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0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

Titel: 0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen schleicht durch die Stadt
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darüber hängen die Mikrofone. Dort in der Ecke stehen die Kameras, sie sind jetzt natürlich außer Betrieb!« Er kicherte über seinen Witz.
    Phil lachte säuerlich: »Wie schade, wir haben uns schon darauf vorbereitet, ein kleines Lied singen zu müssen.«
    »Oh, die Herren sind Sänger?Vielleicht ein Duo? Ausgezeichnet, wir können gleich Probeaufnahmen machen!«
    »Moment, Mister Kameck, wir wollen nicht singen. Wir kommen vom FBI und untersuchen den Mord an Ihren Reporter Luck Lacy!« Mir wurde es langsam zu dumm.
    »FBI sagen Sie? Das ist natürlich etwas anderes. Dann, dann sind sie ja G-men.«
    »Damit haben Sie recht. Wir würden uns gerne ein paar Minuten mit Ihnen unterhalten.«
    »Selbstverständlich, meine Herren, natürlich. Folgen Sie mir bitte in mein Büro.«
    Geknickt stelzte er vor uns her wie ein Pfau, dem man die Schwanzfedern ausgerissen hatte. In seinem Zimmer verkroch er sich förmlich hinter seinem großen Schreibtisch.
    »So, Mister Kameck, kommen wir zur Sache. Wie lange war Luck Lacy bei Ihnen angestellt?«
    »Fast auf den Tag drei Jahre. Es gelang uns, ihn von einem Kokurrenzunternehmen freizukaufen. Das haben wir nie bereut.«
    »Wer ist wir?«
    »Senator McDuff und ich natürlich. Er ist schließlich der Besitzer und ich bin der Verantwortliche.«
    »Ist Ihnen was Nachteiliges von Lacy bekannt? Ich kann mir denken, dass Mitarbeiter, die in einem so verantwortungsvollen Job arbeiten, genau durchleuchtet werden.«
    »Ja, so ist es. Wir beauftragten damit immer ein Detektiv-Büro. Über Luck wurde uns nur Gutes berichtet. Er war von Haus aus Journalist und wechselte dann zum Radio über. Durch seine packende Art, Reportagen zu gestalten, brachte er nicht nur sich, sondern auch unsere Station zu großem Ansehen. Ja, ich kann ohne Übertreibung behaupten, dass wir der meistgehörteste Sender New Yorks sind.«
    »Auch ich zähle zu Ihren Hörem und bin zufrieden. Allerdings kann ich das nur vom Hörfunk sagen, denn zum Fernsehen habe ich kaum Zeit.«
    »Gerade in diesem Metier schuf Lacy eine neue Art der Gestaltung. Er trat immer zusammen mit seinem Hund Bob auf. Bob ließ sich weder durch das starke Licht, noch durch den technischen Wirbel stören.«
    »Bob ist der Schäferhund?«
    »Ja, kennen Sie ihn?«
    »Er wurde am Tatort eingefangen und wird jetzt vom FBI betreut. Ist Ihnen bekannt, woher Lacy von der Brandstiftung wusste, oder ob er Verbindungen zu Gangsterkreisen hatte. Sie wissen, was ich meine?«
    »Ja, ja natürlich. Ich kann nichts dazu sagen. Woher unser Mann seine Informationen bezog, das war mir gleichgültig. Was er brachte, stimmte immer. Warum also sollte ich mich darum kümmern?«
    »Wie war das Verhältnis zwischen Lacy und dem Senator?«
    »Ausgezeichnet, konnte nicht besser sein. Er wollte doch die Tochter des Senators heiraten.«
    »Interessant! Dann allerdings konnte ihm nichts daran liegen, seinen zukünftigen Schwiegervater zu schädigen. Wie hoch war denn sein Einkommen?«
    »Tausend Dollar die Woche - Spitzengehalt. Er brachte es uns aber wieder rein. Wir konnten die Werbungen gar nicht alle aufnehmen, die uns angeboten wurden.«
    »Das freut mich für Sie.«
    »Wenn Sie mir eine eigene Meinung erlauben, ich halte es für falsch, Luck mit den Bränden in Verbindung zu bringen. Neben seiner Tätigkeit bei uns schrieb er noch für einige Zeitschriften. Sein Einkommen erlaubte ihm also, auf großem Fuß zu leben. Dabei war er ein bescheidener Mensch. Mit Evelyn war das Verhältnis mehr als glücklich, sie liebten sich sehr. Wenn Sie zum Beispiel mich verdächtigen würden, so müsste ich sagen: na ja, sicher wäre es möglich, einige Verdachtsmomente zu konstruieren, aber bei ihm? Er müsste übergeschnappt gewesen sein.«
    »Sie haben in so überzeugender Weise eine Lanze für Lacy gebrochen, 24 darf ich annehmen, dass Sie Freunde waren?«
    »Ganz im Gegenteil. Wir lagen uns oft in den Haaren, unsere Meinungen prallten aufeinander. Ich war auch nicht mit allem einverstanden, was er machte. Das hindert mich jedoch nicht daran, die Wahrheit zu sagen.«
    »Ein feiner Zug, Mister Kameck. Vorhin machte ich die Bemerkung, dass der Reporter von den Bränden wusste. Sie reagierten nicht darauf. Erscheit Ihnen das so selbstverständlich, obwohl er gerade dort ermordet wurde?«
    »Mister Cotton, ich betonte nur, dass mir gleichgültig ist, woher meine Leute ihre Informationen beziehen, so lange sie bei der Wahrheit bleiben. Ich hätte viel zu tun, wenn ich mich auch noch

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