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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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weiterfliegen. Drüben steht eine Maschine, die Sie nach New York bringen wird. Aber diese Maschine wird erst dann starten, wenn wir die Erlaubnis dazu geben.«
    »Das ist ein glatter Verfassungsbruch!« schrie ein dicker Mann mit rotem Gesicht. »Ich werde mich beschweren!«
    »Das steht Ihnen zu. Uns steht es zu, Sie zwecks sofortiger Vernehmung hier festzuhalten. Wer ist bereit, sich als erster von uns vernehmen zu lassen?«
    »Ich«, sagte ein Mann in den mittleren Jahren und kam auf Phil zu.
    »In Ordnung. Sie haben jetzt Zeit, sich ein bißchen von der Nervenanspannung zu erholen. Danach bitten wir Sie der Reihe nach zu einer Einvernahme. Wenn das erledigt ist, steht Ihrem Weiterflug nichts mehr im Wege.«
    »Glauben Sie denn, daß ich noch einmal in ein Flugzeug steige?« kreischte eine alte Dame.
    Phil wußte nicht, was er darauf sagen sollte. Er sah sie einen Augenblick ratlos an. In dieser Sekunde brummte ein anderer Mann:
    »Die anderen Passagiere werden Ihnen bestimmt dankbar sein, wenn Sie draußen bleiben.«
    Phil unterdrückte ein Schmunzeln, drehte sich um und stieg hinter dem Mann, der sich freiwillig für die erste Vernehmung gemeldet hatte, die Gangway hinab. Das Flugzeug war in einem weiten Kreis von Polizisten umgeben. Selbst das Bodenpersonal befand sich außerhalb dieses Kreises. Am hinteren Rumpfende war ein kleiner Tisch aufgestellt. Darauf stand ein Tonbandgerät mit Batterie. Ein Mann saß an dem Tisch und hatte ein paar Blöcke Schreibpapier und ein halbes Dutzend angespitzter Bleistifte vor sich liegen. Zwei andere Männer standen mit gleichmütigen Gesichtern neben dem Tisch.
    »Bitte, nehmen Sie Platz!« sagte Phil. Der Mann warf einen belustigten Blick auf den Klappstuhl, der neben dem Tisch stand.
    »Wirklich«, sagte er. »Ich bewundere das FBI. Organisation scheint seine Stärke zu sein.«
    Er setzte sich. Phil stellte sich noch einmal vor und zeigte seinen Ausweis. Danach begann er das Verhör.
    »Darf ich um Ihre Personalien bitten?«
    Der Mann zog seine Brieftasche und legte unaufgefordert einen Führerschein des Bundesstaates Arizona auf den Tisch.
    »Ich heiße Nick Clay«, sagte er. »Ich bin am 23. Dezember 1927 in Tuba City in Arizona geboren. Tuba City liegt in der Navajo-Indianer-Reservation und ist ein winziges Nest von rund fünfhundert Einwohnern. Mein Vater war dort ’ne Zeit lang Sheriff. Von meiner Mutter weiß ich nichts, denn sie ist sehr früh gestorben. Ich selbst bin nicht vorbestraft — außer zwei Geldstrafen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen mit dem Wagen.«
    Der FBI-Stenograf hatte pausenlos mitgeschrieben. Das Tonband hatte sogar den Tonfall aufgezeichnet. Phil hatte sich eine Zigarette angezündet.
    »Sind Sie verheiratet?«
    »Ja. Meine Frau befindet sich im Flugzeug.«
    Phil stutzte. Der Mann merkte es.
    »Sie wundern sich vielleicht, daß meine Frau nicht gleich mit mir zusammen herauskam, was? Nun ja, wir hatten vor dem Start eine kleine Meinungsverschiedenheit. Ehrlich gesagt, wir haben während des ganzen Fluges kein Wort miteinander gesprochen. Meine Frau hat sich nicht einmal in den Sitz neben mich gesetzt, sondern drei Bänke weiter hinten.«
    »Hm«, brummte Phil. »Wissen Sie, ob Ihre Frau eine Lebensversicherung auf Sie abgeschlossen hat, bevor ,die Maschine startete? Ich meine eine dieser Versicherungen, die man auf allen Flugplätzen aus den Automaten ziehen kann.«
    »Keine Ahnung. Ich habe jedenfalls eine auf mein Leben und eine auf das Leben meiner Frau abgeschlossen, als ich die Automaten stehen sah.«
    »Wie hoch?«
    »Fünfzigtausend für jeden.«
    »Wer ist jeweils der Begünstigte?«
    Clay lachte knapp:
    »Na, Sie sind gut. Wenn die Maschine abgestürzt wäre, wären wir doch beide hopps gewesen. Ich habe unseren Sohn in beide Versicherungen eingetragen.«
    »Wie alt ist Ihr Sohn?«
    »Sechs.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie der Tod des Kindes und der beiden Piloten so plötzlich eintreten konnte?«
    »An Bord befand sich ein Arzt. Der sagte, das Hühnerfleisch müßte vergiftet sein.«
    »Was für ein Hühnerfleisch?«
    »Es gab zwei Menüs zur Auswahl. Masthuhn und Zunge in Madeira. Di Hühner müssen vergiftet gewesen sein, sagt der Arzt.«
    »Was haben Sie gegessen?«
    »Leider auch dieses verdammte Huhn. Mein Magen ist jetzt noch nicht richtig wieder in Ordnung. Und ehrlich gesagt, ich fühle mich auch nicht besonders. Ein Glück, daß der Arzt das Brechmittel an Bord hatte.«
    »Ja, das war sicher ein Glück. Nehmen wir

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