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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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waren.«
    »Webster weiß doch, dass die Polizei ein paar Minuten braucht, bis sie hier sein kann«, meinte ich hoffnungsvoll. »Er wird sicher versuchen, den Kerl lange genug aufzuhalten.«
    »Ja, sicher«, sagte Phil. »Also dann wollen wir mal die Pferde loslassen.«
    Er nahm wieder den Hörer des Sprechfunkgerätes und gab der Besatzung von Hank 21 Bescheid, dass sie die Passanten auffordern sollten, den Abschnitt der Wall Street zu räumen, den wir gerade besetzt hatten.
    Noch als er den Hörer zurücklegte, dröhnte drüben schon die Stimme aus dem großen Lautsprecher, der auf das Dach des Streifenwagens Hank 21 montiert war.
    Wir stiegen aus, lehnten uns gegen den Jaguar und blickten quer über die nicht sehr breite Straße hinweg zu der Seitentür. Auf einmal flogen Phils und meine rechte Hand hoch und rissen die Pistolen aus den Schulterhalftem.
    Die Seitentür war aufgegangen. In dem Spalt konnten wir einen Mann in einem hellen Trenchcoat erkennen, der sich mit beiden Händen im Gesicht herumfuhr.
    »Er ist es«, sagte Phil heiser. »Er will sich die Maske abnehmen, bevor er auf die Straße tritt.«
    ***
    Jack Morton fuhr sich über das sonnengebräunte und mit Bartstoppeln übersäte Gesicht, als er wieder frei war und als freier Mann auf der Straße stand.
    Ein paar Mal sah sich Morton um, während er langsam durch die Straßen schlenderte. Aber er konnte nicht entdecken, drfss er verfolgt wurde. Ehrlich gesagt, rechnete er auch nicht damit.
    Zuerst suchte er einen Friseur auf und ließ sich rasieren und das Gesicht massieren. Danach ging er in ein Wannenbad. In der Zwischenzeit ließ er sich den Anzug aufbügeln, die Schuhe putzen und sich ein neues Hemd besorgen. Großzügig geworden durch die unerwartet wiedergewonnene Freiheit, schenkte er das getragene und leicht verschmutzte Hemd dem Boy in der Badeanstalt, der seine Besorgungen erledigte.
    Als er wieder auf die Straße trat, fühlte er sich wie neugeboren. Er winkte sich ein Taxi heran und machte sich nicht einmal mehr die Mühe aufzupassen, ob sie hinter ihm her waren oder nicht. Seiner Meinung nach würde sich kein Richter seinetwegen ein Bein ausreißen. Man konnte ihm den-Verkauf von zwanzig Marihuana-Zigaretten nachweisen, das war in seinen Augen eine lächerliche Lappalie.
    Kurz vor dem südlichsten Ende der Bowery betrat Morton eine Leihbücherei. Hinter dem Ladentisch saß ein junger Mann von annähernd dreiundzwanzig Jahren. Er hatte breite Schultern, klobige Fäuste und ein nichtssagendes Gesicht. Mit keinem Wimpernzucken verriet er, dass er Webster kannte.
    Die Leihbücherei bestand aus zwei Räumen. Der vordere war kleiner und enthielt nichts weiter als ein paar Regale mit Karteikästen und ein paar Stühle sowie einem altmodischen Schreibtisch, für den die Holzwürmer nicht mehr allzu lange brauchen würden. Im hinteren Raum dagegen gab es Regale über Regale, und alle waren vollgestopft mit zerfledderten Büchern.
    Webster verschwand zwischen den Regalen nach ganz hinten. Eine Weile tat er so, als suche er sich Lektüre. Als er sich völlig unbeobachtet wähnte, drückte er rasch die schmale Tür auf, die sich zwischen zwei Regalen in der Wand befand. Er gelangte auf einen schmutzigen Hinterhof, in dem Lumpenberge einen penetranten Geruch ausströmten.
    Zwei Männer schaufelten mit mürrischen Gesichtern die Lumpen auf einen alten Lastwagen. Morton ging an ihnen vorbei, ohne sie zu beachten. Sie kümmerten sich ihrerseits nicht um Morton.
    An der jenseitigen Hofbegrenzung gab es eine Bude, deren tiefstes Geschoss zur Hälfte unter der Erdoberfläche lag, während das höchste in der vierten Etage zu finden war. Allerdings schien außer dem Keller keine der anderen Etagen benutzt zu werden, denn alle Fenster waren von innen mit Pappdeckeln und Brettern vernagelt. Fensterscheiben hatte es hier allenfalls vor undenklichen Zeiten gegeben.
    Morton stieg die Stufen der ausgetretenen Kellertreppe hinab. Er öffnete die Tür und kam in einen Raum, der kaum viermal vier Yards Grundfläche hatte. Durch ein einziges, blindes Fenster fiel nur spärlich das Tageslicht. Morton eilte quer durch dieses kleine Gewölbe und verschwand im nächsten Raum, der wesentlich größer war, allerdings keine Fenster besaß und daher Tag und Nacht vom elektrischen Licht erhellt werden musste.
    Die ganze Bande war einträchtig versammelt. Rings um den runden Tisch hockten Sprinter-Back, Portafiro und Johnny. Sie pokerten um Dollar-Einsätze, und wie üblich

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