0220 - Kampf mit der Mumie
wie.«
»Kann ich mir vorstellen. Radamar ist kein leichter Gegner.«
Ich wunderte mich erst gar nicht, daß Myxin ihn kannte, sondern nahm es als eine Tatsache hin. Trotzdem wollte ich wissen, wie er mich gefunden hatte.
Auf meine diesbezügliche Frage hin schüttelte er nur den Kopf.
»Später, wir müssen ihn jetzt fangen.«
»Bist du allein?«
»Nein, Kara und Suko sind auch da.«
Das war ein Ding. Da dachte ich, von der übrigen Welt abgeschlossen und nur mit einem mörderischen Gegner allein im Stauraum eines Schiffes zu stecken, als ich plötzlich von dieser Überraschung erfuhr.
Sie war wirklich gelungen. Ich hatte daran noch zu knacken, als der kleine Magier bereits vorgelaufen war. Er tauchte in die Rauchwolken, die langsam ineinandersanken und sich verflüchtigten. Schnell folgte ich meinem Freund. Obwohl ich längere Schritte machte, erreichte Myxin die gegenüberliegende Trennwand als erster.
Sie wies ein Loch auf.
Da hatte es die Mumie doch tatsächlich geschafft, die Wand aufzubrechen: Dahinter lag ein weiterer Laderaum, und die ganze Szenerie erinnerte mich an die, alte Teufelsdschunke, die eines Tages im Londoner Hafen vor Anker gegangen war.
Myxin kletterte schon durch die Öffnung. Ich folgte ihm, ohne daß ich den Kopf einziehen mußte. Von der immensen Kraft der Mumie war ich sehr überrascht. Sie hatte das schwere Holz eingeschlagen, als wäre es nichts.
Leider bestanden diese einzelnen Trennwände nicht aus Metall.
Da hatte man wohl noch gespart, und wir konnten nun der Mumie hinterherlaufen, was mir gar nicht gefiel.
Der nächste Stauraum war stockdunkel. Aber unser Gegner befand sich noch hier. Wir hörten ihn und erkannten auch den Klang seiner Schritte.
An der Schulter hielt ich den kleinen Magier fest, da ich meine Neugierde nicht bezähmen konnte. »Was waren das eben für Rauchbomben?«
Myxin lachte leise. »Nur ein Versuch. Ich bin dabei, nach einem Gegenmittel für Dr. Tods Horrornebel zu suchen.«
Das war ein Ding. Und so etwas Wichtiges erfuhr ich so ganz nebenher. Myxin war wirklich für jede Überraschung gut. Ich freute mich für ihn, denn wenn er seine alten Kräfte zurückhatte, dann sah es ein wenig anders aus.
Mit Myxin hatten wir einen nicht zu unterschätzenden Kampfgefährten. Wenn ich daran dachte, wie deprimiert er früher gewesen war und welch eine Wandlung er nun durchgemacht hatte, konnte man dies schon als allerhand bezeichnen.
»Hast du schon Ergebnisse erzielt?« fragte ich flüsternd.
»Wobei?«
»Bei dem Gegennebel.«
»Nein, ich stehe erst am Beginn.«
Damit war für Myxin die Sache erledigt. Wir konzentrierten uns jetzt auf unseren Gegner. Er mußte in der Dunkelheit irgendwo vor uns stecken. Daran ging kein Weg vorbei. Einen zweiten Ausgang gab es nicht, und die nächste Wand hatte er auch nicht eingerammt, denn das hätten wir längst gehört.
Ich hatte auf dem Weg in diesen zweiten Frachtraum meinen Dolch wieder an mich genommen. So fühlte ich mich etwas wohler in meiner Haut. Während die Mumie dem Nebel noch soeben entkommen war, hatten es die Skorpione nicht geschafft und waren vergangen. Einige tote Körper zeichneten eine Spur fast bis vor die Öffnung.
Myxin und ich verhielten uns still. Ich atmete nur durch den halboffenen Mund, und beide vernahmen wir die Geräusche, die genau uns gegenüber aufklangen.
Sie hörten sich allerdings nicht dumpf an, sondern eher metallisch, und mir kam ein bestimmter Verdacht, den ich auch bestätigt bekam, denn in diesen Stauraum fiel ebenfalls Licht, da unser Gegner eine Luke geöffnet hatte.
Wir sahen seinen Schatten bereits dicht unter der Luke und stellten auch fest, daß die Mumie eine Leiter hochkletterte, die parallel zur Wand nach oben führte.
Mich hielt nichts mehr. Auch Myxin rannte. Allerdings nur zwei Schritte, dann machte er von einer Fähigkeit Gebrauch, die ich auch gern besessen hätte.
Er konzentrierte sich für einen Moment und teleportierte sich selbst an mir vorbei, bis er die Leiter erreicht hatte. Noch wesentlich früher als ich.
»Ja, ja!« rief ich, »jetzt noch hoch!« Myxin aber hob die schmalen Schultern.
»Tut mir leid, John. Darin bin ich noch nicht perfekt.«
Es war ziemlich schwierig für mich, die Metalleiter zu erklimmen, da ich nur mit den Fußspitzen Halt fand. Zweimal rutschte ich ab, konnte mich allerdings sofort fangen, erreichte die Öffnung und streckte meinen Kopf ins Freie, wobei ich sofort den Mund weit öffnete und die frische Luft tief
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