0220 - Kampf mit der Mumie
Übersicht verlor.
Er lief genau in den Hieb mit der Peitsche.
Was geweihte Silberkugeln bei ihm nicht schafften, das erledigte die uralte Magie der Dämonenpeitsche. Die drei Riemen, aus der Haut des Herrn der roten Hölle geflochten, zerstörten den unseligen Schädel der Bestie und schleuderte sie zu Boden, wo sie mit zuckenden Gliedern liegenblieb und dann verging.
Kara hatte inzwischen das Schwert aus der Brust des Toten gerissen. Gemeinsam mit Suko sprangen sie in den Raum, aus dem die beiden Monstren gekommen waren.
Er war leer, bis auf die brennenden schwarzen Kerzen, die einen Kreis um die Abbildung des Totengottes Anubis gebildet hatten.
Hier also war die Beschwörung durchgeführt worden.
Ein paar Kerzen waren verloschen. Nur noch drei brannten. Ihr Licht reichte allerdings aus, um die mit Blut gezeichnete Gestalt des Anubis zu erkennen Voller Wut drosch Suko mit der Dämonenpeitsche zu. Er traf die gemalte Gestalt und sprang hastig zurück, als er das Zischen vernahm, das aus dem Kreis drang. Die Kerzen verlöschten, nur noch die Notbeleuchtung im Gang brannte, und eine düstere Rauchwolke bildete sich dort, wo der Schakal mit Blut auf den Bodengezeichnet worden war.
»Komm weiter!« drängte Kara.
Vier Gegner waren erledigt. Den Aussagen ihres Gefangenen zu folgen, mußten es jetzt nur noch zwei sein. Unter ihnen befand sich auch Radamar, der Kapitän und der Gefährlichste von allen.
Gerade ihn wollten Suko und Kara unter allen Umständen stellen.
Systematisch durchsuchten sie die Kabinen. Sie rissen die einzelnen Türen auf, schauten in die dahinter liegenden Räume, aber entdeckten von den Gesuchten keine Spur.
Wo konnten sie stecken?
Kara stand dann als erste vor der Kapitänskabine. Der Name war dort in Messingbuchstaben angeschlagen.
Die Schöne aus dem Totenreich warf Suko einen schnellen Blick zu. Der Chinese hatte sich an die Wand gepreßt und gab Kara mit den Augenlidern ein Zeichen.
Sie sah eine Klinke, streckte den Arm aus, legte die Hand auf das Metall und drückte die Klinke nach unten.
Die Tür war offen.
Kara hämmerte ihren Fuß dagegen, stieß sie auf, und die Tür befand sich noch in der Bewegung, als die Schüsse aufbellten. In rasender Folge wurden sie abgegeben, es war ein Krachen, wie es nur ein Revolver produzierte, und obwohl Kara zur Seite sprang, konnte sie den Geschossen nicht rechtzeitig genug entgehen.
Zwei Einschläge trafen ihren Körper. Der erste in der Hüfte, der zweite ein wenig darüber, an der rechten Seite.
Mit Schrecken sah Suko, daß die Schöne aus dem Totenreich zusammenbrach…
***
Das Wasser schlug über der Mumie zusammen. Es schützte sie wie eine sichere Wand, und als wäre sie ein Stein, so sackte sie in die Tiefe, wobei sie schon bald mit den unförmigen Füßen den Schlamm auf dem Grund des Hafens aufwühlte und weiter sank, so daß sie fast bis zu den Knien in dem Untergrund feststeckte.
So blieb sie erst einmal stehen.
Mit den Armen ruderte sie, um das Gleichgewicht zu halten.
Hinter den uralten, jetzt nassen Bandagen, leuchteten die Augen wie zwei verwaschene, rote Punkte, die sich unter Wasser weiterbewegten, als sich die Mumie in Marsch setzte.
Sie hatte noch längst nicht aufgegeben, denn ihr Plan mußte erfüllt werden.
Der eine Teil ihrer Seele hielt sie am Leben. Früher war es der gute gewesen, jetzt dachte sie nur noch an das Töten. Sie wollte den zweiten Teil der Seele vernichten und auch alle Gegner, die sich ihr in den Weg dabei stellten.
Wichtig für Radamar war die Person, die von Anubis mit dem zweiten Teil der Seele versorgt worden war. Der erste Teil des Plans war nur halb gelungen. Die Mumie hatte sich mit dem Geisterjäger John Sinclair in Verbindung gesetzt, wobei sich ihr Geist sogar der modernen Technik bediente, dem Telefon.
Sinclair war gekommen, er hatte die Totenfeier gestört, weil sich die Diener des Anubis auf ihn konzentrieren mußten, aber sie hatten ihn auch in das Verlies geworfen, wo die Mumie in ihrem gläsernen Sarg lag. Sinclair hatte sie gesehen, das durfte nicht sein, deshalb hatte er sterben sollen, doch er bekam Hilfe.
Ein unheimlicher Magier war aufgetaucht, und instinktiv hatte Radamar vor ihm Angst bekommen. Er konnte ihn nicht richtig einordnen. Ein Mensch schien er nicht zu sein, zu dämonischen Seite gehörte er auch nicht, trotzdem war er so stark wie die schwarzmagischen Kräfte, die zum Teil auf der Seite von Radamar standen.
Wo dieses kleine grüne Wesen erschien, lauerte
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