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022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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überhaupt zu erhalten – die tabula smaragdina . Ich habe fast ein Jahr gebraucht, bis ich sie übersetzt und die Bedeutung der Aufzeichnungen verstanden hatte. Ich weiß nun, wie man das Magisterium , den Stein der Weisen, herstellen kann.«
    Er blickte mich triumphierend an, und ich konnte seine Begeisterung verstehen. Mit dem Magisterium , das auch die Rote Tinktur genannt wurde, sollte man geschmolzene unedle Metalle in Gold verwandeln können.
    »Vor mir ist es schon anderen bedeutenderen Männern gelungen, das Magisterium herzustellen, aber sie wußten es nicht anzuwenden. Sie experimentierten und erzielten nur Teilerfolge, so wie mein Urahn Arnaldus. Sie konnten auch keinen Erfolg haben, denn das Magisterium wirkt nur unter einer bestimmten Voraussetzung.« Ich starrte den Alten gespannt an.
    Er schloß die Augen. »Man muß Blei, Quecksilber und Kupfer mischen, und die Sterne müssen günstig stehen. Außerdem muß zu einer ganz bestimmten Stunde ein Dämon geboren werden. Alle diese Voraussetzungen waren vergangene Nacht erfüllt. Ich hatte alles für das Experiment vorbereitet. Der Ofen glühte vor Hitze. Die Dämpfe zogen durch die Rohre und sammelten sich, verbanden sich. Ich stellte ein magisches Pendel auf den Tisch, und als es ausschlug, wußte ich, daß die Geburt des Dämons bevorstand. Ich schüttete die Rote Tinktur in den Kessel, in dem sie wallte und zischte. Gelbbraune Dämpfe stiegen hoch und raubten mir fast den Atem. Es dauerte Minuten. Ich brach fast zusammen, so intensiv war der Geruch. Dann zogen die Rauchwolken wieder ab, und ich erholte mich. Als ich in den Kessel blickte, schrie ich vor Freude auf. Ich hatte es geschafft. Im Kessel schwamm geschmolzenes Gold.«
    Ich war nicht fähig, etwas zu sagen. Seine Begeisterung sprang auf mich über. »Das ist ja unglaublich, Meister!«
    »Niemand kann ermessen, wie glücklich ich war. Endlich ist gelungen, was ich nicht mehr zu erhoffen gewagt hatte. Ich machte mich sofort an die Arbeit. Ich mußte eine Waffe schaffen, mit der ich die Dämonen-Drillinge vernichten kann. Ich mußte einen Drudenfuß aus dem gewonnenen Gold herstellen. So holte ich die Formen und goß fünf Stäbe, die ich miteinander verband. Es entstand das magische Pentagramm, der goldene Drudenfuß. Die Waffe, mit der die Dämonen-Drillinge getötet werden können.«
    »Darf ich den Drudenfuß sehen, Meister?«
    Villanovanus nickte. »Ja, aber höre mir erst weiter zu. Der Drudenfuß allein genügt nicht. In einer uralten Schrift fand ich den richtigen Hinweis. Ich mußte Symbole herstellen, geometrische Figuren, magische Zeichen aus der Kabbala. Und dazu eignet sich vorzüglich das magische Tarockspiel, das von allen Wahrsagern verwendet wird. Jede Karte hat eine bestimmte Bedeutung. Ich fertigte die achtundsiebzig Symbole an und befestigte sie nach einem bestimmten System an den Stäben.«
    Ich wußte über das Tarock genau Bescheid. Villanovanus hatte mir die Bedeutung und Herkunft des Spieles erklärt. Die Karten konnte man in zwei Gruppen einteilen: die zweiundzwanzig großen Arcandakarten und die sechsundfünfzig kleinen Arcandakarten. Über die Entstehung der zweiundzwanzig großen Arcandakarten gab es widersprüchliche Meinungen: Die einen behaupteten, daß sie aus dem ägyptischen Thoth-Hieroglyphenbuch stammten, andere sagten, daß die zweiundzwanzig Karten mit den zweiundzwanzig Schritten aus der Kabbala zu vergleichen seien. Die restlichen sechsundfünfzig Karten wurden in vier Gruppen unterteilt: die Münzen, Stäbe, Schwerter und Kelche. Die Karten wurden gemischt und in Form eines Hexagramms aufgeschlagen. Geübte Wahrsager konnten einem aus der Anordnung der Karten die Zukunft deuten.
    »Komm mit, Juan!« sagte der Alchimist, und ich folgte ihm. Er blieb vor einem kleinen Tischchen stehen. »Unter diesem Tuch liegt der Drudenfuß«, sagte er leise. Vorsichtig zog er das Tuch zur Seite, und ich trat einen Schritt näher. Der Drudenfuß war ein kleines Kunstwerk. Die achtundsiebzig Symbole waren meisterhaft gefertigt. Das Gold glänzte matt und hatte einen rötlichen Stich. Die Länge der Stäbe betrug etwa zwanzig Zentimeter.
    »Der Drudenfuß ist gefährlich! Er kann sich auch gegen den Besitzer wenden. Man darf die Symbole nur vorsichtig bewegen. Jede Unachtsamkeit kann den Tod bedeuten. Ich habe einige Zeit mit ihm experimentiert. Er verändert die Größe, je nach der Konstellation der Symbole. Er kann größer werden oder einschrumpfen. Die Farbe ändert

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