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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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gestohlenen Wagen und beobachteten die Straße und den Verkehr. Das Fahrzeug stand keine zehn Yards von dem hohen, geschlossenen Gittertor entfernt, hinter dem sich der Hof der Grundschule erstreckte. Durch die mannshohen, handgeschmiedeten Gitterstäbe der Mauer und des Tors konnte man die wuchtigen Kastanien erkennen, die vereinzelt auf dem Hof standen und ihre ausladenden Laubkronen vor das rote Schieferdach des Hauptgebäudes reckten.
    Links schloss sich im Neunzig-Grad-Winkel ein niedriger Bau an, der außer dem Schulsekretariat auch zwei Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht enthielt. Auf der rechten Seite hingegen wurde der Hof durch die Turnhalle begrenzt. Dahinter lag das kleine Hallenbad, das man jedoch von der Straße aber nicht sehen konnte.
    Sowohl Johnny als auch Mac Dondridge und jeder andere Gangster der Bande hatte den Grundriss des gesamten Schulkomplexes im Kopf. Wenn etwas schiefgehen sollte, mussten sie vielleicht ihre Flucht über das Schulgelände hinweg bewerkstelligen. Für diese Möglichkeit hatte der Boss den Mitgliedern seiner Gang die Örtlichkeiten geradezu ins Gedächtnis gehämmert.
    Auch alle sonstigen Einzelheiten dieses verwegenen Planes waren genau besprochen worden. So wusste Johnny ganz genau, dass es um Punkt ein Uhr zwanzig klingeln würde als Zeichen für das Ende des Unterrichtes. Etwa gleichzeitig mit dem Klingeln würde der Hausmeister am Schultor erscheinen und es aufschließen. Die beiden großen Torflügel würde er zurückziehen, weit öffnen und mit einem Fußdruck auf den Klemmhebel feststellen. Und dies war der Augenblick, auf den die Gangster warteten.
    Freilich kam ihnen dieses Warten Nerven zermürbend lange vor, obgleich es sich dabei doch nur um ein paar Minuten handelte. Immer wieder blickte Johnny auf die Uhr, während Dondridges Kiefer immer hastiger zu mahlen anfingen.
    Dann sagte Johnny plötzlich: »Na endlich! Da drüben ist Portafiro aufgetaucht!«
    Mac Dondridge wandte den Kopf. An der Einmündung der nächsten Querstraße hatte sich ein Mann gegen die Hauswand gelehnt, der offenbar zu einem Teil Vorfahren dunkler Hautfarbe gehabt hatte. Er trug ein schmales Lippenbärtchen und schien intensiv in einer Zeitung zu lesen.
    »In höchstens zwei Minuten ist es soweit!«, murmelte Johnny.
    Dondridge nickte nur. Mit dem Handrücken der Rechten wischte er sich über die Stirn.
    Draußen herrschte noch immer der nie endende Verkehr einer New Yorker Straße. Passanten fluteten über die Gehsteige, und eine schier endlose Kette von Autos kroch über die vier Fahrbahnen.
    Pünktlich eine Minute vor der Zeit des Klingeins erschien auch Sprinter-Back in einem zweiten gestohlenen Wagen und fuhr in fünfzig Yards Entfernung an den Straßenrand. Die letzten sechzig Sekunden vor dem Klingeln begannen.
    Portafiro faltete die Zeitung zusammen. Er tat es ein wenig zu fahrig, aber niemand beobachtete ihn.
    Sprinter-Back, der seinen Namen erhalten hatte, weil er bis vor zwei Jahren ein hoffnungsvolles Läufer-Ass in einem Sportverein gewesen war, verließ den gestohlenen Wagen und stellte sich daneben, obgleich er Anweisung hatte, im Wagen zu bleiben. Aber noch immer schien er von der Schnelligkeit seiner Beine mehr zu halten als von jedem anderen Fortbewegungsmittel. Dass er nervös war, verrieten seine Finger, die auf die Karosserie des Wagons trommelten.
    Mac Dondridge prüfte innerhalb von dreißig Sekunden viermal den Starter. Johnny bemerkte es nicht einmal, so konzentriert starrte er bereits auf das Tor.
    Und dann endlich klingelte es. Schrill und ausdauernd. Vier Gangster stießen erleichtert die Luft durch die Zähne, während sich ihre Muskeln strafften.
    ***
    Es war genau ein Uhr und fünfzehn Minuten, als es in der kleinen Bar in der 42sten Straße totenstill wurde.
    Der Barkeeper hielt in jeder Hand eine Büchse englischen Exportbiers, wagte aber nicht, die Büchsen abzusetzen. Der Barbesitzer, der neben ihm stand, klapperte mit dem Schlüsselbund zwei Zentimeter vor dem Schloss der Geldkassette herum, als ob ihm ein Krampf überfallen hätte.
    Die Gäste der kleinen Bar, etwa zwanzig Männer aus den Büros der Nachbarschaft, klappten erst nach mehr oder minder kurzer Zeit ihre Unterkiefer hoch und würgten den letzten Bissen ihrer Sandwiches hinab. Andere stellten erschrocken ihr Cola-Glas zurück auf den Tisch. Eine Nuance blasser im Gesicht waren sie alle geworden.
    Phil Decker stand breitbeinig in der schmalen Tür, die hinaus in den Flur, zur

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