0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

Herren vom FBI?«, fragte uns ein älterer Herr, als wir zum Bahnhof hinübergingen. Ich erkannte ihn sofort, es war Senator McDuff. Sein Bild hatten wir oft in den Zeitschriften gesehen, denn er hatte viele Funktionen und Ehrenämter.
    »Es scheint sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen zu haben, dass wir kommen!«
    »Hören Sie bloß auf, von Feuer zu reden, ich habe genug.«
    Wir stellten uns vor.
    »Da wir Sie schon hier treffen, Senator, können Sie doch gleich einige Fragen beantworten, die mit dem Fall zu tun haben.«
    »Es ist nicht der geeignete Moment, aber fragen Sie.«
    »Haben Sie irgendeine Vermutung, wer hinter den Brandstiftungen stecken könnte?«
    »In meiner Position hat man immer Feinde, das wissen Sie. Im Augenblick aber könnte ich Ihnen keinen Namen nennen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Mensch auf so teuflische Gedanken kommen kann. Selbst meinem ärgsten Gegner traue ich das nicht zu.«
    »Warten wir ab, Senator! An Ihrer Stelle würde ich mir alles in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Überprüfen Sie Ihre geschäftlichen Unternehmungen. Wir suchen Sie im Laufe des Tages auf. Sicher können wir Ihnen dann schon einiges mitteilen.«
    »Ich muss gestehen - ich bin noch nicht dazu gekommen, die volle Tragweite der Ereignisse zu überdenken. Sofort als das Feuer ausbrach, bin ich hierher geeilt. Sie haben recht, ich werde in die Stadt fahren. Natürlich können Sie mich jederzeit sprechen.«
    »Vielen Dank, Senator.«
    Mit gesenktem Kopf schritt McDuff auf den riesigen Cadillac zu. Eilfertig riss der Chauffeur den Schlag auf.
    Der Polizeiposten des Bahnhofs erwartete uns schon.
    »Sergeant Creeper«, stellte sich ein junger Polizist vor.
    »Wo ist der Tote, Sergeant?«
    »Wir haben alles unverändert gelassen. Lieutenant Miller ließ uns ausrichten, dass Sie auf dem Weg zu uns wären. Der Tote liegt noch auf dem Dach.«
    »Die Mordkommission wird bald hier sein. Lassen Sie einen Beamten zurück, der die Kollegen einweist.«
    »Selbstverständlich, Agent Cotton.« Er gab einige Anweisungen. »Darf ich Sie jetzt hinaufbringen? Das Dach ist nur sehr schwer zu erreichen. Wir müssen über die Feuerleiter.«
    Der Sergeant führte uns um eine Ecke. Dort standen auch die Wagen der Feuerwehr.
    »Was konnten Sie über die Ursachen des Brandes ermitteln?«
    »Das zeige ich Ihnen besser an Ort und Stelle.« Mit Eifer stieg der Sergeant die Leiter hoch. Phil und ich folgten.
    Das Gebäude hatte eine beachtliche Höhe, und wir waren froh, als wir am Dachrand standen.
    »Sehen Sie, da ist die Leiche. Vermutlich ist der Mann abgerutscht und hat sich in einem Sicherungsseil verfangen. Sehen Sie dort den Kasten: Das ist die Höllenmaschine. Sie scheint nicht richtig funktioniert zu haben, sonst hätte das Gebäude nicht gerettet werden können.«
    Der Kasten hatte die Größe einer Autobatterie. Ich wollte ihn näher ansehen, legte mich auf den Bauch und schob mich vorsichtig vor. »Achtung - die Bretter halten nicht mehr!«, rief jemand.
    Ich merkte schon, wie das Dach nachgab. Noch zwei Meter, noch einer, endlich konnte ich den Kasten mit der ausgestreckten Hand fassen. Ebenso vorsichtig zog ich mich zurück. Ich hatte Glück, die Bretter hielten. Ich sah mir den Fund genau an.
    »Seht euch das an, eine ganz neue Art, wie es scheint! Hier ist eine kleine Vorkammer, in der gezündet wird. Dadurch wird die Phosphormasse in der Hauptkammer in Brand gesetzt. Durch einen kleinen Fehler ging das schief. So hat sich nur wenig von der Flüssigkeit auf das Dach ergossen. Interessant ist aber die Zündvorrichtung.«
    Phil und der Sergeant beugten sich über den Behälter.
    »Schade, der Kasten ist verschmort. Was könnte das sein? Was meinen Sie, Sergeant?«
    »Wenn es nicht zu albern wäre, würde ich es für einen kleinen Radioapparat halten.«
    »Würde ich auch, Jerry. Transistorempfänger«, fügte Phil hinzu.
    »Das könnte also bedeuten, die Zündung erfolgt über Funk«, kombinierte ich.
    »Das würde auch die gleichzeitige Explosion an den drei Brandherden erklären«, ergänzte Phil.
    »Donnerwetter, darauf soll man kommen!« Creeper sah uns staunend an.
    »Und was ist mit der Leiche, Jerry?«
    »Tja, ich weiß nicht so recht, entweder ist er abgerutscht und konnte sich nicht mehr halten, oder man hat ihn ermordet.«
    »Sieh mal, Phil, das Dach ist nicht so steil. Wenn man auch die Aufregung berücksichtigen muss, ein einigermaßen sportlicher Mann könnte es schaffen.«
    »Stimmt!«
    Am Rand des