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0218 - Der Monster-Club

0218 - Der Monster-Club

Titel: 0218 - Der Monster-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geheimnisvollen Stabs die Zeit angehalten hatte.
    Wikka und Jane Collins waren von der Insel entkommen, zwei andere Hexen hatten wir erledigen können. Eine größere Ausbeute gab es für uns nicht.
    Nun kann sich wohl jeder vorstellen, wie es in mir aussah. Die Depression war zu stark, ich hatte sehr an Jane gehangen, und meine Gedanken beschäftigten sich nur mit ihr, während ich tagsüber brütend vor meinem Schreibtisch hockte. Meine Freunde hatten viel Verständnis für mich aufbringen müssen, und dafür war ich ihnen sehr dankbar. Sie ließen mich in Ruhe, und ich übersah nicht die mitleidvollen Blicke, die mir Glenda Perkins oder Suko zuwarfen. Ich rauchte wie selten zuvor. Die Aschenbecher in meiner Wohnung und der im Büro quollen fast über, und in der Frühe, nach den Nächten ohne Schlaf, fühlte ich mich wie gerädert. Als ich am Morgen des dritten Tages ins Büro kam, lag schon ein Zettel auf meinem Schreibtisch. Mein Chef, Superintendent Powell, wünschte mich zu sprechen. Ich ging sofort zu ihm.
    Er war nicht allein, ich sah Suko vor dem Mahagonischreibtisch sitzen. Er lächelte mir zu, als ich das Büro betrat. Ich nickte nur zurück und nahm auf einem zweiten Stuhl Platz.
    Sir James rückte seine Brille zurecht. Er fixierte mich durch die dicken Gläser und erkundigte sich nach meinem Befinden. Wie er die Worte aussprach, zeugte von echter Besorgnis. Ich dankte es ihm schlecht und hob nur die Schultern.
    »John, Sie müssen einmal darüber hinwegkommen«, sagte er.
    »Sicher, aber es ist schwer.«
    »Ich habe vollstes Verständnis dafür, allerdings sollten wir auch nicht die Realitäten aus den Augen verlieren. Noch ist nicht alles verloren.«
    »Ich kann Jane nicht mehr zurückholen, Sir.«
    »Vielleicht im Moment nicht«, mischte sich Suko in unseren Dialog, »später.«
    »Dann ist es vorbei.«
    »Eine so pessimistische Einstellung hätte ich von Ihnen nicht erwartet«, hielt mir mein Chef entgegen. »Nein, Sie waren früher anders. Denken Sie an die großen Fälle, an die Mordliga, an das Zentrum des Schreckens oder die Vernichtung Asmodinas. Da haben Sie gekämpft, sich aufgelehnt und haben den Gegnern die Stirn gezeigt, so wie es eigentlich doch immer Ihre Art gewesen ist. Deshalb bitte ich Sie John, tun Sie hier das gleiche. Gehen Sie gegen dieses verdammte Schicksal an. Wir alle werden Ihnen helfen.«
    Ich mußte lächeln. Es war wohl das erste Lächeln seit einigen Tagen. »Das finde ich alles sehr toll und nett, aber mit dem Problem Jane Collins muß ich allein fertig werden.«
    »Nein!« Ein hartes Wort schleuderte mir Sir James entgegen, und er schlug mit der Faust auf den Tisch, während der Zeigefinger seiner anderen Hand wie ein Speer auf mich deutete.
    »Wir lassen Sie nicht allein. Ihre Probleme sind in diesem Fall auch unsere. Und da können Sie versuchen, was Sie wollen. Sie werden uns nicht los, und Sie sollten dankbar sein, daß wir alles versuchen, um Janes Schicksal aufzuklären. Denken Sie darüber mal nach.«
    Ich hatte meinen Chef noch nie so reden hören, aber an diesem Morgen war ich nicht diplomatisch.
    »Wenn jemand das Problem Jane Collins angeht, dann bin ich es.«
    Suko warf mir einen warnenden Blick zu, während Sir James langsam rot anlief.
    Gefährlich leise fragte er: »Wollen Sie den Rächer auf eigene Faust spielen?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »John, Sie vergessen, wer Sie bezahlt. Sie sind kein Privatdetektiv, sondern ein Beamter von Scotland Yard. Das sollten Sie nie vergessen. Zudem waren wir in den letzten beiden Tagen nicht untätig.«
    Wie Sir James das Wort nicht betonte, trieb bei mir die Galle hoch. »Sie können es mir vom Urlaub abziehen, Sir«, sagte ich. »Wenn ich mich recht erinnere, ist da so einiges aufgelaufen, so daß es auf zwei Tage nicht ankommt.«
    »John, laß es doch sein.« Suko versuchte zu schlichten. Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich demonstrativ auf dem Stuhl zurück.
    Sir James runzelte die Stirn. »Wenn ich Ihre Ausführungen richtig interpretiere, dann sind Sie wohl nicht daran interessiert, zu erfahren, welche Resultate unsere Bemühungen ergeben haben?«
    »Zumindest haben Sie Jane Collins nicht gefunden«, antwortete ich.
    »Das stimmt allerdings, Mr. Sinclair.« Jetzt redete mich der Alte schon mit Mister an, das ließ tief blicken.
    »Da ich jedoch mit Ihrem Kollegen Suko über diesen Fall einiges zu bereden habe, ist es für Sie wohl besser, wenn Sie den Raum verlassen und in Ihrem Büro

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