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002 - Das Henkersschwert

002 - Das Henkersschwert

Titel: 002 - Das Henkersschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Das Trommeln wurde lauter, und die Tanzenden bewegten sich rascher. Sie vollführten eigenartige Bewegungen: Mit beiden Beinen sprangen sie hoch und warfen dabei den Kopf in den Nacken. Der Keller, in dem sie sich versammelt hatten, war mit schwarzem Samt ausgeschlagen, und in der Mitte befand sich ein mit weißer Kreide gezogener Kreis. Die Tanzenden achteten darauf, ihn nicht zu betreten. Ihre Körper waren nur schemenhaft zu erkennen, eingehüllt in weiße Leinentücher, die auch die Gesichter verbargen. Zwei Fackeln hingen über dem Kreis und tauchten den Raum in düsteres Licht. In der Mitte des Kreises stand eine Bronzefigur auf einem Sockel, die den Teufel darstellte. An den Sockel war ein lebender Hahn gebunden, der sich nicht bewegte. Aus einer Luke an der Decke strömte Weihrauchgeruch, der sich rasch im Zimmer ausbreitete.
    Die Musik wurde noch durchdringender, und die Tanzenden stimmten einen leisen Gesang an, der jedoch allmählich lauter wurde. Einer von ihnen übersprang den Rand des Kreises und blieb vor der annähernd lebensgroßen Teufelsstatue stehen. Der Vermummte kniete nieder und küßte die Beine des Teufels, dann richtete er sich auf und löste den Hahn von der Statue. Das Tier schlug aufgeregt mit den Flügeln um sich und begann zu krächzen. Eine der Tanzenden blieb neben dem Vermummten stehen und schlüpfte aus dem Tuch. Es war eine schwarzhaarige Frau. Sie konnte nicht viel älter als zwanzig sein, und ihre Augen schimmerten geheimnisvoll dunkelgrün. Der Vermummte griff nach dem Messer, das auf dem Sockel der Teufelsstatue lag. Die nackte Frau kniete vor ihm nieder, ihren Blick auf die Klinge gerichtet. Blitzschnell schnitt der Vermummte dem Hahn die Gurgel durch. Das Blut spritzte über den Oberkörper der Frau. Obwohl der Hahn tot war, schlug er noch immer wild mit den Flügeln. Der Vermummte hielt das Tier an den Beinen und ließ das Blut auf die nackte Frau tropfen. Sie umschlang ihre Schultern und badete im Blut des Vogels. Der Vermummte wartete, bis ihre Hände völlig mit Blut bedeckt waren, dann hob er wieder das Messer und ließ den Hahn achtlos zu Boden fallen.
    Die Frau hielt ihm beide Hände hin, und er stach mit dem Messer in ihre Fingerspitzen, aus denen daraufhin kleine Blutstropfen quollen, die sich mit dem Lebenssaft des Hahnes vermischten. Sie tat so, als ob sie sich die Hände waschen würde. Schließlich hielt sie demutsvoll die Handflächen hin und ließ sich zurücksinken. Der Vermummte schabte mit dem Messer das Blut von ihren Händen und drückte die beschmierte Klinge dann gegen die Stirn der Teufelsstatue. Die Frau nahm die kleine Wachsfigur, die sie an einer Kette um das linke Handgelenk getragen hatte, zwischen beide Hände, schloß die Augen und murmelte leise etwas vor sich hin. Der Vermummte schmierte Blut auf die Stirn des Teufels und reichte dann dem Mädchen das Messer. Mit der linken Hand umklammerte sie die Wachsfigur, die einen Mann darstellte, und preßte sie unter ihre linke Brust. Dann schlug sie die Augen auf und murmelte weiter.
    Das Trommeln hatte aufgehört, und die Tanzenden waren mit abgewandten Gesichtern stehengeblieben. Die Frau küßte die Wachsfigur auf die angedeuteten Lippen und drückte sie nochmals gegen ihr Herz. Dann stellte sie sie zwischen ihre gespreizten Beine und stach mit der Messerspitze in das Herz der Figur. Das Trommeln setzte erneut ein, die Gestalten bewegten sich wieder. Die Frau reihte sich ein, doch verzichtete sie darauf, das Leinengewand wieder anzulegen. Die Wachsfigur stand jetzt neben der Teufelsstatue. Das Messer steckte noch immer in ihrer Brust.
    »Er ist in deinem Bann«, sagte der Vermummte, der neben der Figur stehen geblieben war.
    Die Frau warf einen flüchtigen Blick auf die Wachsfigur, die langsam zu schmelzen begann. Die Fackeln flackerten stärker. Die Tanzenden zogen sich zurück, als die Musik verstummte. Sie verschwanden in einer Ecke des Raums, warfen die Leinentücher ab, knieten nieder und preßten die Gesichter auf den Boden. Der Vermummte, der noch immer im Kreis stand, nahm eine der Fackeln aus der Verankerung und drehte sich nach rechts. Er ging langsam, fast bedächtig. Es war völlig still im Keller, nur das Lodern der Fackeln war zu hören. Neben einer Tür stand ein großer Sarg. Der Vermummte blieb daneben stehen und hielt die Fackel hoch.
    »Steh auf!« sagte er heiser. »Wir haben Nahrung für dich. Steh auf!«
    Aus dem Sarg ertönte ein brummender Laut.
    »Steh auf!« wiederholte der

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