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0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

Titel: 0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen schleicht durch die Stadt
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Daches erschien ein Kopf. »Hallo, Jerry, Phil! Herrliche Höhenluft, möchte ich auch haben. Ich frage mich immer wieder, welches Geschick mich ausgerechnet in die Mordkommission verschlagen hat!«
    Es war Snyder, der Leiter der Einsatzgruppe. Er beugte sich zurück und brüllte: »Kommt rauf, Jungs, wenn Cotton das geschafft hat, dann könnt ihr das auch!«
    »Gute Überfahrt gehabt?«
    »Mal was anderes, mit dem Schiff zum Tatort.«
    Ich zeigte Snyder den Toten.
    »Schon Spuren gefunden, Cotton?«
    »Nein. Nur diesen Kasten. Aber das gehört nicht zu der Aufgabe der Mordkommission.«
    Immer mehr Männer erschienen auf dem Dach. Auch der Arzt war heraufgeklettert. Der Fotograf schoss von der Feuerleiter aus seine Bilder. Erst als er zufrieden war, konnte die Lage der Leiche verändert werden. Dann begann der Doc seine Arbeit.
    Bald bekamen wir die ersten Ergebnisse.
    »Seit ungefähr sieben bis acht Stunden ist der Mann tot«, meinte der Doktor. »Es muss also gegen Mitternacht passiert sein. Aber ich begreife nicht, warum die Einschnitte des Seiles nicht stärker sind.«
    »Was meinen Sie damit, Doc?«
    »Sehen Sie, Jerry, wenn der Körper mit voller Wucht über den Rand kippt, dann schneidet der Strick mit aller Gewalt ein. Dieser Tote ist nicht abgestürzt, man hat ihn langsam abgeseilt.«
    »Also erwürgt?«
    »Genau. Allerdings wurde der arme Bursche schon vorher besinnungslos geschlagen.«
    »Erzählen Sie weiter«, warf Phil, der aufmerksam zuhörte, ein.
    »Fühlen Sie mal diese gewaltige Beule. Ich tippe auf Totschläger. Sie kennen doch die bleigefüllten und mit Leder überzogenen Dinger?«
    »Sie halten es also für möglich, dass der Mann erst erschlagen wurde?«
    »Kann sein. Im Moment möchte ich das nicht entscheiden. Aber die Obduktion wird uns genaue Auskunft geben.«
    »Es ist bewiesen, dass der Tote nicht allein war, Doc, nicht wahr?«
    »Ja, es steht fest, dass er einen Schlag erhielt.«
    »Vielen Dank, Doc, mehr brauchen wir nicht zu wissen.«
    »Dann werde ich wieder absteigen. Was heutzutage von einem alten Mann alles verlangt wird.«
    Ächzend und stöhnend verschwand er.
    Lieutenant Snyder stand neben dem Toten.
    »Jerry, der Mann kommt mir bekannt vor. Du weißt, ich täusche mich selten. Ich weiß nur nicht, in welchem Zusammenhang. Die Prints haben wir genommen, ich kann nachher Bescheid geben.«
    »Sonst noch etwas entdeckt?«
    »Ja, eine ganze Menge. Sieh mal, das Dach ist mit Teerpappe gedeckt, die Spuren drücken sich deutlich ab. Hier oben ist ein Loch, das genau die Form eines Totschlägers hat. Und hier, genau eine Körperlänge weiter, siehst du Schleifspuren, die nur von den Absätzen stammen können. Und an den Absätzen des Toten sind Reste der Dachpappe.«
    »Man hat den Mann also zuerst mit dem Totschläger niedergeschlagen, dann zum Dachrand gezogen und hinabgeworfen.«
    »So scheint sich die Sache abgespielt zu haben«, bestätigte der Lieutenant.
    »Damit ist die Theorie des Arztes bestätigt.«
    Phil, der mit den Kollegen auf dem Dach nach Spuren gesucht hatte, kam zu uns.
    »Es gibt keinen Zweifel mehr, Jerry. Ich habe mir alles genau angesehen. Die Schleifspuren der Höllenmaschine und die des Körpers sind klar auseinandergehalten. Wir konnten sogar den Abdruck eines Schuhs sichern, der nicht zu dem Opfer gehört.«
    Neben uns wurde eine Leiter aus der Tiefe heraufgefahren. Ein Arbeiter in blauem Overall stand auf den Sprossen.
    »Seid ihr bald fertig? Wir wollen das Dach reparieren.«
    »Okay, ihr könnt bald anfangen.«
    Wir stiegen der Reihe nach ab. Die Cops kümmerten sich um die Leiche.
    »Soll ich dir was sagen, Phil? Wir fahren jetzt mit dem Boot auf die andere Seite und ziehen uns um. Wir sehen schrecklich aus! Und dann werden wir etwas essen, damit wir fit bleiben.«
    ***
    Mit vollem Magen sieht die Welt ganz anders aus. Das fanden wir erneut bestätigt, als wir satt und zufrieden im Wagen saßen. Ich schaltete das Radio ein und wählte einen Sender. »Hier ist WACD, der Sender, der für Ihre Unterhaltung sorgt. Die Zeit - mit dem letzten Ton ist es genau elf Uhr.« Die bekannten Pfeiftöne drangen aus dem Lautsprecher. Dann folgte Tanzmusik.
    Es machte Spaß, mit dem roten Jaguar durch die Stadt zu rauschen. Als wir in den Hof des Distriktsgebäudes fuhren, meinte der Leiter der Fahrbereitschaft: »Ach ja - schon munter, die Herren? Gut geschlafen? Ist ja auch erst elf!« Er konnte nicht wissen, dass wir seit Stunden auf den Beinen waren.
    »Was machen die

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