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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber Zeitreisen nicht einfach nur in Zukunft und Vergangenheit, also vorwärts und rückwärts , sondern diagonal.
    Baron Gregor blickte in die Vergangenheit, ohne sie körperlich zu erreichen. Und er stellte fest, daß diese Dimensionsüberlappung seit jenem Moment existierte, in dem sein Pendel ausschlug und mit einem gewaltigen Blitz ihm den Weg zu Asmodis’ Schlupfwinkel wies.
    Hatte er mit seinem Versuch diese Veränderung des Universums bewirkt?
    Diese Frage mußte er bejahen, aber er brauchte vor seinen zauberischen Fähigkeiten keine Furcht zu bekommen, weil jene Veränderung bereits von selbst wieder vergangen war. Da gab es noch eine zweite, aber die war von anderen an fast der gleichen Stelle hervorgerufen worden.
    Warum? fragte sich der Baron. Wer konnte ein Interesse daran haben, an der gleichen Stelle eine zweite Dimensionsveränderung hervorzurufen, an der er die erste unfreiwillig durchgeführt hatte?
    Er beobachtete genauer und erschrak.
    Dort, wo die erste Veränderung stattfand, waren zwei Menschen in eine andere Daseinsebene gerutscht -eine Ebene, die mit ihrer eigenen fast identisch war und sich nur in einer Kleinigkeit unterscheiden konnte. Diese Kleinigkeit war der Erhaltungszustand eines Schlosses.
    Und dann war jemand auf diese beiden Menschen aufmerksam geworden - und holte sie zu sich in eine dritte Existenzebene…
    Es war die, die Gregor ausfindig gemacht hatte! Asmodis’ Versteck…
    Und wieder war es ihm, als sei ihm jener Ort sehr bekannt. Aber etwas blockte sein exaktes Denkvermögen.
    Er kam nicht darauf, woher er diesen Ort kannte.
    Aber er mußte Wilhelm und Erlik davon unterrichten, daß jemand Menschen in Asmodis’ Reich geholt hatte.
    Gregors Geist kehrte in die Gegenwart zurück. Erleichtert stellte er fest, daß sich beide Verzahnungen aufgelöst hatten. Die Dimensionen waren wieder »glattgebügelt« worden.
    Der Baron eilte wieder zurück zum Haus des Herrschers.
    Aber die beiden Helleber waren bereits fort.
    Sie mußten Château Montagne in der anderen Dimension bereits erreicht haben…
    ***
    »Das sind Riesen, Pierre!« schrie Angelique entsetzt. »Richtige Riesen…«
    »An Märchen glauben Kinder…«, knurrte Pierre, aber auch er sah Riesen.
    Sie waren zu dritt, und auch das Schloß, vor dessen Hauptportal sie sich befanden, war riesenhaft.
    »Wir sind in einen Alptraum geraten«, fauchte Pierre. »Ich möchte erwachen!«
    Angelique sah, wie er das rechte Bein bewegte. Sein Fuß rammte auf das Gaspedal.
    Er verliert den Verstand! durchzuckte es sie, als sie die Handbremse bis zum Anschlag hochriß.
    Der durchspurtende Wagen wurde quergerissen. Pierre kurbelte heftig am Lenkrad und trat wieder auf die Bremse. »Bist du irre?« schrie er. »Willst du mich umbringen?«
    Mich, dachte Angelique. Nicht uns.
    Sie riß die Wagentür auf und ließ sich hinausfallen. Da hatte Pierre die Handbremse wieder gelöst und jagte den Peugeot vorwärts. Die Tür klatschte, vom Luftdruck bedrängt, zu.
    Angelique sah auf.
    Jetzt, im Freien, konnte sie die drei Riesen richtig überschauen. Ihre Gesichter verschwammen in Turmhöhe. Sie waren gekleidet wie Adelige vom Hofe des Sonnenkönigs, und ähnlich wirkte auch das Schloß hinter ihnen, und es war so unendlich groß…
    Das Gras und das Unkraut, die Büsche und Bäume ringsumher besaßen aber normale Größe! Nur das Schloß und die Riesen waren unnormal!
    Und Pierre jagte den Wagen direkt auf sie zu. Hielt er die Riesen für eine Fata Morgana und wollte sie zur Auflösung zwingen?
    Aber sie lösten sich nicht auf.
    Einer stoppte den rasenden Wagen mit seinem Fuß.
    Angelique schloß die Augen. Aber sie hörte das häßliche Geräusch, mit dem sich Metall verformte und zusammenschob. Pierre starb im Innern des Wagens völlig stumm. Nicht ein Laut drang ins Freie.
    Der Riese hob den Fuß und stampfte den bereits deformierten Wagen in den Boden. Wieder krachte und kreischte Metall.
    Angelique spürte einen heftigen Luftzug und hörte ein entsetzliches Rauschen. Als sie den Kopf hob, schrie sie gellend auf.
    Eine riesige Hand, zweimal so groß, wie ihr Körper lang war, fegte aus der Luft herab, schloß sich um sie, ehe sie fliehen konnte. Doch sie wurde nicht zerdrückt.
    Im nächsten Moment befand sie sich in schwindelnder Höhe direkt vor einem Riesen-Gesicht. Häßliche, große Poren verunstalteten das Gesicht wie eine Kraterlandschaft. Heißer Atem blies Angelique entgegen und ließ Übelkeit in ihr emporsteigen.
    Eine Stimme

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