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0219 - Das Grab im Korallenriff

0219 - Das Grab im Korallenriff

Titel: 0219 - Das Grab im Korallenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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den lebenspendenden Sauerstoff ein, während sie sich das Tauchgerät umschnallte.
    Nun mußte sie nur noch dem Griff des Kraken entgehen. Obwohl das Salzwasser in ihren ungschützten Augen brannte, mußte sie das häßlichgelbe Tier anstarren, das sie nun langsam zu sich heranzog. Der Kopf glich einem aufgeblasenen Ballon, aus dem zwei lidlose Augen tückisch hervorstarrten.
    Und das gefräßige Maul öffnete sich, um das Mädchen zu verschlingen…
    ***
    Professor Zamorra sah Michael Ullich weit vor sich wie einen Besessenen schwimmen. Und dann erblickte er den Mädchenkörper, um den sich die Tentakel des gewaltigen Tintenfisches ringelten.
    Professor Zamorra schwamm wie nie in seinem Leben!
    Aber plötzlich schien ihn das Amulett von seinem Kurs abzubringen. Merlins Stern nötigte ihn förmlich, die Richtung zu ändern.
    Und in einem solchen Fall war es geraten, der Silberscheibe Folge zu leisten. Außerdem war der Parapsychologe neugierig, welcher Gegner sich ihm nach der seltsamen Ankündigung durch das Amulett nun stellen würde.
    Professor Zamorra erblickte Grommhel, den Alten, umspielt von den Kindern der Tiefe, im Vollbesitz seiner Macht…
    ***
    Das scharfe Tauchermesser verschwand im Fleisch des Kraken wie in einem zähflüssigen Brei. Und dann fühlte Michael Ullich auch schon, wie ihn die Fangarme des Tintenfisches packten. Vergeblich versuchte er, sich dem Zugriff zu entwinden. Der urwüchsigen Kraft des Meerestieres hatte er sehr wenig entgegenzusetzen.
    Er konnte nur noch mit seiner Freundin zusammen sterben. Sterben?
    - Obwohl ihn der Tod bereits im Genick hatte, war ihm gar nicht so zumute. Im allgemeinen Gewirr fand er Elke Dörrs Hand. Unter Aufbietung aller Kräfte zog er den Körper des Mädchens zu sich heran. Da griffen die Fangarme erneut zu und fesselten die beiden Menschenkinder aneinander.
    Über ihnen gähnte wie ein Höllenloch im wabbernden Etwas der Schädelmasse die Öffnung, durch die das Untier Nahrung aufnahm. Michael Ullich vermeinte, so etwas wie schmatzende Geräusche wahrzunehmen. Gleich - gleich mußte sein Kopf in das ungewisse Etwas des drohenden Rachens geschoben werden.
    Plötzlich durchzuckte etwas den Körper des Kraken wie ein Stromstoß. Von irgendwoher schien er einen Befehl bekommen zu haben. Jedenfalls begann die Bestie zu schwimmen.
    Oder wollte der Polyp nur seine unterirdische Höhle aufsuchen, um die Beute ganz in Ruhe zu verspeisen?
    Besonders groß waren ihre Chancen, mit dem Leben davonzukommen, nicht…
    ***
    »Tu es weg, Sterblicher! Es tut mir weh!«
    Wie die Schläge einer gewaltigen Kesselpauke trafen diese Worte Zamorras Hirn. Und er zweifelte nicht daran, das dieses absonderliche Wesen vor ihm gesprochen hatte.
    »Es tut mir weh!«
    Welcher Art mußte dieses Geschöpf sein, das die Macht der entarteten Sonne zwar spürte, jedoch nicht von ihr getötet wurde? Und außerdem - die Stimme hatte eher vorwurfsvoll, keineswegs aber unfreundlich geklungen. Auf was für eine unbekannte Macht war er hier gestoßen? Denn er selbst hatte unter der Reaktion des Amuletts zu leiden. Sein Körper wurde von unangenehmen Schockwellen heimgesucht. Es war, als wenn ihn schwache Stromstöße durchzuckten.
    »Unterbrich die Verbindung!« vernahm Zamorra. »Lege die Hand auf die Silberscheibe. Und beeil dich. Es tut so weh…!«
    Mechanisch umspannte Zamorras Rechte die Silberscheibe. Augenblicklich waren die unangenehmen Begleiterscheinungen in seinem Körper verschwunden. Und in seinem Bewußtsein hörte er ein zufriedenes Aufseufzen des Wesens.
    Dennoch war Zamorra auf der Hut.
    Bei der geringsten Bedrohung würde er Merlins Stern wieder in Tätigkeit treten lassen. Freund oder Gegner -die kommenden Minuten würden zeigen, was es mit diesem Tiefseeschrecken auf sich hatte. Der Schwarzen Familie gehörte er nicht an, das war aus der Reaktion des Amuletts zu erkennen. Vielleicht eine Kreatur Amun-Res? Wer konnte wissen, welche Scheußlichkeiten der Herrscher des Krakenthrons zum Leben erwecken konnte? Ein Zauberwesen? Oder war es nur ein gewöhnliches Tier? Ein mutierter Tintenfisch?
    Aber woher kam dann die gleißende Goldkrone?
    »Ich erkenne in deinen Gedanken, daß du gut bist, Zamorra!« konnte der Meister des Übersinnlichen in seinen Gedanken vernehmen. »Ich wurde einst in den Tagen meines Erdendaseins als Grommhel, der Alte, bezeichnet! Ich bin dein Freund und…«
    »Das beweise mir!« forderte der Parapsychologe auf telepathischem Weg. Trotzdem das Wesen keine

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