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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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dachte. Sogar die verschrobene Martha Pickford, die sich nicht nur als Haushälterin der Jugendstilvilla sah, sondern außerdem noch liebevoll um Phillip kümmerte, hatte Freude gezeigt.
    Aber Cocos Verhältnis zu Dorian war noch immer nicht ungetrübt. Sie hatte sich über ihre Gefühle ihm gegenüber klarwerden wollen, doch es war ihr nicht gelungen. Sie war kreuz und quer durch Europa gefahren, aber die Trennung hatte nicht den erwünschten Erfolg gebracht.
    Coco drückte die Zigarette aus und ging ins Badezimmer. Sie trank ein Glas Wasser und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Dorian lag auf dem Rücken; die Hände hatte er im Nacken verschränkt, und seine Augen waren weit offen; er atmete schwer.
    Coco blieb in der Tür stehen. Dorian wandte langsam den Kopf in ihre Richtung. Seine grünen Augen waren glasig; sie schienen durch sie hindurchzusehen. Dann allmählich änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er leckte sich über die trockenen Lippen, kniff die Augen halb zu und schüttelte langsam den Kopf. Es schien, als sei er gerade erst erwacht.
    »Ich habe geträumt.« Seine Stimme klang seltsam spröde. »Nein, nicht geträumt. Ich war in der Vergangenheit. 1508. Ich habe dir doch von Lucero erzählt. Nun, ich habe ihn getötet – nach einer Schwarzen Messe. Ich bin ihm gefolgt und konnte ihm meinen Degen ins Herz stoßen.«
    Coco kam näher und setzte sich auf die Bettkante. »Was geschah bei der Messe?«
    »Das war alles sehr eigenartig. Ich erlebte die Geburt eines angeblichen Superdämons. Es war schaurig. Drei Kinder wurden geboren. Und es gibt für mich keinen Zweifel – obwohl ich es nicht sehen konnte –, daß die Babys anschließend die Frau auffraßen, die sie geboren hatte.«
    »Der Superdämon«, sagte Coco heiser. »Von ihm habe ich schon gehört.«
    »Wann?« fragte Dorian rasch.
    Sie hob die Schultern. »Als ich noch ein Mitglied der Schwarzen Familie war, wurde gelegentlich von einem außergewöhnlichen Dämon gesprochen, der aus drei Körpern bestehen sollte. Er soll vor langer Zeit gezeugt worden sein und über unheimliche Kräfte verfügen. Aber es existieren keine genauen Aufzeichnungen. Nur Gerüchte.«
    Dorian nickte langsam. »Ich war im Auftrag meines damaligen Lehrers Albertus Villanovanus bei der Schwarzen Messe. Er wußte, daß die Geburt dieses Dämons bevorstand, und schickte mich als Beobachter hin. Soweit ich mich erinnern kann, wollte er zu diesem Zeitpunkt ein Experiment vornehmen.«
    »Villanovanus?« fragte Coco. »Dieser Name kommt mir bekannt vor. Das war doch einer der bedeutendsten Ärzte des Mittelalters. Aber er lebte im 13. Jahrhundert.«
    »Das war Arnaldus Villanovanus. Ein Vorfahre des Albertus. Arnaldus war Lehrer der Heilkunde und unterrichtete in Montpellier. Er starb 1311. Als Alchimist hatte er zeitlebens nach dem Stein der Weisen gesucht. Sein Nachfahre, mein Lehrer, sammelte seine Schriften und ließ sie 1504 veröffentlichen. Arnaldus' Hauptwerk erschien erst 1504. Es ist das bekannte Breviarium practicae .«
    Coco runzelte die Stirn. »Irgendwann habe ich in letzter Zeit den Namen Villanovanus in einem anderen Zusammenhang gehört. Es war auf meiner Reise.«
    Dorian setzte sich auf und sah Coco aufmerksam an.
    »Ja, jetzt kann ich mich erinnern. Es war nur eine flüchtig hingeworfene Bemerkung, vor ein paar Wochen. Ich war in der Schweiz und fuhr dann nach Vorarlberg. Ich besuchte in Bregenz eine alte Freundin und traf Thören Rosqvana, der mich in sein Haus nach Vaduz einlud.«
    »Wer ist dieser Rosqvana?« erkundigte sich Dorian.
    »Er ist stinkreich«, sagte Coco. »Ich kenne ihn von früher her. Er handelt mit Antiquitäten und war öfter in Wien. Mindestens einmal jährlich besuchte er meinen Vater, aber ich weiß nicht, ob er Mitglied der Schwarzen Familie ist. Ich glaube eher, daß er nur mit meinem Vater in Geschäftsverbindung stand. Ich nahm seine Einladung an und fuhr mit ihm nach Vaduz. Seine Villa ist einfach pompös. Ziemlich geschmacklos und überladen eingerichtet. Er zeigte mir voller Stolz seine kostbare Sammlung. Es waren einige außergewöhnlich schöne Stücke dabei, darunter auch ein goldener Drudenfuß, der …«
    Dorian sprang erregt auf. »Ein goldener Drudenfuß?« stieß er hervor. »Beschreibe mir, wie er ausgesehen hat!«
    Coco verstand Dorians Aufregung nicht. »Wie soll ich ihn beschreiben? Das ist gar nicht so einfach. Die fünf gekreuzten Stäbe ergaben einen fünfeckigen Stern. An den fünf Stäben hingen verschiedene

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