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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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verkauft. Seine Fingerabdrücke waren auf dem Päckchen, die wir bei einem Süchtigen sicherstellten. Cotton und Decker machten ihn ausfindig und brachten ihn mir. Jetzt behauptet der Kerl, er hätte das Marihuana auf einer Bank im Central Park gefunden. Natürlich ist das eine unverschämt freche Lüge, aber wir können ihm das Gegenteil nicht beweisen. Ich könnte den Haftbefehl ohne Weiteres verlängern und Morton vor Gericht stellen lassen. Es würde verurteilt werden, daran besteht kein Zweifel.«
    »Und warum wollen Sie es nicht tun?«
    »Was haben wir davon, Morton einzusperren, wenn der ganze Rauschgifthandel nicht dabei auffliegt. Ich denke, ich lasse ihn vorläufig gegen Kaution frei, und Ihre G-men beobachten ihn. Vielleicht kriegen wir eine Spur zu den anderen. Vor allen zu dem Lieferanten des Marihuanas. Irgendeiner muss das Zeug doch liefern. Das wird der wichtigste Mann für uns.«
    »Vollkommen Ihrer Meinung, Sir. Okay, ich schicke Ihnen die vier Mann sofort rüber.«
    »Danke. Sagen Sie ihnen, sie wollen sich in der Kanzlei melden, wenn sie hier eintreffen. Im Vorzimmer würden sie vielleicht diesem Morton begegnen, und das möchte ich vermeiden. Es könnte ihn misstrauisch machen, wenn er ihre Gesichter später wieder in seiner Nähe sieht.«
    »Natürlich, Sir. In einer Viertelstunde sind unsere Leute bei Ihnen in der Kanzlei.«
    »Dankeschön. Das wär’s für heute. Wiederhören.«
    ***
    Wir waren gar nicht mehr weit von der Grundschule entfernt, als wir über das Sprechfunkgerät gerufen wurden. Phil meldete sich. Aus dem Lautsprecher hörte ich die Stimme von Captain Hywood.
    »Ihr Mauerblümchen!«, grollte sein donnerndes Organ. »Wenn ihr euch mal ein bisschen beeilen sollt, geht es natürlich nicht.«
    »Haben Sie noch andere Beschwerden?«, erwiderte Phil ungerührt.
    »Ändert sofort eure Richtung! Wall Street heißt das neue Ziel!«
    »Komisch«, erwiderte Phil. »Ich dachte immer, wir wären FBI-Beamte. Aber jemand muss uns ohne unser Wissen zur Stadtpolizei versetzt haben. Wir kriegen in letzter Zeit dauernd verrückte Anweisungen von so einem Untier der Stadtpolizei.«
    »Wenn ich Zeit habe, komme ich auf das Untier zurück«, versetzte Hywood. »Der-Vater des entführten Kindes heißt Charles A. Webster und ist Bankier im gleichnamigen Bankhaus in der Wall Street. Er gab vor einer Minute dem nächsten Revier Alarm.«
    »Meine Güte«, sagte Phil ungerührt, »was ist bloß mit der Stadtpolizei los! In so kurzer Zeit schon so viel zu erfahren! Oder sitzen bei Ihnen zufällig ein paar G-men herum?«
    Hywood hörte schlagartig auf, Witze zu reißen. Er ließ sich von Phils Einwurf nicht aus dem Konzept bringen und fuhr fort: »Wenn ich richtig tippe, hatten die Kidnapper einen Männ in der Nähe der Bank stationiert, riefen ihn an, als das Kidnapping geklappt hatte, und der Mann sitzt jetzt bei dem Vater. Er wird nicht damit rechnen, dass wir so schnell auftauchen. Das ist unsere große Chance! Ihr kennt die Wall Street?«
    »Haben Sie noch nie gehört, dass wir zwei verkleidete Börsianer sind?«, fragte Phil.
    »Gut«, meinte Hywood in eisern sachlicher Tonlage. »Dann übernehmt ihr den Einsatz aller Streifenwagen. Die Kollegen kriegen Bescheid und werden in einer halben Minute auf eurer Frequenz liegen, sodass ihr sie direkt vom Wagen aus verständigen könnt. Es sind vier Wagen unterwegs. Ohne Sirene selbstverständlich. Wir dürfen den Mann nicht kopfscheu machen.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, sagte Phil ernst. »Wir werden unser möglichstes tun, Hywood.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Verdammt, Phil«, sagte ich leise, »die Geschichte ist viel ernster, als wir angenommen haben. Ich dachte ursprünglich, Hywood hätte vor der Schule einen kleinen Kokainschmuggler erwischt oder so was in dieser Preislage.«
    »Genau das hatte ich auch angenommen«, sagte mein Freund. »Aber es ist wirklich eine Kindesentführung. Daran gibt es keinen Zweifel mehr.«
    Er drückte wieder den Hörer des Sprechfunkgerätes ans Ohr. »Hallo, hier G-man Decker! Bitte der Reihe nach Standort Und Richtung melden!«
    Es knisterte eine Weile nur im Lautsprecher und Phil setzte schon zu einer Wiederholung seines Spruches an, als sich der erste Wagen meldete.
    »Hier ist Wagen Hank 21. Wir kommen von Norden durch die Nassau Street.«
    »Verstanden, der nächste!« sagte Phil.
    Er hatte den Hörer in die Linke genommen während er mit der Rechten Notizen in sein Notizbuch kritzelte, das auf den Knien lag.

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