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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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ich zufällig ein Stück von der Diskussion mit, die der flinke Alte mit' dem Hut mit ihr führte. Sie sagte, sie sähe nicht ein, warum sie sich Gedanken machten sollte über die Angehörigen der beiden Piloten. Das wäre doch wohl Sache der Gesellschaft. Jedenfalls dächte sie nicht daran, auch nur zehn Dollar zu geben. — Und jetzt hat sie einen Ring spendiert, der ein paar tausend Dollar wert sein dürfte. Die anderen konnten ihre Freude kaum verbergen.«
    »Wenn das so ist, tut es mir nicht einmal leid«, grinste ich.
    »Komm, wir gehen rüber zu einem unserer Wagen. Da können wir uns ein paar Minuten unterhalten. Oder fühlst du dich nicht danach?«
    »Ich fühle mich halbwegs gut. Nur ein bißchen müde, das ist alles. Gibt es keine Kantine auf diesem Flugplatz?«
    »Doch. Wir fahren rüber. Ich kann auch eine Tassee Kaffee gebrauchen. Wir sind wie die Wilden gefahren, um früh genug hier einzutreffen.«
    In der Kantine herrschte ein Mordsbetrieb. Dutzende von Staats- und Stadtpolizisten, die eigentlich dienstfrei gehabt hätten, aber eigens zur Absperrung fies Flugplatzes alarmiert worden waren, ließen sich jetzt etwas gegen ihren Durst geben, nachdem die ganze Geschichte glücklich vorüber war und sie wieder dienstfrei hatten. Auch ein halbes Dutzend Reporter von den nächstgelegenen Zeitungsverlagen schwirrten herum. Einer kam an unseren Tisch und fragte, ob wir nicht wüßten, wo der G-man sei, der die Maschine gelandet hätte. Ich zuckte die Achseln:
    »Wahrscheinlich ist der Kollege noch im Flugzeug.«
    »Ah, ja, danke!« rief der Reporter entzückt und stürmte hinaus auf den Platz.
    Seine Kollegen sahen einen Mann rennen und liefen ihm nach. Im Handumdrehen waren sämtliche Reporter aus der Kantine verschwunden. Wir suchten uns einen ruhigen Platz in einer Ecke und bestellten zwei große Portionen Kaffee. Ich bestellte noch zwei doppelstöckige Whisky dazu.
    »Nun pack mal aus«, sagte Phil. »Wie lief der ganze Film ab?«
    »Ich muß dich sehr enttäuschen«, erwiderte ich. »Die ganze letzte Nacht hatte ich mit der Überprüfung dieses Alibis zu tun. Der Mann ist unschuldig, das habe ich euch ja schon telegraphiert. Sein Alibi stimmt auf die Minute.«
    »Wir haben ihn bereits wieder nach Hause geschickt«, nickte Phil. »Er läßt dir übrigens herzlich danken.«
    »Ich entwickle mich anscheinend noch zum Wohltäter der Menschheit«, brummte ich.
    Wir saßen nur ein paar Schritte von einem Fenster entfernt, durch das man hinaus auf den Platz blicken konnte. Weit drüben am jenseitigen Rande des Feldes konnte man den Riesenvogel stehen sehen, der noch immer in einem weiten Kreis von Polizeibeamten umstellt war.
    Und genau von dort herüber hallte auf einmal das Geräusch mehrerer Pistolenschüsse.
    ***
    Man kann es keinem Polizisten übelnehmen, daß er wenig Lust verspürt, seinen Körper durchlöchern zu lassen. Als wir auf der breiten Treppe vor der Kantine standen, sahen wir, daß sich der Kreis rings um das Flugzeug aufgelöst hatte. Die Beamten kauerten hinter den großen Rädern des Fahrgestells oder hinter den vielen Wagen, die in der Nähe des Flugzeugs standen.
    Quer über den Platz aber liefen zwei Männer, die ab und zu im Rennen rückwärts blickten und ein paar Schüsse abgaben.
    Phil sah mich an. Er grinste.
    »Sieht so aus, als ob sich der Fall von selber klären wollte«, sagte er, griff in seine linke Achselhöhle und zog seine Dienstpistole.
    Ich tat es ihm nach. Mit dem Daumen schob ich den Sicherungsflügel vor. Wir gingen ein paar Schritte nach rechts, wo es einen überdachten Vorbau gab, der auf viereckigen Säulen ruhte. Wir suchten uns jeder eine solche Säule als Deckung aus und warteten.
    Die beiden Männer kamen quer über den Platz und ziemlich genau auf uns zugerannt. Wir brauchten nur zu warten, bis sie nahe genug heran waren. Sie feuerten ab und zu ein paar Kugeln in die Richtung, aus der sie kamen. Die Schüsse waren natürlich schlecht gezielt, da sich die beiden Burschen nicht die Zeit nahmen, einmal richtig stehenzubleiben. Aber immerhin bewirkte das Feuer doch, daß sich die Polizisten nicht hinter ihrer Deckung hervorwagten und niemand an eine Verfolgung dachte. Wahrscheinlich sagten sich die Leute, daß genug Kollegen von ihnen im Gebäude seien, daß sie die Schüsse hören müßten und die Schützen in Empfang nehmen könnten.
    Und richtig dauerte es auch nicht lange, da krachten aus den Fenstern der Kantine die ersten Schüsse.
    »Stopp!« rief Phil

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