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0220 - Kampf mit der Mumie

0220 - Kampf mit der Mumie

Titel: 0220 - Kampf mit der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erfahren?« wollte ich wissen und bemühte mich dabei, meiner Stimme einen heiteren Klang zu geben.
    »Natürlich darfst du das, Geisterjäger. Du sollst ihn sogar erfahren. Es geht um das Totenfest. Heute wird es gefeiert. Alles ist vorbereitet, hörst du?«
    »Welches Totenfest?«
    »Du kennst es nicht?«
    »Nein.«
    »Oooh — ich hätte dir mehr zugetraut, Geisterjäger John Sinclair. Du kennst das Totenfest des großen Radamar nicht?«
    »Was soll das überhaupt? Radamar? Wer ist das?«
    »Einer, der sehr stark, aber tot ist«, lautete die komische Antwort.
    »Also tot und stark«, murmelte ich. »Vielleicht untot?«
    »Das überlasse ich dir, Geisterjäger.« Er lachte. »Ich hätte wirklich mehr von dir erwartet. Da bin ich besser, viel besser. Das kannst du mir glauben…«
    Ich runzelte die Stirn. »Gern gebe ich zu, daß es Leute gibt, die besser sind als ich. Sogar die meisten, deshalb kannst du mich mit dieser Antwort nicht treffen…«
    »Hüte dich, Geisterjäger! Radamar ist sehr stark. Er ist sogar noch stärker, als du angenommen hast.« Ein hämisches Lachen drang aus dem Hörer, und ich hatte Angst, daß der Kerl auflegte, ohne mir noch weitere Informationen gegeben zu haben, deshalb sagte ich schnell: »Warten Sie ab…«
    »Ach, will sich der große Geisterjäger mit mir unterhalten?«
    »Ich, ich finde es sehr interessant.«
    »Und worum soll es gehen?«
    »Ich denke da an das Totenfest. Wo findet es denn statt? Ich möchte gern Gast sein.«
    »Ja, das wollen viele. Aber Radamar läßt nicht jeden zu.«
    »Wer ist denn Radamar?«
    »Ein besonderer Mann, der schon lange tot ist und zwischen Anubis und den Großen Alten vermittelte.«
    Mich trieb es fast gegen die Decke. Anubis, das war altägyptisch.
    Anubis hieß der Herr der Unterwelt. Als ein Schakal war er oft auf den alten Wandreliefs in den Pyramiden zu sehen. Und jetzt höre ich seinen Namen im Zusammenhang mit den Großen Alten. Gab es da eine Verbindung? Der Unbekannte mußte mehr wissen, und plötzlich war ich an dem Telefongespräch mehr als interessiert.
    »Sind Sie noch da?« fragte ich.
    »Natürlich.«
    »Gut, dann können Sie mir sicherlich sagen, wo ich Anubis finden kann oder nicht?«
    »Nein.«
    »Schade. Aber wie ist es mit Radamar?«
    »Ihm zu Ehren wird das Totenfest gefeiert. In der nächsten und übernächsten Nacht.«
    »Wo denn?«
    »Auf einem Schiff. Es liegt hier in London. Fahre in den Hafen, da wirst du es finden.«
    »Und wie heißt das Schiff?«
    »Alexandria, Geisterjäger. Merke dir den Namen. Das Schiff heißt Alexandria.«
    »Dann brauche ich nur noch zu wissen, wie du dich nennst. Schließlich kennst du auch meinen Namen.«
    »Nenne mich den Joker.«
    »Mehr nicht? Das ist kein Name.«
    »Doch, Geisterjäger. Ich sage zu dir ja auch nicht Sinclair, sondern nenne dich einfach…« Da war die Verbindung plötzlich unterbrochen. Die nächsten Worte rief ich in eine leere Leitung.
    Ich schaute nachdenklich den Hörer an und ließ ihn langsam auf die Gabel sinken.
    Joker hatte er sich genannt. Wirklich seltsam. Ich hatte mal mit einem Joker des Teufels zu tun gehabt, das war lange her, und ich glaubte nicht, daß es zwischen dem Joker hier und dem damals eine Verbindung gab.
    Interessant hatte der Anruf geklungen. Irgend etwas schien sich da anzubahnen, von dem ich bisher noch keine Ahnung gehabt hatte. Aber was?
    Da waren einige Begriffe gefallen. Anubis, die Großen Alten und vor allen Dingen Radamar. Hinzu kam das Totenfest und letztlich auch das Schiff mit dem Namen Alexandria. Dies schien mir die erfolgversprechendste Spur zu sein.
    Ob ein Schiff mit diesem Namen im Hafen lag, war leicht herauszufinden. Ich brauchte nur bei der entsprechenden Behörde anzurufen und hoffte, daß es dort auch einen abendlichen Notdienst gab, denn normalerweise hatten die Beamten der Hafenbehörde schon Feierabend.
    Telefonbücher hatte ich auch zu Hause. Während des Telefonats war ich wieder ins Schwitzen gekommen. Die Schwüle lag wie Blei in meiner Wohnung. Manchmal hatte ich das Gefühl, die Luft anfassen zu können, so dick kam sie mir vor.
    Ich holte mir ein entsprechendes Buch hervor, suchte die Nummer der Hafenbehörde und wählte.
    Jemand hob ab.
    Als ich meinen Wunsch vortrug, zeigte sich der Mann nicht zuständig, verband mich allerdings weiter. Auch da wollte man nicht mit einer Auskunft herausrücken, weil man erst noch rückfragen wollte, ob tatsächlich ein gewisser Oberinspektor John Sinclair angerufen

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