitenden Kodetext auf der Solaren Flottenfrequenz ausgestrahlt hatte.
    Der Haluter nannte sich selbst einen Narren. Er hätte Rhodans Drängen nicht nachgeben dürfen. Er war ein schlechter Verbündeter und Freund gewesen, als er in einer momentanen Schwäche auf Perrys Wünsche eingegangen war, obwohl sein mathelogisch denkendes Plangehirn die Gefahr einer Einpeilung als gegeben errechnet hatte.
    In dieser Hinsicht waren Tolot und Dr. Spencer Holfing zu zwei verschiedenen Auffassungen gekommen, nur wußten sie nichts von ihren gegenseitigen Recherchen. Tolot hatte sich nicht dazu entschließen können, die Hyperempfänger der Festung als arbeitsuntauglich einzustufen. Er hatte mit anderen Werten operiert als der terranische Wissenschaftler. Vor allem hatte es Tolots Plangehirn für durchaus wahrscheinlich gehalten, daß die unbekannte Besatzung der Festung während des jahrtausendelangen Zustandes der Verkleinerung einen Weg gefunden haben könnte, um selbst die hyperenergetischen Kraftanlagen des Schiffes wieder in Betrieb zu nehmen. Diese Meinung resultierte aus Rückschlüssen aus anderen Fakten. Die atomaren Triebwerke der Festung hätten einwandfrei gearbeitet.
    Icho Tolot, anlagebedingt von ausgeprägten Mutterinstinkten belastet, hatte Rhodan und die anderen Terraner wieder einmal als seine Kinder und Schutzbefohlenen eingestuft. Nur daher war es möglich gewesen, daß er unbegreiflich nachsichtig gewesen war und den Sender eingeschaltet hatte.
    Diesen Fehler wiedergutzumachen, war nun Tolots vordringlichste Aufgabe. Er arbeitete und organisierte bis zur Selbstaufopferung.
    Er kam mit einem Sprung neben Kasom an. Die Terraner bemerkten nur seine Gesten - und sie verstanden. Tolots rechter Handlungsarm, stärker und wesentlich länger als der auf der gleichen Seite gewachsene Sprungarm, deutete eindringlich auf die optischen Anzeigen. Es gab niemand unter den Spezialisten des Bergungskommandos, der ein Oszillogramm nicht hätte lesen können. Man brauchte nicht mehr lange auf die Rotfärbung der zusätzlichen Warneinrichtungen zu sehen, zumal sie längst nicht so genau war wie der Schwingungsschreiber.
    Perry Rhodan kam wieder zu sich. Er schlug die Augen auf, fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und preßte dann die Fäuste gegen die Ohren.
    Tolot hob ihn auf und stellte ihn wie eine Puppe auf die Beine.
    Kasom hatte sich bereits Don Redhorse über die Schultern geschwungen. Er befestigte den schlaffen Körper in den Seilschlingen seiner Schultergurte und begann nach einem weiteren Wink des Haluters mit dem Aufstieg.
    Als er die ersten Zentimeter zurückgelegt hatte, erwachte auch der Cheyenne. Protestierend schlug er Kasom auf die Schulter, den noch geschwächten Terraner aus seiner Obhut zu entlassen.
    Weit über ihnen, kaum erkennbar und eine unwirkliche Drohung ausstrahlend, gähnte

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