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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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einmal ah, das Fleisch wäre wirklich absichtlich vergiftet worden. Könnten Sie sich einen Grund dafür denken?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Haben Sie einen Verdacht?«
    »Einen Verdacht? Ich? Wie käme ich dazu?«
    »Sie können absolut sicher sein, Mister Clay, daß wir jedes Wort hier streng vertraulich behandeln.«
    »Ist ja prima. Aber was nutzt das? Wieso soll ich einen Verdacht haben? Können Sie sich vorstellen, wer so verrückt sein sollte, eine ganze Ladung Hühnerfleisch zu vergiften?«
    »Die Fragen stelle ich, Mister Clay. Werden Sie jetzt weiterfliegen nach New York?«
    »Ja, natürlich! Wir haben ja sowieso schon Verspätung. Da kann ich es mir nicht leisten, die Verspätung noch dadurch zu vergrößern, daß ich auf einmal nicht mehr in ein Flugzeug steige.«
    »Wissen Sie schon, wie lange Sie in New York bleiben werden?«
    »Nicht genau. Aber bestimmt eine Woche.«
    »Und wo werden Sie wohnen?«
    Clay zuckte die Achseln.
    »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich komme zum ersten Mal nach New York. Ich hoffe doch, daß es genug Hotels gibt, in denen ich ein Zimmer haben kann.«
    »Sicherlich. Mister Clay, würden Sie so freundlich sein, das FBI in New York anzurufen und ihm das Hotel zu nennen, in dem Sie wohnen werden? Es könnte sein, daß wir Sie noch mit der einen oder anderen Frage belästigen müßten.«
    »Das will ich gern tun. Obgleich ich mir nicht vorstellen kann, daß ich Ihnen irgendwie behilflich sein könnte.«
    »Das kann man nie wissen«, lächelte Phil. »Manchmal hat jemand eine entscheidende Kleinigkeit beobachtet, ohne es selbst zu wissen. Jedenfalls danke ich Ihnen für die Bereitwilligkeit, mit der Sie sich uns zur Verfügung gestellt haben, Mister Clay. Das wäre alles. Ich hoffe, daß Sie eine gute Zeit in New York haben werden.«
    Clay stand auf. Er steckte seinen Führerschein ein.
    »Danke schön«, sagte er. »Dann kann ich jetzt gehen?«
    »Ja. Dort der Jeep bringt Sie hinüber zu der anderen Maschine.«
    Clay nickte, drehte sich um und ging. Phil sah ihm nach. Als er bereits ein paar Schritte von Phil entfernt war, sagte Phil plötzlich:
    »Eh — Mister Clay, nur noch eine Kleinigkeit! Was hatte Ihre Frau für ein Menü bestellt?«
    »Auch das Huhn.«
    »Hat sie es auch gegessen?«
    »Nein. Als es serviert wurde, bekam meine Frau auf einmal Kopfschmerzen. Sie ließ es stehen. Vermutlich wollte sie es später essen.«
    »Danke schön«, sagte Phil. »Das war aber jetzt wirklich alles.«
    Er lächelte knapp. Aber das sah Clay schon nicht mehr.
    ***
    »Hallo, Jerry!« sagte auf einmal eine leise Stimme hinter mir.
    Ich hob langsam den Kopf, beugte mich zur Seite und sah an der Rückenlehne des Pilotensitzes vorbei nach hinten ins Cockpit hinein. Ein mittelgroßer Mann stand im Schatten des schmalen Ganges, der hinter der Cockpittür war und rechts und links von allerlei Apparaten und Instrumenten eingeengt wurde, deren Bedeutung ich nicht kannte.
    »Ja?« fragte ich. »Bitte?«
    Der Mann kam aus dem Gang heraus und trat in die Helligkeit der Kanzel. Es war Phil. Er streckte mir die Hand hin. Ich stand auf und schlug ein. Schweigend schüttelten wir uns die Hand.
    »Glück gehabt, was?« fragte Phil.
    Ich nickte. Natürlich, Phil war der einzige, der sofort verstand, daß ich am wenigsten dazu beigetragen hatte, daß die Maschine heil heruntergekommen war. Ich hatte nichts als Anweisungen befolgt. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn wir mit dem Vogel zu Bruch gegangen wären. Aber wir hatten Glück gehabt. So konnte man es nennen.
    »Bist du okay?« fragte Phil.
    »Ja«, erwiderte ich und riß mich gewaltsam aus der Erschöpfung, die mich schlagartig überfallen hatte, nachdem mir bewußt geworden war, daß die Maschine sicher auf dem Rollfeld stand.
    »Dann komm«, sagte mein Freund. »Wir müssen uns unterhalten. An Bord sind einige Dinge passiert, für die sich das FBI interessieren muß. Ich habe alles in allem vierzehn Kollegen mitgebracht. Ein Teil von ihnen beschäftigt sich gerade mit der Untersuchung des Hühnerfleisches, andere untersuchen die Leichen. Der Rest ist mit der Vernehmung der Passagiere beschäftigt. Die erste Vernehmung habe ich selbst durchgeführt. Dann fiel es mir auf, daß du dich nicht sehen ließest, da bin ich mal nachsehen gegangen. Es fällt dir wohl schwer, dich von diesem Platz zu trennen, was?«
    Er machte eine weitschweifige Handbewegung, mit der er das ganze Cockpit umschloß. Ich folgte seiner Bewegung mit den Augen

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